Ex-RAF-Mitglieder auf Europol-Liste - 101 Hinweise
Nach der Ausschreibung von zwei früheren Mitgliedern der Roten Armee Fraktion (RAF) auf einer europäischen Fahndungsliste sind nach Angaben des Landeskriminalamtes bereits 101 Hinweise eingegangen. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung". Die mutmaßlichen Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub waren Anfang Mai auf die Europol-Liste der meistgesuchten Kriminellen Europas gesetzt worden. Zu Art und Inhalt der Hinweise wollte ein LKA-Sprecher "aus ermittlungstaktischen Gründen" keine näheren Angaben machen.
Kein Platz für Klette auf der Liste
Garweg und Staub werden wie die ebenfalls gesuchte Daniela Klette der dritten Generation der RAF zugeordnet. Sie sollen für mehrere Anschläge verantwortlich sein, darunter die Ermordung des Treuhand-Chefs Detlev Karsten Rohwedder im Jahr 1991. Klette sei nicht auf die Europol-Liste gesetzt worden, da jeder Staat dort nur zwei Gesuchte platzieren darf, sagte der LKA-Sprecher.
Überfälle für Leben im Untergrund
Nach Erkenntnissen der Ermittler finanzieren die drei ihr Leben im Untergrund derzeit durch Überfälle auf Supermärkte und Geldtransporter. Zwölf Taten werden ihnen laut Staatsanwaltschaft Verden zugerechnet. Für Hinweise sind Belohnungen in Höhe von 80.000 Euro ausgesetzt.
Selbstauflösung der RAF im Jahr 1998
Die linksterroristische RAF hatte vor allem in den siebziger und achtziger Jahren in der Bundesrepublik für Schrecken gesorgt. Insgesamt gehen mehr als 30 Morde auf ihr Konto. 1998 erklärte die RAF ihre Selbstauflösung. Es gibt keine Hinweise darauf, dass sie noch aktiv ist.