Stromtrasse "NordOstLink": Geplanter Verlauf kreuzt Schutzgebiet
Der Strom, der in den Windparks in der Nordsee produziert wird, soll über die Trasse "NordOstLink" nach Süddeutschland geleitet werden. Die Kabel dafür sollen auch durch Westmecklenburg verlaufen. Bei der genauen Planung gibt es noch zwei Herausforderungen.
Die Planungen für eine Stromtrasse von den Offshore-Windparks in der Nordsee in Richtung Süddeutschland gehen in die nächste Phase. Die Leitung soll an Lübeck vorbei durch Westmecklenburg führen. Die 525-Kilovolt-Erdkabel sind für eine Übertragungsleistung von vier Gigawatt ausgelegt. Die Stromnetzbetreiber Tennet und 50Hertz haben den Antrag auf Planfeststellung bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Das teilte eine Unternehmenssprecherin mit.
Herausforderungen: Schutzgebiete versus Stromautobahn
Es gibt zwei große Herausforderungen bei der Planung des Verlaufs in Westmecklenburg. An der Landesgrenze kreuzt die Trasse den Fluss Wakenitz und damit ein Schutzgebiet. In diesem Bereich müssten die Erdkabel tiefer im Boden verlegt werden. Deshalb werden noch Alternativen geprüft. Außerdem müssen noch Standorte für technische Gebäude bei Schossin gefunden werden. Unproblematisch sehen die Planer die Abstände zu Städten und Ortschaften wie Gadebusch und Lützow. Die Stromtrasse werde vergleichsweise weit entfernt verlegt, hieß es.
Anwohner können nach Genehmigung noch Stellung nehmen
Im Frühjahr konnten sich Anwohner entlang der geplanten Trasse an den Planungen beteiligen. 180 Hinweise seien eingegangen. Teilweise wurde der Trassenverlauf - insgesamt 190 Kilometer - angepasst. Wenn die Bundesnetzagentur den Antrag geprüft hat, bekommen die Anwohner noch einmal die Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Bis der genaue Trassenverlauf feststeht, werden voraussichtlich zwei Jahre vergehen. Die Starkstromleitung wird etwa 5,5 Milliarden Euro kosten. "NordOstLink" soll voraussichtlich 2032 in Betrieb gehen.