Hochwasser in Niedersachsen: Ticker vom 7. Januar zum Nachlesen
Nach der Evakuierung in Lilienthal kehren rund 100 Bewohner heute zurück in die Häuser. In anderen Hochwassergebieten sind Schülertransporte morgen eingeschränkt. Alle aktuellen Entwicklungen zum Hochwasser im Blog.
Das Wichtigste im Überblick:
- Bewohner aus Lilienthal kehren in ihre Häuser zurück
- Vermisster Senior tot im Hochwassergebiet gefunden
- Hochwasserscheitel wohl erreicht, Rückgang dauert
Die Polizei warnt: Bitte treffen Sie Vorkehrungen und sichern Sie tiefergelegene Räume. Halten Sie Abstand zu Fließgewässern.
Der Liveticker macht Pause - Gute Nacht!
NDR.de hat Sie mit diesem Blog auch am Sonntag über die Hochwasser-Lage in Niedersachsen informiert. Die Ereignisse des Tages können Sie hier nachlesen. Der Liveticker macht jetzt eine kleine Pause. Am Montagmorgen geht's hier weiter. Gute Nacht!
Aufatmen in Lilienthal - Bewohner kehren zurück
Knapp 100 Bewohner von Lilienthal bei Bremen kehren nach tagelanger Evakuierung wegen Hochwassers in ihre Häuser zurück. Das Betretungs- und Aufenthaltsverbot um den Bereich Stadskanaal ist seit 15 Uhr aufgehoben, sagte eine Gemeindesprecherin. Seitdem gebe es dort auch wieder Strom. Das Trinkwasser in den evakuierten Gebäuden sei trotz leichter Verfärbung unbedenklich. Es werde empfohlen, das Wasser einige Sekunden laufen zu lassen, bis die Leitungen durchgespült seien. Sollten Anwohnerinnen und Anwohner Gerüche wie Gas oder auch Geräusche wahrnehmen, sollte das Gebäude verlassen und die Feuerwehr informiert werden. Die Wasserschutzbarriere soll voraussichtlich bis Ende März aufgebaut bleiben, weil erst dann die Sturmflutsaison ende, teilte die Gemeinde mit.
Auf das Hochwasser folgt der Frost
In den Hochwassergebieten in Niedersachsen und Bremen wird es merklich kälter. Am Sonntag gab es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) örtlich leichten Schneefall, die Temperaturen sanken auf 0 bis minus 4 Grad. Inwieweit sich Frost positiv oder negativ auf die Deichstabilität auswirkt, lasse sich nicht pauschal feststellen, sagte NLWKN-Direktorin Anne Rickmeyer. Wenn die Erdoberfläche der Deiche gefrieren, verhindere dies, dass weiterer Niederschlag eindringe, das sei "dann positiv zu werten". In der Nacht zum Montag soll es bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts meist trocken bleiben.
Lilienthal: Krisenstab gibt grünes Licht für Rückkehr
Seit dem 27. Dezember sind Dutzende Häuser in Lilienthal (Landkreis Osterholz) evakuiert. Nun dürfen knapp 100 Bewohnerinnen und Bewohner ab 15 Uhr zurück in ihre Wohnungen. Dann werde auch das seit dem 28. Dezember geltende Betretungs- und Aufenthaltsverbot um den Bereich Stadskanaal aufgehoben, auch der Strom soll wieder angeschaltet werden. Der Krisenstab berät aktuell noch, wie genau die Rückkehr vonstatten gehen kann, sagte eine Gemeindesprecherin dem NDR in Niedersachsen.
Meppen: Können Bewohner zurück ins Pflegeheim?
Die Stadt Meppen will heute Nachmittag entscheiden, ob morgen die 52 Bewohnerinnen und Bewohner eines Pflegeheims direkt hinter dem Deich wieder zurück in ihre Unterkunft können. Sie waren am 28. Dezember vorsichtshalber evakuiert und auf andere Heime verteilt worden.
Schülertransport in Hochwassergebieten eingeschränkt
Zum Schulstart morgen ist der Schülertransport in einigen Hochwassergebieten zudem eingeschränkt. Haltestellen und Routen ändern sich, Linien sind gestrichen. Der Landkreis Verden und der Heidekreis haben angekündigt, dass betroffene Kinder von der Präsenzpflicht im Unterricht befreit sind.
