Coronavirus-Blog: Biontech hebt seine Umsatz-Prognose an
NDR.de hat Sie auch am Montag, 7. November 2022, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstagmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Biontech hebt Umsatz-Prognose für Corona-Impfstoff an
- China meldet höchste Corona-Zahlen seit sechs Monaten - Verzögerungen bei iPhone-Produktion
- Umfrage zur ARD-Themenwoche "Wir gesucht" zeigt Risse in der Gesellschaft
- Sieben-Tage-Inzidenzen der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Norden: 359,5 in Niedersachsen, 278,5 in Schleswig-Holstein, 230,2 in Hamburg, 468,3 in Mecklenburg-Vorpommern und 457,9 in der Stadtgemeinde Bremen
- RKI: Bundesweite Inzidenz liegt bei 260,2
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog macht jetzt eine kleine Pause. Das Team von NDR.de wünscht Ihnen eine gute Nacht! Am Dienstag starten wir einen neuen Blog zu den Auswirkungen von Corona in Norddeutschland.
Alltag in der Uniklinik Kiel durch Personalengpässe geprägt
Personalengpässe bestimmen aktuell den Alltag an der Uniklinik Kiel. Auf der Lungenfachstation des Krankenhauses können aktuell nur zehn Patienten versorgt werden; 24 Betten sind leer - das Personal fehlt. Einer der Gründe für die Engpässe ist nach wie vor die Corona-Pandemie, die für zahlreiche Lücken in den Dienstplänen sorgt.
Evangelische Kirche: Corona-Minus bei Kirchensteuer überwunden
Der Einbruch der Steuereinnahmen der evangelischen Kirche infolge der Corona-Pandemie ist überwunden. Nach einem Minus von 5,4 Prozent 2020 stiegen die Einnahmen aus der Kirchensteuer im vergangenen Jahr um 6,6 Prozent auf 5,99 Milliarden Euro. Dennoch sprach der Haushaltsexperte im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Andreas Barner, heute bei der Synodentagung in Magdeburg von schwierigen Zeiten. Sie seien schwieriger, als noch vor der Pandemie erwartet worden sei. Er nannte den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, die damit verbundene Energiekrise und die hohe Inflation als Gründe für seine Einschätzung.
Studie: Bildschirmzeit von Kindern in Pandemie deutlich gestiegen
Die Bildschirmzeit von Kindern und Jugendlichen ist während der Corona-Pandemie einer neuen Studie zufolge stark gestiegen. Während der Corona-Zeit sei ein Anstieg um durchschnittlich 52 Prozent festgestellt worden, schreiben die Autoren um Sheri Madigan von der Universität im kanadischen Calgary im Fachmagazin "Jama" (Journal of the American Medical Association). Das entspreche durchschnittlich 84 Minuten pro Tag - zusätzlich zu dem vor-pandemischen Mittelwert von 2,7 Stunden pro Tag. Insgesamt hätten Kinder und Jugendliche weltweit während der Pandemie folglich durchschnittlich 4,1 Stunden pro Tag vor dem Bildschirm verbracht.
Für die Studie nutzten die Wissenschaftler Daten aus 46 vorherigen Studien beispielsweise aus Asien, Europa, Nordamerika, Südamerika und Australien. In diese Studien eingeschlossen waren insgesamt rund 29.000 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre mit einem Durchschnittsalter von neun Jahren, 57 Prozent von ihnen männlich, 43 Prozent weiblich.
Mecklenburg-Vorpommern meldet 1.123 Neuinfektionen
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern seit Freitag um 1.123 Fälle gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt landesweit bei 468,3 (+ 58,7). Die höchste Inzidenz hat die Stadt Rostock mit 564,8, die niedrigste Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit 370,1. Die meisten Neuinfizierten meldet die Hanse- und Universitätsstadt Rostock mit 208 neuen Fällen.
308 neue Fälle im Bundesland Bremen
Die Gesundheitsämter im Land Bremen haben 308 neue Corona-Infektionen registriert (Vorwoche: 201). 281 entfallen auf die Stadtgemeinde Bremen und 27 auf Bremerhaven. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in der Stadt Bremen bei 457,9, in Bremerhaven bei 360,2. Die Zahl der Todesfälle im Land Bremen seit Beginn der Pandemie steigt auf insgesamt 853 (+2).
