Glatteisgefahr: Wetterdienst warnt vor "brisanter Wetterlage"
Schnee, Regen und Gefahr von Glatteis: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor einer "brisanten Wetterlage" im Norden. Schon am Samstag kam es auf spiegelglatten Straßen zu zahlreichen Unfällen.
In der Nacht zum Sonntag ist laut DWD verbreitet mit Frost und Glätte sowie überfrierender Nässe zu rechnen. Die Tiefstwerte liegen im Binnenland bei minus 1 bis minus 4 Grad und im Oberharz bei minus 6 Grad. Am Sonntag geht dann infolge einer Warmfront der Schnee in Regen über, es besteht weiterhin Glatteisgefahr. Am Abend entspannt sich die Lage laut DWD, es wird dann deutlich milder und regnet. Im Tagesverlauf steigen die Temperaturen im südlichen Emsland auf rund 7 Grad, im Wendland auf 1 Grad. Die Nacht zum Montag wird frostfrei - bevor es zur Wochenmitte wieder kälter werden soll.
Laster verliert 7.000 lebende Forellen
Der Wintereinbruch hatte bereits am Samstag für schwierige Verhältnisse auf den Straßen im Norden gesorgt. Auf der A1 verunglückte in der Nacht auf Samstag ein Fischlaster. Wegen der Aufräumarbeiten an der Unfallstelle war die A1 zwischen Sittensen und Elsdorf (Landkreis Rotenburg) zeitweise in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Es kam zu kilometerlangen Staus. Kurz vor Mitternacht waren in dem Bereich mehrere Autos und Lkw ineinander gefahren. Der Unfall ging laut Feuerwehr von einem Lastwagen aus, der lebende Forellen geladen hat. Der Lkw stellte sich quer, ein weiterer Lkw prallte dagegen. Dadurch wurde das Wasserbecken des Fischlasters beschädigt. In der Folge landeten etwa 7.000 Fische auf der Fahrbahn und verendeten dort. Zudem brach ein Rohr aus dem Sattelzug, welches durch die Frontscheibe eines Autos stieß. Der Beifahrer des Pkw kam laut Polizei schwer verletzt ins Krankenhaus. Insgesamt verletzten sich nach Angaben der Feuerwehr fünf Personen. Die Polizei schätzt den Schaden auf knapp 200.000 Euro.
Zahlreiche Glätteunfälle in und um Braunschweig
Auch im Nordwesten Niedersachsens führte Glätte am Samstag zum Beispiel auf der A27 in Cuxhaven und auf der A28 bei Apen (Landkreis Ammerland) zu Unfällen. In Grundoldendorf im Landkreis Stade überschlug sich in der Nacht auf Samstag eine 19-jährige Autofahrerin mit ihrem Auto - sie blieb nach Polizeiangaben unverletzt. In Verden meldete die Polizei rund "20 Unfälle durch nicht angepasste Fahrweise bei Straßenglätte durch Schnee oder überfrierende Nässe". Im Gebiet der Polizei Braunschweig kam es binnen acht Stunden zu "einer Vielzahl von Glätteunfällen mit Blechschäden". Allein in Peine zählte die Polizei 17 Unfälle "am frühen Freitagabend bis in die Morgenstunden des Samstags". Im Stadtgebiet von Oldenburg sorgten glatte Straßen laut Polizei für rund 30 Unfälle. Meistens blieb es bei geringen Sach- oder Personenschäden.
Mehrere Glätteunfälle im Emsland und Landkreis Cloppenburg
In Börger (Landkreis Emsland) kam am Freitagabend eine 52-Jährige mit ihrem Auto in einer Kurve von der Fahrbahn ab. Der Wagen überschlug sich und landete auf dem Dach. Die Frau verletzte sich laut Polizei schwer. Auch im Landkreis Cloppenburg meldeten die Beamten am Freitag mindestens vier glättebedingte Unfälle. Im Landkreis Stade kam es zu mindestens fünf leicht verletzten Personen, wie die Polizei mitteilte. Unter anderem kam am Freitagvormittag eine Taxifahrerin von einer schneebedeckten Straße bei Kammerbusch ab und fuhr gegen einen Baum. Dabei verletzten sich die Frau und zwei Mitfahrer.