SPD-Bundesvorsitzende Esken: LNG vor Rügen notwendig
In der Diskussion um ein Flüssigerdgas-Terminal vor Rügen hat die SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken die Pläne in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" verteidigt. Gemeinden der Insel zeigten sich in einer gemeinsamen Erklärung kritisch.
Die SPD-Chefin sagte in der ARD, man brauche diese Anlage. Allerdings forderte sie auch eine bessere Kommunikation mit den Menschen auf der Insel. Im Fall von Rügen müsse man mit Blick auf das Zusammenspiel zwischen Bund und Land vielleicht nochmal nachschauen, was da schief gelaufen ist, so Esken.
Rügener Gemeinden suchen den Dialog
In einer gemeinsamen Erklärung zeigten sich mehrere Gemeinden im Südosten der Insel am Montag kritisch: "Wir sind gespannt, ob es sich bei Frau Eskens Ankündigung, die Kommunikation jetzt proaktiv und auf Augenhöhe zu gestalten, nur um ein Lippenbekenntnis handelt". Man wende sich schließlich seit knapp drei Monaten vergeblich an die Bundesregierung, heißt es. "Wir laden Herrn Bundeskanzler Scholz ein, sich selbst auf der Insel ein Bild zu machen und mit uns in den Dialog zu treten."
Breiter Widerstand auf Rügen
Auf Rügen hat sich breiter Widerstand gegen die LNG-Pläne, fünf Kilometer vor der Küste des Ostseebades Sellin ein Flüssigerdgas-Terminal zu errichten, formiert. Zahlreiche Gemeinden und Initiativen verlangen vom Bund, Rügen komplett von der LNG-Standort-Liste zu streichen. Die Landesregierung verlangt zudem vom Bund, eindeutig nachzuweisen, dass der Bedarf für ein solches Flüssigerdgas-Terminal vorhanden ist.
Weitere Gebiete werden geprüft
Das Bundeswirtschaftsministerium prüft nun weitere mögliche Standorte in dem Gebiet und weiter draußen auf dem Meer. Auch die Nutzung des Hafens von Mukran ist im Gespräch. Doch auch dagegen hatten Rügener Gemeinden protestiert.