NDR Info - Redezeit

Panzer für die Ukraine: Verändert unsere neue Linie auch den Krieg?

Mittwoch, 11. Januar 2023, 20:33 bis 22:00 Uhr, NDR Info

NDR Info Redezeit: Verändern deutsche Panzer den Ukraine-Krieg?

11.01.2023 | 20:33 Uhr

In der NDR Info Redezeit haben Hörerinnen und Hörer zusammen mit Experten über Panzer-Lieferungen in die Ukraine diskutiert. Die komplette Sendung als Video-Mitschnitt.

Monatelang galt es als Tabu: Panzer westlicher Bauart im Einsatz in der Ukraine. Trotz aller Bitten aus Kiew. Mit dem neuen Jahr kam nun auch die Strategieänderung: Deutschland liefert Schützenpanzer. Was folgt darauf? Verändert das den Krieg? Darüber wurde in der NDR Info Redezeit diskutiert.

Das neue Jahr hat eine neue Entschlossenheit gebracht, vor allem bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Nach monatelangem Zögern will Deutschland nun gemeinsam mit Frankreich und den USA die ersten Panzer westlicher Bauart in die Ukraine liefern. Bisher wurden von osteuropäischen NATO-Staaten nur Kampfpanzer aus sowjetischer Produktion in das Kriegsgebiet geliefert. War dies der nächste logische Schritt in der Unterstützung der Ukraine; und was folgt darauf? Nach Ansicht vieler Expertinnen und Experten sowie von Politikerinnen und Politikern, sowohl aus der Union als auch aus der Ampel, allen voran Grüne und FDP, sollte Deutschland dann konsequenterweise auch die schlagkräftigeren Angriffspanzer "Leopard 2" zur Verfügung stellen. Wäre auch dieser Schritt überfällig - oder überstürzt?

Panzerwende - auch im Wortsinne ein Spiel mit dem Feuer?

Die russische Führung sieht Europa und konkret auch Deutschland als Gegner und sieht sich "im Krieg mit dem Westen". Welchen Unterschied macht die Art der gelieferten Waffen dann noch; welche Chancen und Risiken bringt dieser Strategie-Schwenk mit sich? Gibt es mit den rund 40 Mardern sowie ihren amerikanischen und französischen Pendants die Chance, den Kriegsverlauf entscheidend zu beeinflussen?

Umfrage: Deutsche sind geteilter Meinung

Die Deutschen sind in der Frage der Waffenlieferungen weiterhin geteilter Meinung. Laut aktuellem ARD-DeutschlandTrend halten 41 Prozent der Bevölkerung die bisherige Unterstützung der Ukraine für angemessen. Einem Viertel der Befragten gehen die Waffenlieferungen allerdings bisher schon zu weit.

Sorgen und Ängste in Deutschland über Krieg

Lange galt in der deutschen Regierungspolitik das Credo, der Westen dürfe nicht Kriegspartei werden. Auch Ängste vor einer nuklearen Eskalation des Kriegs sorgten für Zurückhaltung. Wie schwer wiegen diese Sorgen noch? Hat sich Deutschland nun verstärkt einer rein militärischen Logik des Krieges verschrieben? Steht diese Logik der Diplomatie, und schließlich einem Ende des Krieges, im Wege - oder begünstigt sie es?

NDR Info Moderatorin Nina Zimmermann begrüßte als Gäste:

Ute Rippel-Lau
Im Vorstand der Organisation "Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs", Mitglied der bundesweiten Initiative "Sicherheit neu denken"

Prof. Dr. Ursula Schröder
Wissenschaftliche Direktorin am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Uni Hamburg (IFSH)

Robin Wagener
Außen- und Verteidigungspolitiker Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, Vorsitzender der Deutsch-Ukrainischen Parlamentariergruppe

Eine junge Frau hält ein Tablett-PC auf dem man den NDR-Info Newsletter sieht. © NDR Foto: Christian Spielmann

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Eine Frau schaut auf einen Monitor mit dem Schriftzug "#NDRfragt" (Montage) © Colourbox

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