Veranstalter CTS Eventim erwartet Gewinn über Vor-Corona-Niveau
Das Geschäft mit Konzerten und Musikfestivals hat im Sommer nach der Corona-Zwangspause wieder kräftig angezogen. Der Ticketvermarkter und Konzertveranstalter CTS Eventim rechnet deshalb für das laufende Jahr mit Rekordumsätzen und -gewinnen, die bereits über dem Niveau vor der Pandemie liegen. Der Umsatz werde sich im Vergleich zum Vorjahr auf rund 1,7 Milliarden (408 Millionen) Euro vervierfachen, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde bei mindestens 330 Millionen Euro liegen (Vorjahr: 208 Millionen Euro), teilte CTS Eventim am Montag mit. 2019 lag der Umsatz bei 1,44 Milliarden und das bereinigte Ebitda bei 287 Millionen Euro.
Bisher hatte das Unternehmen keine konkrete Prognose gewagt. Ein boomendes Geschäft im dritten Quartal gibt CTS Eventim aber Zuversicht: Allein das Geschäft mit Open Airs und anderen Konzerten hat sich in diesem Sommer verzehnfacht, die Ticketverkäufe verdoppelten sich. 2021 hatten angesichts abgesagter Massenveranstaltungen und Konzerte nur massive Staatshilfen CTS Eventim zu schwarzen Zahlen verholfen.
Virologe Streeck erwartet mehr Infektionen während der WM
Der Virologe Hendrik Streeck rechnet mit einem Anstieg von Infektionserkrankungen, wenn im Winter viele Menschen gemeinsam die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar verfolgen. Grund für die zu erwartende Zunahme an Infektionen sei, dass die Weltmeisterschaft in der kalten Jahreszeit stattfinde, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Wir können nicht mehr draußen im Freien die Spiele schauen, zum Beispiel beim Public Viewing, sondern werden in Innenräumen sein." Dabei sitze man eng zusammen, die Belüftung sei oft schlecht. Zudem falle die Verlagerung genau in eine Zeit, in der sowieso vermehrt Infektionen zu beobachten seien - nicht nur mit Corona. Daher rechne er während der WM mit mehr Erkrankungen.
Allerdings rate er auch zu Pragmatismus, sollte es so kommen, sagte Streeck. "Ich glaube, dass wir damit umgehen können werden." Es gehe dann um "Eigenverantwortung" und darum, das Bewusstsein zu schärfen. Wenn man vorsichtig sein wolle, könne man sich auch eine Gruppe suchen, mit der man immer gemeinsam Fußball schaue. "Sozusagen eine 'Guck-Familie'", sagte Streeck. "Das kann eindämmen, dass sich Infektionen über einen gewissen Kreis hinaus verbreiten."
Biontech hebt Umsatz-Prognose für Corona-Impfstoff an
Nach seinem US-Partner Pfizer hebt auch Biontech die Umsatz-Prognose für dieses Jahr an. Das Mainzer Biotechunternehmen erwartet nun für seinen Covid-19-Impfstoff einen Umsatz von 16 bis 17 Milliarden Euro - vorher waren es 13 bis 17 Milliarden Euro. Schub kommt vom Geschäft mit den neuen Omikron-Boostern. Rund 300 Millionen Dosen der angepassten Impfstoffe wurden bis Mitte Oktober 2022 in Rechnung gestellt, wie Biontech heute mitteilte. Insgesamt geht das Unternehmen weltweit in diesem Jahr von bis zu 2,1 Milliarden in Rechnung gestellten Corona-Impfstoffdosen aus. Pfizer hatte bereits in der vergangenen Woche sein Ziel erhöht und erwartet nun in diesem Jahr einen Covid-19-Impfstoffumsatz von 34 Milliarden Dollar - 2 Milliarden Dollar mehr als bislang.
Gleichzeitig wuchsen Gewinn und Umsatz bei Biontech im dritten Quartal nicht mehr so schnell wie zuvor. Der Impfstoffhersteller erwirtschaftete einen Nettogewinn von rund 1,8 Milliarden Euro, von Juli bis September 2021 waren es noch 3,2 Milliarden Euro. Der Umsatz ging von fast 6,1 Milliarden Euro im dritten Quartal 2021 auf nunmehr knapp 3,5 Milliarden Euro zurück.
Reiselust nach Corona-Krise beschert Ryanair Rekordgewinn
Europas größter Billigflieger Ryanair hat dank starker Erholung der Reisenachfrage im vergangenen halben Jahr einen Rekordgewinn eingeflogen. Von April bis September wurde ein Gewinn von 1,37 Milliarden Euro erzielt, rund sechs Prozent mehr als im bisherigen Rekordhalbjahr 2017, wie Ryanair heute mitteilte. Während die meisten Konkurrenten wegen des Personalmangels im Flugbetrieb im Sommer Flüge streichen mussten, konnte Ryanair mehr Sitzplätze füllen als zuletzt vor Ausbruch der Corona-Krise 2020. Mit 95 Millionen Fluggästen erreichte der Lufthansa-Konkurrent einen neuen Höchstwert.
