Studie zum Nahverkehr: MV auf dem letzten Platz
In keinem anderen Bundesland sind die Menschen so unzufrieden mit dem öffentlichen Nahverkehr wie in Mecklenburg-Vorpommern. Das hat eine aktuelle Umfrage ergeben.
Nur 44 Prozent der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern finden, dass ihr Wohnort gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden ist. Damit belegt Mecklenburg-Vorpommern in einer aktuellen Studie den letzten Platz unter den Bundesländern. Bundesweit sind 70 Prozent der Menschen zufrieden, wie die Umfrage von Allianz pro Schiene, BUND und dem Verkehrssicherheitsrat nun ergab.
Seit fünf Jahren kaum Verbesserungen
Letzte Plätze belegt das Land auch, wenn es um die Entfernung zur nächsten Bus- oder Bahnstation sowie die Anzahl der Abfahrten geht. Damit sind nur 62 beziehungsweise 44 Prozent der Befragten in Mecklenburg-Vorpommern zufrieden. Jeweils rund 90 Prozent finden zudem, dass sich die Anzahl der Abfahrten und die Entfernung zur nächsten Haltestelle nicht geändert oder sogar verschlechtert hat. Für die Studie wurden bundesweit 2.000 Menschen befragt.
"Große Unterschiede in Ostdeutschland"
Dirk Flege von der "Allianz pro Schiene" sieht die Umfrage bestätigt durch amtliche Auswertungen, in denen Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls auf dem letzten Platz stehe, was den Nahverkehr anbelangt. "Ich würde sagen, das ist ein katastrophaler Befund", sagte Flege NDR MV live. "Wenn wir Mecklenburg-Vorpommern nach vorne bringen wollen, dann muss die Landesregierung massiv in den ÖPNV investieren." Das sei elementar wichtig für den Tourismus, für die Wirtschaft und für den Klimaschutz. Aber auch sozialpolitisch sei es wichtig, ländliche Regionen an den ÖPNV anzuschließen. Der erste Platz in der Umfrage für Thüringen zeige, dass die Herausforderung nichts damit zu tun habe, dass der Osten Deutschland abgehängt sei. "Es gibt da große Unterschiede in Ostdeutschland", sagte Flege.