Eva-Maria Kröger ist neue Oberbürgermeisterin von Rostock
Knapp acht Wochen nach ihrem Wahlsieg hat die Linken-Politikerin Eva-Maria Kröger in der Rostocker Bürgerschaft ihren Amtseid als neue Oberbürgermeisterin der Hansestadt abgelegt. Die 40-Jährige ist die erste Frau, die in das Amt gewählt wurde.
Linken- Politikerin Eva-Maria Kröger hat am Mittwochnachmittag vor der Bürgerschaft der Hansestadt ihren Amtseid abgelegt und ist nun offiziell neue Oberbürgermeisterin von Rostock. Die Ernennungsurkunde überreichte der Erste Stellvertreter des Oberbürgermeisteramtes, Chris von Wrycz Rekowski. "Ich will, dass wir so gut zusammenarbeiten, wie wir es die letzten 13 Jahre geübt haben" sagte Kröger vor der Rostocker Bürgerschaft. Sie wünsche sich unter anderem eine "gute Debattenkultur", in der man gemeinsam "die besten Lösungen" für die Hansestadt finden könne. Zum Ende des Monats wird sie laut Landtag aus dem Parlament ausscheiden. Die Linken-Politikerin tritt dann am 1. Februar ihr Amt als Oberbürgermeisterin an. Sie ist die erste Frau, die in das Amt gewählt wurde. Kröger hatte sich am 27. November in einer Stichwahl mit großem Vorsprung gegen ihren parteilosen Mitbewerber Michael Ebert durchgesetzt, der von CDU, FDP und UFR unterstützt wurde. Die Amtszeit beträgt sieben Jahre.
Wer ist die Neue im Rathaus?
Kröger ist waschechte Rostockerin: aufgewachsen in Rostock-Dierkow, das Abitur legte sie am Rostocker Innerstädtischen Gymnasium ab, das Studium der Politikwissenschaften und des Öffentliches Recht beginnt sie ebenfalls an der Universität Rostock, bevor sie es in Tübingen weiterführt. Seit 2009 ist sie Rostocker Bürgerschaftsmitglied und seit 2010 auch Fraktionsvorsitzende der Partei Die Linke und seit 2016 Mitglied des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern. Mittlerweile hat Kröger eine erwachsene Tochter.
Entwicklung des Stadthafens "endlich anpacken"
"Rostock hat die Schubladen voll", antwortet Frau Kröger bei NDR MV Live auf die Frage, welches Projekt sie als erstes anpacken wird. Handlungsbedarf besteht nun vor allem bei den geplanten Bauvorhaben der Hansestadt, die die Bürgerschaft bereits beschlossen hat. Besonders das Archäologische Landesmuseum oder die Warnowbrücke seien Projekte, die an Fördermittel geknüpft sind. "Sowohl das Land als auch der Bund warten darauf, dass wir hier in Rostock aus dem Mustopf kommen", so Kröger. Insbesondere die geplante Brücke über die Warnow ist und war in der Hansestadt durchaus umstritten. Auch Kröger hatte sich in der Vergangenheit gegen das Projekt ausgesprochen. "Fakt ist aber, dass die Bürgerschaft einen Beschluss gefasst hat. Und es ist jetzt meine Aufgabe für die Umsetzung zu sorgen, dafür wurde ich gewählt und das respektiere ich natürlich auch.
Herzensprojekt Theaterneubau
Viele Menschen in der Hansestadt knüpfen hohe Erwartungen an Kröger. Vor allem der Kulturszene gilt sie als besonders verbunden, "Kulturschaffende verdienen mehr und Rostock verdient mehr Kultur", ist auf ihrer Homepage nachzulesen. Sie habe sich vorgenommen in den kommenden sieben Jahren "richtig was" zu schaffen, sagt Kröger im Interview, ihr "Herzensprojekt" sei der Neubau des Volkstheaters. Schon während des Wahlkampfes um das Oberbürgermeisteramt sprach sich Kröger für den geplanten Theaterneubau aus, um die Rostocker Kulturlandschaft zu stärken.
Eng mit Verwaltung und Bürgerschaft zusammenarbeiten
Auch die Zusammenarbeit mit Bürgerschaft und Verwaltung kommt auf den Prüfstand. Dabei gehe es Kröger vor allem darum, Arbeitsbedingungen und Kommunikation zu verbessern, damit "die Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeit im Sinne der Einwohnerinnen und Einwohner bestmöglich erledigen können", so Kröger.
Flächen für Industrieansiedlungen entwickeln
Eine der "ganz wichtigen Aufgaben" sei außerdem die Entwicklung von Flächen für Gewerbe und Industrie. Dies sei nötig, um Neuansiedlungen von Industrieunternehmen zu ermöglichen, die für Arbeitsplätze sorgen. Damit ginge es der Stadt anschließend auch im sozialen Bereich gut, so Kröger. Allerdings werde es in Rostock "langsam ein bisschen eng um die Hüfte". An dieser Stelle wolle Kröger stärker als bislang mit dem Umland zusammenarbeiten, um neue Flächen zu erschließen.