Der Landrat Tino Schomann im Interview. © Screenshot

Stoppt Nordwestmecklenburg die Aufnahme von Flüchtlingen?

Stand: 13.12.2022 14:41 Uhr

Kann der Landkreis Nordwestmecklenburg noch Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen oder nicht? Ein Zeitungsinterview von Landrat Tino Schomann erweckte den Eindruck, er habe eine Art Aufnahmestopp verhängt. Am Vormittag dann dementiert die Pressestelle des Kreises.

In einem Interview mit der Schweriner Volkszeitung hatte Landrat Tino Schomann (CDU) gesagt, es sei zwar noch Platz, etwa in Turnhallen, aber es fehle vor allem an Betreuungs- und Wachpersonal. Im Gespräch mit NDR 1 Radio MV sagte Schomann dann, es gehe ihm nicht um einen Aufnahmestopp - der Landkreis nehme weiter Flüchtlinge auf. Aber er wolle auf eine ungerechte Verteilung der Flüchtlinge hinweisen.

Solidarische Verteilung von Geflüchteten gefordert

Nach dem landesweiten Verteilungsschlüssel habe Nordwestmecklenburg bisher rund 2.100 Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen müssen, das seien zehn Prozent der Flüchtlinge in Mecklenburg-Vorpommern. Tatsächlich seien es laut Schomann bereits etwa 500 Flüchtlinge mehr, zum Beispiel durch privat organisierte Fahrten. Mecklenburg-Vorpommern nimmt weiter Flüchtlinge auf - Schomann fordert aber, dass diese erstmal in anderen Kreisen unterkommen, die ihre Quote noch nicht erfüllt haben.

Zwar könne Nordwestmecklenburg noch Schlafplätze für mehr Menschen einrichten - etwa in Turnhallen - aber es gebe kaum noch Sicherheitsleute und Betreuungspersonal. Wenn jetzt nicht reagiert werde, dann könne der Landkreis Nordwestmecklenburg schon in den kommenden Wochen keine Menschen mehr aufnehmen, so Schomann.

 

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 13.12.2022 | 14:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Die rot-rote Koalition in Mecklenburg-Vorpommern muss ein Haushaltsloch von gut 800 Millionen Euro stopfen. (Themenbild) © dpa-Bildfunk Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Haushaltsdefizit: MV muss eiserne Reserve anzapfen

Rot-Rot will die Finanzlöcher mit Kürzungen und Einsparungen schließen. Der geplante Nachtragshaushalt soll für die Bürger keine Belastungen bringen. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?