Winterbeginn: Mehr Schnee und wieder glatte Straßen im Norden

Stand: 01.12.2023 16:54 Uhr

In Norddeutschland hat es zum meteorologischen Winteranfang gebietsweise geschneit. Auf Straßen, Radwegen und Bürgersteigen bestand Glättegefahr.

Am Donnerstag hatte es in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen Warnstreiks in den Straßenmeistereien der Länder gegeben. Dennoch kam es zu relativ wenig Unfällen - verglichen mit Mittwoch, als allein in SH und Mecklenburg-Vorpommern mehr als 250 Autofahrende verunglückten.

Meteorologe: "Ski und Rodel gut"

Am Freitag lagen die Temperatur-Höchstwerte an den Küsten zwischen ein und fünf Grad, ansonsten erreichten die Temperaturen in Norddeutschland lediglich minus vier bis null Grad.

"Die ungewöhnlich frühe winterliche Witterung bleibt dem Norden über das Wochenende erhalten", sagte Tim Staeger vom ARD-Wetterkompetenzzentrum am Freitagmorgen im Gespräch mit NDR Info. Für die Jahreszeit bleibe es ungewöhnlich kalt und der bisher gefallene Schnee weitgehend liegen. "Insofern haben wir zumindest in den nächsten Tagen noch Ski und Rodel gut", so der Meteorologe.

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Streik der Räumdienste in Niedersachsen und Bremen beendet

Wegen des Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst der Länder kam es in Niedersachsen und Bremen bis zum frühen Freitagmorgen noch zu Einschränkungen beim Winterdienst. Um 6 Uhr endete der Warnstreik der Straßenmeistereien der Länder aber. Betroffen waren bis dahin die Bundes-, Landes- und teilweise auch Kreisstraßen. Städte und Gemeinden waren vom Streik nicht betroffen, hier lief der Winterdienst ganz normal weiter.

Polizeisprecher in verschiedenen Regionen Niedersachsens zufolge blieb die Verkehrslage am Donnerstagmorgen trotz der Streikfolgen verhältnismäßig entspannt, weil es weitgehend trocken geblieben sei. Teilweise sprangen auch private Räumdienste ein. Zwei Brücken, die Jann-Berghaus-Brücke in Leer und die Huntebrücke bei Oldenburg, seien infolge des Warnstreiks gesperrt worden. Dort bildeten sich zeitweise Staus. Schneefall und glatte Straßen hatten am Mittwoch in Niedersachsen zu etlichen Unfällen geführt.

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Mitarbeitende der Straßenmeistereien mit Warnwesten. © Screenshot
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SH: Winterdienst-Einschränkungen endeten um Mitternacht

In Schleswig-Holstein waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßenmeistereien des Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr (LBV.SH) ebenfalls zum Streik aufgerufen - er dauerte bis um Mitternacht. In Husum versammelten sich etwa 600 Streikende, unter ihnen auch Mitarbeitende des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz.

Ein Verkehrschaos blieb auch in SH aus, die Polizei berichtete von relativ wenigen Problemen. Auf der A7 bei Bordesholm beispielsweise stießen acht Autos zusammen, zwei Menschen wurden leicht verletzt. Auf der B206 in Bad Segeberg überschlug sich ein Pkw, eine Person musste ins Krankenhaus. Bei einem Unfall auf der Bundesstraße 501 bei Grömitz wurden sechs Personen verletzt, vier von ihnen schwer. Bei einigen weiteren Glätte-Unfällen blieb es bei Blechschäden. Ob bei dem schweren Unfall auf der A1 am Donnerstag Glätte im Spiel war, ist unklar. Am Mittwoch hatte es in SH noch mehr als 150 wetterbedingte Unfälle gegeben.

Glätteunfall in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern sind am Donnerstag auf der B96 bei Blumenholz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) wegen Glätte insgesamt sieben Fahrzeuge verunglückt. Wie die Polizei am Freitagmorgen mitteilte, gab es dabei einen Verletzten.

Den Angaben zufolge kam zuerst ein Auto von der Fahrbahn ab und stieß gegen eine Leitplanke. Daraufhin kam es bei den folgenden und entgegenkommenden Fahrzeugen, die dem Unfall ausweichen wollten, zu drei Zusammenstößen. Bereits am Mittwoch hatte es in MV etwa 100 wetterbedingte Unfälle gegeben.

Weniger Unfälle in Hamburg

In der Hansestadt hatte es am Mittwoch vergleichsweise wenig Probleme auf den Straßen gegeben. Am Abend war allerdings eine Eurowings-Maschine am Flughafen wegen Glatteis nach der Landung von der Rollbahn abgekommen. Verletzt wurde dabei niemand, wie eine Sprecherin des Airports sagte.

In SH und Hamburg keine Amateur-Fußballspiele auf Landesebene

Von Freitag bis Sonntag finden in Schleswig-Holstein und in Hamburg keine Amateur-Fußballspiele auf Landesebene statt. "Die Schneefälle der vergangenen Tage und insbesondere die extremen Temperaturen verhindern nahezu ausnahmslos den Spielbetrieb in ganz Schleswig-Holstein", teilte der Schleswig-Holsteinische Fußballverband (SHFV) am Donnerstag mit. Die Generalabsage gelte für alle Spiel- (Kreisklasse C bis Oberliga) und alle Altersklassen (Herren-, Frauen- und Jugendbereich) in SH. Auch der Hamburger Fußball-Verband (HFV) sagte alle Spiele (Punkt-, Pokal- und Freundschaftsspiele) in Absprache mit den Bezirksämtern, Städten und Gemeinden ab.

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