Knapp drei Monate vor der vorgezogenen Bundestagswahl will der SPD-Vorstand heute Regierungschef Scholz erneut als Kanzlerkandidaten nominieren. Die Gremien entscheiden am Vormittag über einen entsprechenden Vorschlag der Parteivorsitzenden Esken und Klingbeil. Anschließend muss er noch auf einem Parteitag am 11. Januar bestätigt werden.  Nach dem Ende der Ampel-Koalition Anfang November waren Stimmen in der Partei lauter geworden, den in Umfragen deutlich beliebteren Verteidigungsminister Pistorius zum SPD-Kanzlerkandidaten zu machen. Inzwischen erklärte PIstorius aber, er stehe dafür nicht zur Verfügung.

Während das Ergebnis der Weltklimakonferenz bei Umweltschützern und Entwicklungsländern mit deutlicher Enttäuschung aufgenommen wurde, äußern sich viele Politiker etwas optimistischer. Bundeskanzler Scholz sagte, das Ergebnis sei nicht perfekt, aber damit könne man weiterarbeiten. Die Beschlüsse von Baku unterstützten Entwicklungsländer beim Klimaschutz. Die Konferenz in Aserbaidschan endete mit einem Kompromiss. Er sieht vor, dass vor allem Industriestaaten ihre Klimahilfen für ärmere Länder bis 2035 auf jährlich mindestens 300 Milliarden US-Dollar erhöhen. Die Summe ist dreimal so hoch wie die bisher von den Industrieländern zugesagten 100 Milliarden Dollar pro Jahr, bleibt aber weit hinter den Forderungen der Entwicklungsländer zurück.

Finanzminister Kukies hat sich zuversichtlich gezeigt, dass Gesetzesvorhaben der zerbrochenen Ampel-Regierung noch finanziert werden können. Im ARD-Fernsehen sagte der SPD-Politiker: Entweder werde man noch mit den früheren Ampel-Parteien das geplante Gesamtpaket durchsetzen oder einzelne Maßnahmen mit der Union. Dazu könnten die geplante Erhöhung des Kindergeldes und die Abmilderung der sogenannten Kalten Progression gehören. Die ist eine Art „schleichende Steuererhöhung“. Die Bundesregierung habe entsprechende Vorsorge getroffen, um die Vorhaben finanziell abzusichern. Man führe Gespräche, um Mehrheiten zu bekommen, sagte Kukies.

Das Bundesamt für Bevölkerungssschutz erarbeitet einem Medienbericht zufolge einen Bunkerschutzplan für Deutschland. Die Behörde prüfe derzeit, welche öffentlichen Gebäude im Bedarfsfall zu Schutzräumen umfunktioniert werden könnten, berichtet die Bild-Zeitung. Dazu zählen demnach unter anderem Behördengebäude, aber auch U-Bahnhöfe. Darüber hinaus will das Bundesamt dem Bericht zufolge die Bevölkerung ermuntern, in Eigenheimen ebenfalls Schutzräume einzurichten. Hintergrund ist demnach eine sich verschärfende internationale Bedrohungslage

Trümmerteile abgeschossener Drohnen haben russischen Angaben zufolge eine Industrieanlage rund 200 Kilometer südwestlich von Moskau in Brand gesetzt. Drei der Fluggeräte seien am Rand der Stadt Kaluga von der Luftabwehr zerstört worden, schrieb der Gouverneur des Gebietes. Es habe keine Verletzten gegeben. Nähere Angaben zur betroffenen Anlage gab es nicht. Das ukrainische Miitär hat in letzter Zeit die Reichweite seiner Kampfdrohnen erhöht und nennt als Ziele russische Raffinerien und Anlagen der Treibstoffversorgung.

Im österreichischen Bundesland Steiermark hat die rechtspopulistische FPÖ die Landtagswahl gewonnen. Nach aktuellem Stand der Hochrechnungen erhält sie 35 Prozent der Stimmen. Das sind 17 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Wahl. Auf Platz zwei landete die konservative ÖVP mit 26 Prozent vor den Sozialdemokraten mit 21 Prozent. Die FPÖ erhält nun automatisch den Auftrag zur Regierungsbildung in der Steiermark.

In der Fußball-Bundesliga bleiben Holstein Kiel und der FC St. Pauli im Tabellenkeller. Beide Klubs mussten am 11. Spieltag Niederlagen hinnehmen. Die Kieler unterlagen zu Hause gegen Mainz 05 mit 0:3. St. Pauli verlor bei Borussia Mönchengladbach mit 0:2.

In der Nacht oft bewölkt bei Tiefstwerten zwischen 12 und 6 Grad. Am Tage von Westen her Regen, zwischen Südniedersachsen und Vorpommern länger trocken. Höchstwerte 11 bis 16 Grad. An den Küsten weiter stürmisch. Am Dienstag wechselnd bewölkt und einige Schauer bei 7 bis 10 Grad. Am Mittwoch zeitweise Regen bei 6 bis 9 Grad.