Sie gilt als eine der schönsten Springspinnen Deutschlands, die Goldaugenspringspinne (Philaeus chrysops). Sie hat ihr einziges Vorkommen im Land in der Lübtheener Heide und wird demzufolge in der neuen Roten Liste der Spinnen Mecklenburg-Vorpommerns als vom Aussterben bedroht (RL Kategorie 1) geführt. © Landesregierung MV Foto: Landesregierung MV

620 Spinnenarten in MV - viele auf der Roten Liste

Stand: 18.01.2023 16:14 Uhr

Goldaugenspringspinne, Steppen-Sichelspringer, Blumenkrabbenspinne und Co.: In Mecklenburg-Vorpommern sind viele Spinnenarten gefährdet. Das geht aus der aktuellen Roten Liste für diese Tiere hervor.

Überall im Land haben Spinnenexperten unter anderem des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie neue umfangreiche Daten gesammelt. Das Ergebnis: Insgesamt konnten in Mecklenburg-Vorpommern rund 620 Spinnenarten nachgewiesen werden. Dabei sind in den vergangenen Jahren fast 50 neue Spinnenarten entdeckt worden. Aber etwa jede zehnte Art ist vom Aussterben bedroht, wie etwa die Goldaugenspringspinne, das Sumpf- Lückenköpchen und der Beulenkiefer-Dornfinger.

Klimawandel und intensive Landnutzung machen Spinnen zu schaffen

Umweltminister Till Backhaus (SPD) nennt dafür mehrere Gründe, unter anderem den Klimawandel und die intensivere Landnutzung. Die Folge: Lebensräume schwinden, auch für Spinnen. Insbesondere sei der dramatische Rückgang der Insekten besorgniserregend, so Backhaus. Von ihnen ernähren sich Spinnen vor allem.

Zwei Spinnenarten kommen nur in MV vor

Die neue Rote Liste zeigt auch: zwei Spinnenarten wurden - deutschlandweit - bislang nur in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen: der Sanddornfinger und der Steppen-Sichelspringer.

Weitere Informationen
Listspinne (Pisaura mirabilis)  Foto: Guido Steinhäuser

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 18.01.2023 | 18:00 Uhr

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