In den Frontscheiben von Straßenbahnen des Nahverkehr Schwerin hängen Plakate mit der Aufschrift «Warnstreik» während die Gewerkschaft Verdi im Straßenbahndepot zum Warnstreik aufgerufen hatte. © Jens Büttner
In den Frontscheiben von Straßenbahnen des Nahverkehr Schwerin hängen Plakate mit der Aufschrift «Warnstreik» während die Gewerkschaft Verdi im Straßenbahndepot zum Warnstreik aufgerufen hatte. © Jens Büttner
In den Frontscheiben von Straßenbahnen des Nahverkehr Schwerin hängen Plakate mit der Aufschrift «Warnstreik» während die Gewerkschaft Verdi im Straßenbahndepot zum Warnstreik aufgerufen hatte. © Jens Büttner
AUDIO: Warnstreiks in MV: Nahverkehr und öffentlicher Dienst betroffen (1 Min)

Warnstreiks in MV: Nahverkehr und öffentlicher Dienst betroffen

Stand: 13.03.2025 11:04 Uhr

Busse und Bahnen fahren nicht, Ämter bleiben geschlossen: In MV kommt es ab Donnerstag zu massiven Warnstreiks. Besonders betroffen ist Rostock mit einer landesweiten Kundgebung auf dem Neuen Markt.

In Mecklenburg-Vorpommern kommt es ab Donnerstag erneut zu Warnstreiks. Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sowie im öffentlichen Nahverkehr zum Arbeitskampf auf. Hintergrund sind festgefahrene Tarifverhandlungen. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen wollen so Druck auf die am Freitag in Potsdam beginnende dritte Verhandlungsrunde machen. Auch der öffentliche Nahverkehr im Land, für den die Gewerkschaft das Scheitern der Verhandlungen erklärt hat, ist von Warnstreiks betroffen. Die Warnstreiks sollen deshalb nicht nur am Donnerstag, sondern auch am Freitag sowie am 17., 18. und 19. März fortgesetzt werden. In dieser Zeit führt Verdi eine Urabstimmung über unbefristete Streiks durch.

Landesweite Kundgebung in Rostock

Kundgebung in Rostock © Peter Schmidt
Der Demonstrationszug in Rostock führt aktuell zu Verkehrseinschränkungen.

Ein zentraler Schwerpunkt der Proteste ist Rostock. Dort findet ab elf Uhr auf dem Neuen Markt eine landesweite Kundgebung mit Demonstrationszug statt. Erwartet werden zahlreiche Streikende aus dem öffentlichen Dienst sowie Beschäftigte des Nahverkehrs. In Rostock stehen während der Streiktage sämtliche Busse und Straßenbahnen der RSAG still, was insbesondere durch die geplante Demonstration in der Innenstadt zu zusätzlichen Verkehrsbehinderungen führen kann. Auch das kommunale Busunternehmen Rebus im Landkreis Rostock wird bestreikt. Trotz des Arbeitskampfes will Rebus sicherstellen, dass einige Strecken weiterhin befahren werden.

Ausfälle und Sonntagsfahrpläne in der Region

Auch in Schwerin fahren keine Busse und Straßenbahnen. Im Landkreis Ludwigslust-Parchim hat die Verkehrsgesellschaft alle regulären Busverbindungen gestrichen, da sich ein Großteil der Fahrer am Streik beteiligt. In Nordwestmecklenburg stellt der Anbieter NahBus den Sonntagsfahrplan um, sodass nur einzelne Linien fahren. In Greifswald fallen sämtliche Busverbindungen aus, einschließlich des Schülerverkehrs, während auf Rügen nur wenige Linien nach Sonntagsfahrplan verkehren. In Stralsund und der Region Vorpommern-Rügen kommt es ebenfalls zu massiven Einschränkungen. Die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Greifswald hingegen geht derzeit von keiner Streikbeteiligung aus. Auch im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte müssen sich Fahrgäste auf erhebliche Ausfälle im Busverkehr einstellen. Wegen des Streiks fallen auch einige Fahrten der Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft, kurz MVVG, aus. Laut dem Geschäftsführer gibt es auch in Röbel und Friedland Auswirkungen. Im Linienbetrieb in allen anderen Städten der Region gebe es derzeit keine Ausfälle.

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Massive Einschränkungen

Die Gewerkschaft fordert für den öffentlichen Dienst eine Lohnerhöhung um acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr pro Monat. Zudem verlangt sie höhere Zuschläge für Schichtarbeit sowie drei zusätzliche freie Tage. Für den öffentlichen Nahverkehr fordert ver.di eine Gehaltserhöhung von 430 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Arbeitgeberverbände kritisieren die Maßnahmen als unverhältnismäßig und betonen, dass bereits ein verbessertes Angebot vorgelegt wurde. Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern bleiben jedoch bislang ohne Einigung. Auch in den kommenden Tagen müssen sich Bürgerinnen und Bürger auf erhebliche Einschränkungen im Nahverkehr und im öffentlichen Dienst einstellen. Sollte die Urabstimmung für unbefristete Streiks negativ ausgehen, drohen noch umfassendere Ausfälle.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 13.03.2025 | 06:30 Uhr

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