Neue Reederei-Allianz könnte für Wachstum in Wilhelmshaven sorgen

Stand: 02.01.2025 20:57 Uhr

Die Reedereien Hapag-Lloyd und Maersk schließen sich 2025 zu einer neuen Allianz zusammen. Das hat Folgen für den Containerumschlag in Norddeutschland. Vor allem Wilhelmshaven und Bremerhaven könnten davon profitieren.

Das Unternehmen Eurogate, das Terminals an beiden Standorten betreibt, hofft durch die neue Allianz auf einen Wachstumsschub. "Da die neuen Fahrpläne bereits vorgestellt wurden, leiten wir daraus ab, dass sich der Containerumschlag in Bremerhaven und Wilhelmshaven dadurch deutlich positiv entwickeln wird", teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Dafür werde bereits Personal eingestellt und die Technik auf den neusten Stand gebracht. Außerdem wurden in Wilhelmshaven den Angaben zufolge Containerbrücken erhöht und zwei neue in Betrieb genommen. Insgesamt seien in den vergangenen zwei Jahren mehr als 100 Millionen Euro Investitionen in den Standort Wilhelmshaven geflossen, so Eurogate. Auch die Marketinggesellschaft des JadeWeserPorts in Wilhelmshaven blickt zuversichtlich auf das kommende Jahr und die Allianz. Man erwarte "signifikante Mengenzuwächse", heißt es seitens der Gesellschaft.

Hauptumschlagsplätze in Wilhelmshaven und Bremerhaven geplant

Anfang 2024 hatten die Reedereien Maersk aus Kopenhagen und Hapag-Lloyd aus Hamburg angekündigt, sich zu der sogenannten Gemini Cooperation zusammenzuschließen. Starten soll die Kooperation im Februar dieses Jahres. Die Reedereien wollen dann vorrangig Häfen anlaufen, in denen sie selbst Terminals besitzen oder kontrollieren. Außerdem plant die Allianz ein sogenanntes Hub-and-Spoke-System, in dem größere Häfen, darunter auch in Wilhelmshaven und Bremerhaven, als Hauptumschlagplätze (Hubterminals) dienen.

Neue Verbindung zwischen Wilhelmshaven und China

In Wilhelmshaven soll zudem eine neue Direktverbindung der chinesischen Reederei KAWA nach Ningbo in China für Wachstum sorgen. Der sogenannte China-Europe-Express ist der Marketinggesellschaft zufolge die einzige Direktverbindung nach China an einem nordeuropäischen Containerhafen. Eine Konkurrenz zu den Linien der Gemini Cooperation solle die neue Direktverbindung nicht sein, sagte Marc-Oliver Hauswald, Geschäftsführer der Gesellschaft. Man hoffe, dass sich der Standort Wilhelmshaven durch die neue Allianz sowie die Direktverbindung nach China weiter etabliert.

Gemini Cooperation: Weniger Ladung für Hamburger Hafen

Für Deutschlands größten Hafen in Hamburg könnte die neue Allianz negative Folgen haben. Hapag-Lloyd kündigte an, dass die Reederei etwa zehn Prozent Ladung aus Hamburg abziehen werde. Dafür könnte der Hafen anderweitig profitieren. Denn durch den Einstieg der weltgrößten Reederei MSC hofft die Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft (HHLA) eigenen Angaben zufolge, dass trotzdem mehr Container nach Hamburg kommen werden.

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Dieses Thema im Programm:

Niedersachsen 18.00 | 02.01.2025 | 18:00 Uhr

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