Ärzte und Apotheken: Medikamenten-Lieferengpässe verschärft
Ärztinnen und Ärzte in Niedersachsen beklagen einen Lieferengpass bei Medikamenten: In Apotheken fehlen Fiebersäfte, Blutdrucksenker, Hustenmittel. Die Versorgung aber sei gesichert, heißt es.
Die Lage in Niedersachsen habe sich in den letzten Wochen verschärft, erklärt der niedersächsische Apothekerverband. Das sagt auch Jens Wagenknecht vom Niedersächsischen Hausärzteverband. Inzwischen fehlten auch eine Vielzahl von Standard-Arzneimitteln. Aktuell hat die Apotheke, zu der Wagenknecht seine Patientinnen und Patienten schickt, zum Beispiel kein Penicillin. Der Hausarzt muss ihnen dann ein anderes Antibiotikum aufschreiben. Das ist möglich, aber nicht alle vertragen jedes Antibiotikum.
Apothekerverband: Nachschub besorgen, aber nicht hamstern
Frank Germeshausen vom Apothekerverband macht aber deutlich, dass die Versorgung insgesamt noch gesichert sei. Er rät dazu, früh genug Nachschub zu besorgen bei Medikamenten, die regelmäßig genommen werden müssen - aber von Hamsterkäufen rät er ab. Für die meisten Medikamente gibt es Alternativen, etwa von anderen Herstellern. Als Sonderregel dürfen die Apotheken derzeit auch selbst Fiebersäfte für Kinder herstellen. Wegen der aktuellen Erkältungswelle ist die Nachfrage dort groß.
Viele Wirkstoffe kommen aus wenigen Betrieben in China
Lieferprobleme bei Medikamenten gibt es immer wieder, seit Monaten betroffen ist zum Beispiel auch ein Medikament gegen Brustkrebs. Die deutschen Apothekerverbände nennen als Ursache, dass viele Wirkstoffe weltweit aus nur wenigen Betrieben in China oder Indien stammen. Wenn dann in einer Fabrik die Produktion stillsteht, gibt es direkt Probleme.