FDP für Abschaffung der Isolationspflicht bei Corona-Infektionen
Die FDP dringt auf weitere Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen. Es sei jetzt an der Zeit, mehr Eigenverantwortung zuzulassen, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Andrew Ullmann, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die staatlich fixierte Isolationspflicht sollte abgeschafft werden", forderte Ullmann. Auch die einrichtungsbezogene Impfpflicht müsse Ende des Jahres auslaufen, weil sie nicht ausreichend den Zweck des Fremdschutzes erfülle. Ullmann betonte, das Virus bleibe eine Gesundheitsgefahr. Es gebe aber inzwischen viel Wissen und viele Werkzeuge, um schwere Covid-19-Krankheitsverläufe zu verhindern. Neben Masken, Impfungen und Medikamenten nannte der FDP-Politiker auch die Immunität der Bevölkerung. Die bislang publizierten Daten zur Anzahl der Menschen mit Antikörpern gegen das Coronavirus seien "vielversprechend", so Ullmann.
Umfrage zur ARD-Themenwoche zeigt Risse in der Gesellschaft
Fast zwei Drittel der befragten Menschen sehen den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland gefährdet. Das ergab eine Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der ARD zur Themenwoche "Wir gesucht - Was hält uns zusammen?". Demnach halten 48 Prozent der Befragten den gesellschaftlichen Zusammenhalt für "eher schlecht", 16 Prozent sogar für "sehr schlecht". Nur 32 Prozent halten den Zustand für "eher gut", gerade einmal 1 Prozent für "sehr gut". Insbesondere bei Themen wie Corona, Einwanderung, Arm und Reich erleben die Menschen die Gesellschaft demnach als gespalten.
Corona-Lage in China: Verzögerungen bei iPhone-Produktion
In China sind die Corona-Zahlen trotz zäher Lockdowns so hoch wie seit sechs Monaten nicht mehr. Die Behörden meldeten heute mehr als 5.600 neue Infektionsfälle - fast die Hälfte davon in der wirtschaftlich wichtigen Provinz Guangdong im Süden des Landes. Zum Vergleich: In Deutschland waren am vergangenen Freitag 56.635 Neuinfektionen registriert worden. In China gilt noch immer eine sehr strenge Null-Covid-Politik. Lockdowns bis hin zu Betriebsschließungen wegen kleiner Corona-Ausbrüche belasten den Alltag der Menschen und die Wirtschaft. So sind etwa Chinas Exporte im Oktober zurückgegangen. Erst am Sonnabend hatte die Gesundheitsbehörde des Landes aber angekündigt, "unerschütterlich" an der bisherigen Corona-Politik festzuhalten.
Ein Beispiel, wie sich die Corona-Maßnahmen negativ auf die Exporte des Landes auswirken, lieferte heute der US-Konzern Apple. In einer Mitteilung gestand er ein, ausgerechnet im wichtigen Weihnachtsgeschäft mit erheblichen Lieferengpässen beim neuen iPhone 14 Pro zu kämpfen. Die Produktion im Hauptwerk in China werde von Covid-Einschränkungen beeinträchtigt. Das Werk des taiwanischen Auftragsfertigers Foxconn in Zhengzhou ist von Corona-Lockdowns der Regionalregierung betroffen.
Inzidenzwerte für die Nordländer veröffentlicht
Aus den heute vom Robert Koch-Institut herausgegebenen aktuellen Corona-Daten sind auch die Sieben-Tage-Inzidenzen für die norddeutschen Bundesländer abzulesen. Für Niedersachsen wird der Wert aktuell mit 359,5 (Vorwoche: 494,0) angegeben, für Schleswig-Holstein mit 278,5 (Vorwoche: 381,2) und für Hamburg mit 230,0 (Vorwoche: 215,3). Zahlen zu den registrierten Neuinfektionen wurden nicht gemeldet, sie werden wie üblich erst wieder nach dem Wochenende ans RKI übermittelt und dann morgen vermeldet. Die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Bremen veröffentlichen ihre aktuellen Corona-Zahlen heute Nachmittag.
RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz aktuell bei 260,2
Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute früh mit 260,2 an - dabei ist zu beachten, dass wie zuletzt üblich keines der 16 Bundesländer am Wochenende aktuelle Infektionszahlen an das RKI übermittelt hat. Vor einer Woche hatte der Sieben-Tage-Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche für ganz Deutschland bei 404,2 gelegen, vor einem Monat bei 577,2.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
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Corona-Liveticker am Montag startet
Wir wünschen Ihnen einen guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Auch heute - am Montag, 7. November 2022 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker wieder über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.