Stau in den Führerscheinstellen in Teilen des Landes
Bis 2033 müssen noch zahlreiche Führerscheine in Mecklenburg-Vorpommern in einen neuen Scheckkarten-Führerschein umgetauscht werden. Doch in den Ämtern stockt es. Das merkt auch, wer den Führerschein neu beantragt.
Bei vielen Führerscheinstellen in Mecklenburg-Vorpommern sind aktuell Termine für den Umtausch veralteter Papier-Führerscheine knapp. Die Geburtsjahrgänge 1959 bis 1964 müssen ihre Fahrerlaubnis bis Donnerstag dieser Woche in ein neues EU-Dokument umgetauscht haben. Doch in den Führerscheinstellen stockt es - auch bei der Neubeantragung.
Zwei Monate Wartezeit
Der Vorsitzende des Fahrlehrerverbandes in Mecklenburg-Vorpommern, Helmut Bode, sieht das Problem der Überlastung vor allem in Führerscheinstellen im Landkreis Ludwigslust-Parchim und Rostock. Dort müsse man mit zwei Monaten Wartezeit rechnen, sagte Bode im Interview bei NDR MV Live. In Ausnahmefällen kann es auch noch länger dauern. In Waren, Neustrelitz und Neubrandenburg gibt es erst im März wieder freie Kapazitäten, hieß es aus den Kreisverwaltungen.
Probleme für Berufskraftfahrer
Die Wartezeiten bereiten vor allem denen Probleme, die beruflich auf einen Führerschein angewiesen sind. Nach Ansicht von Bode sind einzelne Führerscheinstellen klar unterbesetzt. Sie müssten dringend aufgestockt werden, um normale Bearbeitungszeiten von zwei bis drei Wochen zu realisieren.
Sternberg: Cyberangriff führt zu Verzögerungen
Stefan Sternberg (SPD), Landrat von Ludwigslust-Parchim, erklärte im Interview mit NDR MV Live, dass die entstandenen Verzögerungen in seinem Landkreis immer noch mit einem Cyberangriff zusammenhängen. Im Oktober 2021 hatte ein Trojaner Daten auf kommunalen Servern teilweise verschlüsselt. Sämtliche Systeme waren daraufhin zur Sicherheit abgeschaltet worden. Auswirkungen im Bürgerservice gab es bis ins neue Jahr hinein. Sternberg kündigte aber an, dass die Prozesse weiter beschleunigt werden und es zusätzliches Personal geben soll.
Anträge mit Vorlauf
Momentan nehme die Anzahl der Umtauschanträge aufgrund der nahenden Fristen deutlich zu. Aktuell seien es 600 Anträge in der Woche, die bearbeitet werden müssen, so Sternberg. In einer normalen Woche sind es sonst 200. Der Landrat appellierte an die Bürger, ihre Anträge mit etwas Vorlauf und nicht in letzter Minute zu stellen. Der alte Führerschein würde aber im Zuge des Antrags verlängert, sodass niemand ohne Dokument auskommen müsse.