MV stoppt Abordnung von Lehrern ins Aus- und Fortbildungsinstitut
Der Lehrkräftemangel bleibt ein großes Thema. Jetzt hat Bildungsministerin Simone Oldenburg (Die Linke) einen Stopp für den Wechsel von Pädagogen aus der Schule in das landeseigene Institut für Qualitätsentwicklung erlassen.
In diesem und im kommenden Jahr sollen keine Lehrkräfte mehr von den Schulen an das Aus- und Fortbildungsinstitut des Bildungsministeriums abgeordnet werden. Das hat Bildungsministerin Simone Oldenburg (Die Linke) beschlossen. Somit könnten ihren Angaben nach im Institut für Qualitätsentwicklung (IQ M-V) rund 500 Wochenstunden nicht abdeckt werden. Umgekehrt bedeutet der Beschluss für die Schulen im Land, dass knapp 19 Vollzeitstellen von Lehrkräften erhalten bleiben. Das ist in Relation zu den 11.500 Lehrkräften, die in MV im Dienst sind, zwar eine eher kleine Zahl - dennoch will Oldenburg so die Schulen "personell stärken".
IQ M-V: Lehrer-Fortbildung und Unterrichtsentwicklung
Das IQ M-V ist unter anderem für Lehrer-Fortbildungen, zentrale Prüfungen, Rahmenpläne und Fragen der Unterrichtsentwicklung im Land zuständig. Außerdem werden Referendare und Quereinsteiger ausgebildet und qualifiziert. Für das Institut arbeiten aktuell rund 260 Lehrerinnen und Lehrer. Die meisten von ihnen mit einem Teil ihrer Unterrichts-Wochenstunden, andere aber auch komplett. Diese Abordnungen sind freiwillig. Lehrkräfte können sich im Normalfall dafür bewerben. Diese Option soll es jedoch fortan nicht mehr geben.
Künftig mehr Aufgaben für weniger Mitarbeitende
Oldenburg hatte solche Abordnungen schon seit Schuljahresbeginn reduziert - jetzt werden sie ganz ausgesetzt. Nur für die Ausbildung der Referendare und für die Arbeit an den Rahmenplänen der Unterrichtsfächer sollen im IQ M-V noch Stellen nachbesetzt werden, so die Bildungsministerin. Im IQ M-V müssen durch den Abordnungsstopp nun mehr Aufgaben durch weniger Mitarbeitende bewältigt werden. Und das, obwohl im kommenden Schuljahr eine neue Ausbildung für Quereinsteiger im Institut starten soll. Auch das "Start-Chancen-Programm" des Bundes wird dort koordiniert, aus dem vor allem Brennpunkt-Schulen zusätzliche Förderung erhalten sollen.