Gericht stoppt Werkschließungs-Vorbereitungen
Die Mitarbeiter des Fahrzeugbauers Schmitz-Cargobull in Toddin bei Hagenow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) haben einen Teilsieg vor dem Arbeitsgericht erzielt. Dies teilte die Gewerkschaft IG Metall nach der Verhandlung am Montag in Schwerin mit. Nach Gewerkschaftsangaben ist das Gericht den Arbeitnehmern in allen Punkten gefolgt. Somit seien vorerst alle Schritte in Richtung der Schließung des Standortes Toddin untersagt worden.
Arbeitnehmervertreter müssen eingebunden werden
Das Unternehmen müsse die Pläne zur Schließung jetzt komplett von vorne beginnen und dabei die Arbeitnehmervertreter miteinbeziehen. Es dürften keine vollendeten Tatsachen geschaffen werden, ehe sich die Tarifparteien nicht über einen Interessenausgleich für die Beschäftigten in Toddin verständigt hätten, sagte ein Gerichtssprecher am Montag nach knapp dreistündiger Verhandlung. Fast die gesamte Belegschaft von rund 120 Mitarbeitern hatte sich am Montagmittag an einem Warnstreik beteiligt und war geschlossen per Autokorso vom Werk zum Arbeitsgericht in die Landeshauptstadt gefahren.
Produktion soll verlagert werden
Die Mitarbeiter fürchten um ihre Arbeitsplätze, seitdem bekannt wurde, dass die Produktion nach Litauen und ins thüringische Gotha verlagert und das Toddiner Werk zum September 2018 geschlossen werden soll. Die IG Metall fordert für Toddin einen Standort- und Beschäftigungssicherungstarifvertrag. Schmitz Cargobull wollte sich mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht dazu äußern.
Wirtschaftsministerium bietet Fördermittel
Ein Sondierungsgespräch zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung vor zwei Wochen war ohne Ergebnis geblieben. In der vergangenen Woche dann hatte das Wirtschaftsministerium eine Förderung angeboten, wenn das Unternehmen seine Entscheidung überdenkt und den Standort erhält.