Mitreden! Deutschland diskutiert
Montag, 01. Juli 2024, 20:15 bis
22:00 Uhr, NDR Info
Erschöpft in die Sommerferien - wie geht Schule besser?
Hörerinnen und Hörer haben bei Mitreden! mit Experten über neue Ideen für den Schulalltag diskutiert. Die Sendung als Video-Mitschnitt.
Am Ende des Schuljahres gibt es Zeugnisse - und einen Blick zurück. Haben Schülerinnen und Schüler zu viel Leistungsdruck oder zu wenig? Ist der Lehrplan zu voll oder lernen sie zu wenig? Warum gibt es zu wenige Lehrkräfte? Das war unser Thema am Montag bei "Mitreden! Deutschland diskutiert".
Moderatorin Nina Zimmermann begrüßte als Gäste:
Bob Blume
Lehrer, Blogger, Podcaster und Bildungsinfluencer; Buchautor von "10 Dinge, die ich an der Schule hasse. Und wie wir sie ändern können"
Prof. Anne Sliwka
Bildungsforscherin an der Universität Heidelberg mit innovativen Ideen, berät das Kultusministerium in Baden-Württemberg
Endspurt vor den Ferien - für Schüler und Lehrer
Manche Bundesländer sind bereits in die Sommerferien gestartet, andere stehen kurz davor. Die Rituale in dieser Zeit sind überall ähnlich: Hektisches Lernen für letzte Prüfungen, Zeugnisvergabe, Frust oder Jubel über die Notenbilanz. Auf der anderen Seite der plötzliche Leerlauf nach den Prüfungen. Frühere Generationen haben in dieser Zeit des Jahres grundsätzlich "Die Wüste lebt" und ähnliche Dokumentationen vorgeführt bekommen. Für alle aber ist es ein guter Zeitpunkt zurückzublicken. Wie war das Jahr und was ginge besser? Wie geht es unseren Schulen eigentlich?
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Lernen Schülerinnen und Schüler genug?
Schülerinnen und Schüler sollen in der Schule alles in ihren Kopf bekommen, was sie für ihr Leben benötigen. Sie sollen sehr viel besser abschneiden bei internationalen Vergleichsstudien in Mathe, im Lesen und Schreiben. Sie sollen sich möglichst viel Allgemeinbildung aneignen. Und bei alldem größtmögliche Freude am Lernen selbst entwickeln und die Bereitschaft dafür ein Leben lang erhalten.
Gute Bildung hängt vom Elternhaus ab
Aber: Es fehlt immer mehr an Menschen, die ihnen bei all diesen Aufgaben helfen können. Eine der größten Herausforderungen dieser Zeit und vor allem der folgenden Jahre wird der Lehrkräftemangel sein. Eine Studie im Auftrag des Verbandes Bildung und Erziehung kommt zu dem Ergebnis, dass bis 2030 mindestens 81.000 Lehrkräfte fehlen werden. Und dann? Fehlen die Chancen auf gute Schulbildung für alle, hängt es noch mehr als zuvor am Elternhaus? Ob dort Bücher sind, ob gemeinsam auf die nächste Prüfung gelernt werden kann oder ob Eltern eine teure Nachhilfe organisieren können?
Was tun gegen den Lehrkräftemangel?
An vielen Schulen bräuchte es jetzt schon neue Lehrkräfte, die mit neuer Kraft und Motivation einsteigen - aber es sind nicht genug, die sich für den Lehrberuf begeistern können. Woran liegt das? Hat der Job ein Imageproblem? Gibt es zu viele Teilzeitkräfte? Zu wenige Lehramts-Studierende? Müssen wir Lehrerinnen und Lehrer mehr wertschätzen?