Erneut Proteste in Greifswald gegen geplante Flüchtlingsunterkunft
In Greifswald haben erneut Gegner einer geplanten Flüchtlingsunterkunft protestiert. Die Demonstration war nicht angemeldet. Die Polizei hat die Demonstranten dennoch gewähren lassen.
Laut Polizei waren am Donnerstagabend 750 Demonstranten auf den Greifswalder Marktplatz gekommen. Vor dem Rathaus protestierten sie lautstark gegen das geplante Containerdorf im Ostseeviertel. Zeitgleich versammelten sich rund 300 Menschen, die für die Aufnahme von Geflüchteten eintraten. Dieser Protest war angemeldet.
Diskussion über kleinere Alternativstandorte
Anlass war eine Sitzung des Hauptausschusses der Greifswalder Bürgerschaft. Nicht öffentlich berieten die Mitglieder darüber, welche Alternativen es zum geplanten Containerdorf für rund 500 Flüchtlinge gibt. Diskutiert wurden Flächen, auf denen weniger Menschen untergebracht werden könnten. Eine Entscheidung gab es am Donnerstag nicht. Die Bürgerschaft wird sie in einer Sondersitzung treffen.
Polizei musste OB Fassbinder bei Demo am Montag schützen
Am Montag hatten Hunderte Menschen im Greifswalder Ostseeviertel gegen die dort geplante Unterkunft für Geflüchtete demonstriert. Etwa 500 Demonstranten hatten sich unangemeldet am Ort der geplanten Unterbringung versammelt. In einer Schule in unmittelbarer Nähe fand zeitgleich eine Sitzung der Ortsteilvertreter statt. Kurzfristig nahm dort auch der Greifswalder Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) teil. Er musste bei Verlasen des Gebäudes mit einer Polizeikette geschützt werden, weil ihn aggressive Protestierer zur Rede stellen wollten. Unter den Demonstranten waren mindestens 20 Menschen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen seien, so die Polizei.