Tödliche Schüsse in Jarmen offenbar aus Notwehr
Die Staatsanwaltschaft geht im Falle der tödlichen Schüsse eines Polizisten in Jarmen von Notwehr aus. Dafür sprächen die Spurenlage und die Angaben der Mutter des 32-jährigen Toten.
Die näheren Umstände des Vorfalls am Freitag blieben weitgehend im Dunkeln. Dem Vernehmen nach bestand ein Haftbefehl gegen den Mann, der von drei Beamten vollstreckt werden sollte. Nach Angaben der Polizei hatte sich der Mann in einer psychischen Ausnahmesituation befunden und in diesem Zustand einen der Polizisten mit einem großen Messer attackiert. Unbestätigten Angaben zufolge soll es sich um ein Samurai-Schwert gehandelt haben.
Der Beamte wurde laut Polizei dabei schwer verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Im Verlauf dieser Auseinandersetzung sei es zum Einsatz der Schusswaffe gegen den 32-jährigen deutschen Tatverdächtigen gekommen. Ziel sei es gewesen, den Mann "angriffsunfähig zu machen", teilte die Polizei mit.
Die Kriminalpolizeiinspektion Anklam hatte noch am Freitag die Ermittlungen übernommen und Zeugen befragt. Auch die Handlungen des Polizisten sind Teil der Untersuchungen. Zwar sind die Streifenbeamten auf solche Situationen geschult, so ein Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), doch im Ernstfall würden sie unter extremer psychischer Anspannung stehen.
Erste Stimmen aus der Politik
Auch aus der Landespolitik haben sich bereits Vertreter zu dem Vorfall geäußert. Die AfD in Mecklenburg-Vorpommern nahm den Vorfall zum Anlass, ihre Forderung nach Ausstattung der Schutzpolizisten mit Elektroschockern, sogenannten Tasern, zu erneuern. Nikolaus Kramer, AfD-Fraktionsvorsitzender im Landtag, ist davon überzeugt:
Der FDP-Landtagsabgeordnete David Wulff mahnte, die Ermittlungen abzuwarten und "jetzt keine Diskussion bezüglich des Schusswaffengebrauchs von Polizisten zu eröffnen". Laut Wulff würde es an Resepkt vor der Polizei und anderen Hilfskräften mangeln: