Stoppt Nordwestmecklenburg die Aufnahme von Flüchtlingen?
Kann der Landkreis Nordwestmecklenburg noch Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen oder nicht? Ein Zeitungsinterview von Landrat Tino Schomann erweckte den Eindruck, er habe eine Art Aufnahmestopp verhängt. Am Vormittag dann dementiert die Pressestelle des Kreises.
In einem Interview mit der Schweriner Volkszeitung hatte Landrat Tino Schomann (CDU) gesagt, es sei zwar noch Platz, etwa in Turnhallen, aber es fehle vor allem an Betreuungs- und Wachpersonal. Im Gespräch mit NDR 1 Radio MV sagte Schomann dann, es gehe ihm nicht um einen Aufnahmestopp - der Landkreis nehme weiter Flüchtlinge auf. Aber er wolle auf eine ungerechte Verteilung der Flüchtlinge hinweisen.
Solidarische Verteilung von Geflüchteten gefordert
Nach dem landesweiten Verteilungsschlüssel habe Nordwestmecklenburg bisher rund 2.100 Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen müssen, das seien zehn Prozent der Flüchtlinge in Mecklenburg-Vorpommern. Tatsächlich seien es laut Schomann bereits etwa 500 Flüchtlinge mehr, zum Beispiel durch privat organisierte Fahrten. Mecklenburg-Vorpommern nimmt weiter Flüchtlinge auf - Schomann fordert aber, dass diese erstmal in anderen Kreisen unterkommen, die ihre Quote noch nicht erfüllt haben.
Zwar könne Nordwestmecklenburg noch Schlafplätze für mehr Menschen einrichten - etwa in Turnhallen - aber es gebe kaum noch Sicherheitsleute und Betreuungspersonal. Wenn jetzt nicht reagiert werde, dann könne der Landkreis Nordwestmecklenburg schon in den kommenden Wochen keine Menschen mehr aufnehmen, so Schomann.