Vasilj patzt: FC St. Pauli verliert unglücklich bei Mainz 05
Fußball-Bundesligist FC St. Pauli schlittert immer tiefer in eine sportliche Krise. Die Hamburger verloren am Sonnabend beim 1. FSV Mainz 05 mit 0:2 (0:0). Es war die dritte Pleite in Folge für die Norddeutschen, die sich zu sehr auf ihrem Polster zu den Abstiegsrängen ausruhen.
Als aktuell formschwächstes Team des Februars rücken die Abstiegsplätze wieder näher für den Aufsteiger. Die Hamburger begannen in Mainz stark, nutzten ihre hochkarätigen Chancen aber nicht. St. Paulis Trainer Alexander Blessin, der aufgrund seiner vierten Gelben Karte nicht an der Seitenlinie stehen durfte und von Assistent Peter Nemeth vertreten wurde, sah von der Tribüne aus, wie sein sonst so starker Schlussmann Nikola Vasilj patzte und die Niederlage einläutete. Durch den Punktgewinn des VfL Bochum in Wolfsburg beträgt St. Paulis Vorsprung auf Relegationsplatz 16 aktuell nur noch sechs Zähler.
"Der einzige Unterschied heute war, dass Mainz effizienter war", sagte Hauke Wahl nach der Niederlage der ARD. "Momentan laufen viele Dinge gegen uns."
St. Pauli deutlich besser, aber glücklos
St. Pauli war in Durchgang eins beim Europa-Cup-Aspiranten das deutlich bessere Team. Noah Weißhaupt traf in der fünften Minute mit seinem Schuss aus 20 Metern nur den Pfosten, Johannes Eggestein verstolperte in der 15. Minute freistehend das 1:0. In der 21. Minute zeigte Schiedsrichter Felix Zwayer auf den Punkt und gab Elfmeter für die Gäste. Doch dieser hielt der Überprüfung nicht stand: Elias Saad flog ohne gegnerische Einwirkung durch den Mainzer Strafraum, unverständlich, wie man eine Schwalbe in Zeiten des VAR noch für eine gute Idee halten kann.
Anstatt die Überlegenheit in Treffer umzumünzen, kamen die Gastgeber zum Ende des ersten Durchgangs immer besser in die Partie. Anthony Caci scheiterte in der 37. Minute an St. Paulis Keeper Vasilj, ansonsten verteidigten die Hamburger allerdings gewohnt solide und stabil.
Vasilj lässt prallen, Lee schiebt ein
Nach dem Seitenwechsel sah es lange nach einem typischen 0:0-Spiel aus. Mainz biss sich an der Defensive der Braun-Weißen die Zähne aus, den Hamburgern schwanden mit zunehmender Spielzeit allerdings die Kräfte. In der 72. Minute fiel dann die Entscheidung zugunsten der Nullfünfer: Nadiem Amiri zog aus über 20 Metern ab, Vasilj ließ den Ball nach vorne prallen, anstatt diesen zu fangen, und Jae-sung Lee schaltete blitzschnell. Der Südkoreaner schob den Ball zum 1:0 für die Gastgeber ins Tor und sorgte für lange Gesichter bei den Norddeutschen.
Hernach passierte für St. Pauli auf der Anzeigetafel nichts mehr - wie immer in dieser Saison, sobald die Kiezkicker in Rückstand geraten. Zwar hatte Eggestein noch eine Riesenchance auf den Ausgleich (83.), doch der selten vom Glück verfolgte Angreifer des Aufsteigers setzte den Ball neben das Tor. Paul Nebel sorgte schließlich in der Nachspielzeit für den Endstand (90.+5). Und so blieb es bei einer unglücklichen Niederlage der Hamburger - die insgesamt 14. der Saison.
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