VfL Wolfsburg patzt im Europapokal-Rennen gegen VfL Bochum
Der VfL Wolfsburg ist am Sonnabend überraschend gegen Kellerkind VfL Bochum gestolpert und zu Hause nicht über ein 1:1 (0:0) hinausgekommen. Wie schon in Stuttgart zeigten die "Wölfe" nach Rückstand Moral, ein Punkt ist für die eigenen Ambitionen aber zu wenig.
Die Rückkehr in den Europapokal scheint in dieser Saison möglich, die Niedersachsen waren bisher gut im Rennen. Durch die Siege von Freiburg (5:0 gegen Werder Bremen) und Mainz (2:0 gegen St. Pauli) ist die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl aber ins Hintertreffen geraten. Außerdem können Stuttgart (in Hoffenheim) und Leipzig (gegen Heidenheim) am Sonntag noch nachlegen.
"Wir schaffen es momentan noch nicht, solche Spiele zu ziehen", ärgerte sich VfL-Coach Hasenhüttl. Seine Mannschaft müsse auch mal zu null spielen, einen eigenen Treffer erziele sie eigentlich immer. "Das tut uns weh, und das fehlt uns - keine Frage. Wir müssen daraus lernen und besser werden."
Beide Torhüter mit starken Paraden - Bochum besser
Dabei hatten die Wolfsburger gegen Bochum nicht lange gebraucht, um heiß zu laufen. Mohammed Amoura spritzte bei einem haarsträubenden Fehlpass von Bernardo dazwischen und stand frei vor dem Tor. Doch Keeper Timo Horn parierte stark (11.). Möglicherweise hätte der Treffer wegen einer Abseitsposition des Algeriers zuvor aber auch gar nicht gezählt.
Die Szene wurde zum Weckruf für die Bochumer, die in der Folge immer besser ins Spiel fanden. Und wie schon gegen Dortmund, als er sein Team mit zwei Toren zum Sieg geschossen hatte, bereitete Georgios Masouras auch den Wolfsburgern größere Probleme. Doch sowohl beim Abschluss aus spitzem Winkel in der 13. Minute als auch bei seiner Riesen-Kopfballchance 14 Minuten später scheiterte der griechische Torjäger an Marius Müller.
Wolfsburg lädt Bochum zur Führung ein
Spätestens nach der Möglichkeit für Bochums Kapitän Philipp Hofmann (36.) konnten die "Wölfe" von Glück sagen, dass es beim 0:0 zur Pause geblieben war. Die Bochumer Führung folgte kurz nach Wiederbeginn - und Wolfsburg hatte die Gäste eingeladen: Erhan Masovic stand nach einer Ecke sträflich frei und köpfte ungestört zum 1:0 ein (50.).
Drei Minuten später hätte Hofmann fast schon auf 2:0 erhöhen müssen - scheiterte mit seinem schwachen Schuss aber an Müller. Und auch beim Volleyschuss von Matus Bero war eigentlich viel mehr drin (61.).
Amouras Ausgleich zählt nicht, doch Wolfsburg jubelt
Die Wolfsburger brauchten eine Einzelleistung - und Amoura zeigte sie. Mit einem herrlichen Schlenzer ließ er Horn im Bochumer Tor keine Chance (64.). Der Jubel über das vermeintliche 1:1 verstummte jedoch jäh. Ein Videobeweis förderte ein Foul von Jonas Wind bei der Entstehung des Tores zutage. Schiedsrichter Timo Gerach gab den Treffer nicht.
Aber wie schon in Stuttgart, als sie aus einem 0:1 einen 2:1-Sieg gemacht hatten, konnten die "Wölfe" in der Schlussphase noch zulegen. Nach einer Ecke kämpften sie den Ball nahezu ins Tor, als letzter war Bochums Ivan Ordets am Ball (81.). Und fast wäre es den Grün-Weißen wieder gelungen, das Spiel sogar noch zu drehen. Yannick Gerhardt stand zwei Minuten später frei am langen Eck, brachte den Ball aber nicht über die Linie. Und so blieb es am Ende bei der nicht unverdienten Punkteteilung.
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