Neues Jahr, neue Kosten? Kommunen erhöhen ihre Gebühren
Zum Jahreswechsel werden nicht nur Benzin und Krankenkassen teurer - auch viele niedersächsische Kommunen erhöhen ihre Gebühren. Dafür nennen die Gemeinden, Landkreise und kommunalen Versorger zwei Gründe.
Ein Anlass für die Kostensteigerung ist die Inflation - sie lag im November bei 2,2 Prozent. Damit ist sie zwar geringer als zu Beginn des Ukraine-Krieges, aber dennoch für Gemeinden spürbar, die jetzt zum Beispiel für ihren Fuhrpark oder für Reparaturen an ihren Gebäuden mehr Geld ausgeben müssen. Dazu kommen tariflich vereinbarte höhere Gehälter im öffentlichen Dienst.
Abwassergebühr in Amelinghausen steigt deutlich
Um kostendeckend zu arbeiten, müssten sie die Gebühren erhöhen, sagen viele Gemeinden. Meist steigen die Gebühren moderat, aber es gibt auch Ausreißer: In Amelinghausen im Landkreis Lüneburg zum Beispiel verteuern sich die Abwassergebühren 2025 deutlich. Statt mit rund 600 Euro im Jahr muss eine vierköpfige Familie - bei gleichbleibendem Verbrauch - künftig mit 1.100 Euro rechnen. Damit sind die Gebühren künftig fast doppelt so hoch.
Auch Energieversorger erhöhen Preise
Im Landkreis Stade wird die monatliche Grundgebühr bei der Müllabfuhr um fast 30 Prozent angehoben. Im Landkreis Harburg hingegen ziehen die Müllgebühren im neuen Jahr nur um 37 Cent pro Liter an. Die 120- Liter-Tonne Restmüll verteuert sich damit von rund 230 auf etwa 250 Euro im Jahr. Auch kommunale Energieversorger erhöhen vielerorts die Preise für Strom, Fernwärme oder Gas sowie die Grundgebühren.
Bund der Steuerzahler richtet Appell an Gemeinden
Der Bund der Steuerzahler in Niedersachsen und Bremen verweist darauf, dass die Kommunen gesetzlich verpflichtet seien, die Gebühren grundsätzlich kostendeckend zu erheben. Er appellierte aber an die Verwaltungen, effizient und kostenschonend für die Bürgerinnen und Bürger zu arbeiten. Und dass Gemeinden dort, wo es sich anbietet, kooperieren sollten.