Drogenhandel: Box-Manager Stahr zu Gefängnisstrafe verurteilt
Der Manager des Rostocker Profiboxers Felix Langberg, Maik Stahr, soll wegen Drogenhandels ins Gefängnis. Das Amtsgericht Rostock verurteilte Stahr bereits im Juli zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten.
Der Unternehmer soll in zwei Fällen mit Marihuana gehandelt haben, insgesamt geht es um 25 Kilogramm. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Stahrs Verteidigung hat mittlerweile Rechtsmittel eingelegt.
Teil der "Encrochat"-Ermittlungen
Auf Stahrs Spur kamen die Fahnder über die sogenannten "Encrochat"-Ermittlungen: Über Kryptohandys, besonders verschlüsselte Mobiltelefone, kommunizierten vor allem Kriminelle aus der Organisierten Kriminalität über den Dienst "Encrochat". Französischen Behörden gelang es jedoch, das Netzwerk zu infiltrieren und die Kommunikation abzufangen. Diese Daten teilte Frankreich dann mit anderen Ländern, darunter Deutschland. Auch wenn die "Encrochat"-Nutzer sich in der Regel Pseudonyme gaben, konnten Ermittler sie in vielen Fällen identifizieren und vor Gericht bringen. So auch im Fall von Stahr.
Langberg und Stahr kündigen Ende der Zusammenarbeit an
Im August, wenige Wochen nach dem Urteil, hatten Boxer Langberg und Manager Stahr bekannt gegeben, sich zum Jahresende trennen zu wollen. Auf NDR Anfrage betonte Stahr, dass die Entscheidung, künftig getrennte Wege zu gehen, "absolut gar nichts" mit seiner Verurteilung zu tun habe. Die Trennung von Langberg erfolge "aus persönlichen Gründen". Zu weiteren Fragen wolle er sich wegen des noch laufenden Strafprozesses nicht äußern. Felix Langberg äußerte sich auf Anfrage des NDR nicht.
Stahr ist in Rostock kein Unbekannter
Manchen Rostockern dürfte Stahr auch bekannt sein, weil er vor einigen Jahren als Betreiber eines Tattoostudios Schlagzeilen machte. Stahr galt als Angehöriger der 2010 gegründeten "Eastcoast Brotherhood", einer rockerähnlichen Gruppierung, die sich gewalttätige Auseinandersetzungen mit dem mittlerweile verbotenen Rockerclub "Schwarze Schar" aus Wismar lieferte. Stahr soll 2011 zusammen mit anderen Personen ein Tattoo-Studio in Wismar mit Schreckschusspistolen überfallen haben. Spezialeinsatzkräfte nahmen ihn deshalb fest. Zuvor war auf Stahrs Tattooladen in Rostock ein Buttersäureanschlag verübt worden. Kurz nach seiner Festnahme hatten Unbekannte dann auf sein Geschäft geschossen.