23 Pegel weiterhin mit höchster Meldestufe: "Brauchen Durchhaltekraft"
Die Hochwassersituation bleibt in vielen Regionen Niedersachsens weiterhin angespannt. Von landesweit 97 Pegeln hätten immer noch 23 die höchste Meldestufe erreicht beziehungsweise überschritten, sagte heute Oliver Rickwärtz, Sprecher des Innenministeriums in Hannover. Die Pegelstände seien meist unverändert. Örtlich sinken sie dem Sprecher zufolge leicht, allerdings laufe der Abfluss langsam und das Wasser drücke immer noch auf die Deiche. "Wir brauchen Durchhaltekraft", sagte der Sprecher. Immer noch sind laut Innenministerium zwischen Harz und Nordsee Tausende Helfer in den Hochwassergebieten im Einsatz. Im Süden Niedersachsens würden örtlich auch schon wieder Sandsäcke eingesammelt und abtransportiert, berichtete Rickwärtz. Positiv sei, dass für die kommenden Tage nicht so viele Niederschläge erwartet werden.
Vermisster Senior tot im Hochwassergebiet gefunden
Ein 87-jähriger Mann, der seit Mittwoch als vermisst galt, ist in Hannover-Wülfel tot aufgefunden worden. Spaziergänger entdeckten den Senior am Samstag leblos in einem überfluteten Gebiet, wie die Polizei mitteilte. Ob das Hochwasser die Ursache für seinen Tod war, konnte den Angaben von Sonntag zufolge noch nicht ermittelt werden. Hinweise darauf, dass der Mann aus Döhren durch Fremdverschulden starb, gebe es bislang nicht. Der Mann sei nach einem Spaziergang nicht wieder in seine Wohnung zurückgekehrt. Er habe aufgrund von Vorerkrankungen einen beeinträchtigten Orientierungssinn gehabt.
Überblick am Morgen: Optimismus in Meppen, viel Pumparbeit in Lilienthal
Viel Niederschlag soll heute nicht mehr fallen, laut Wettervorhersage soll es kalt, aber weitgehend trocken und zum Teil auch sonnig sein. Das ist gut für die Hochwassergebiete. In Meppen ist der Erste Stadtrat Matthias Funke deshalb vorsichtig optimistisch, wie NDR 1 Niedersachsen am Morgen berichtete. In Lilienthal im Landkreis Osterholz entscheidet sich heute, ob die etwa 100 Menschen, die nach Weihnachten ihre Häuser verlassen mussten, zurückkehren können. Im Bereich des Mehlandsdeichwegs hatte es einen Riss im Deich gegeben, der die Siedlung vor der Wörpe schützt. Dort wird noch massiv Wasser herausgepumpt. Zudem müssen schnell die Heizungen in den betroffenen Häusern in Gang gesetzt werden, damit der Frost dem Mauerwerk nicht schadet. Allerdings gibt es in einigen Bereichen, auch im benachbarten Timmersloh, keinen Strom. In Winsen an der Aller ist das Grundwasser ein großes Problem, das in die Häuser und Höfe fließt.
Scheitelstände erreicht, Rückgang wohl erst kommende Woche
In den Hochwassergebieten in Niedersachsen sind die Pegelstände vieler Flüsse noch immer im kritischen Bereich. Zwar wurden nach Behördeninformationen inzwischen zum Teil die Scheitelwasserstände erreicht. Mit einem langsamen Rückgang sei aber erst in der kommenden Woche zu rechnen. Die Niederschläge vom Freitag haben einzelne Pegelstände noch einmal steigen lassen. Laut Feuerwehren sind die größten Problemstellen aber erst einmal abgearbeitet - nun müsse man abwarten.
Liveticker am Sonntag startet - Guten Morgen
Auch heute bringen wir Sie in diesem Liveticker auf den aktuellen Stand in Sachen Hochwasser in Niedersachsen. Was gestern passiert ist, erfahren Sie im Blog vom Samstag.