Coronavirus-Blog: Lauterbach hält an Isolationspflicht fest
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Montag, 25. Juli 2022 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Lauterbach hält an Isolationspflicht fest
- Intensivmediziner Kluge für Isolationsdauer nach Berufsgruppen
- Niedersachsen: Krankenhäuser unter Druck
- Doppelt so viele Corona-Patienten in Krankenhäusern wie vor einem Jahr
- Lauterbach nach USA-Reise: Luxusdiskussion über Impfkampagne gibt es dort nicht
- Dunkelziffer, vierte Impfung, Isolation: FAQ zur aktuellen Corona-Lage
- Das Robert Koch-Institut liefert heute keine aktuellen Fallzahlen, weil Bundesländer am Wochenende nicht mehr melden
- Bundesweite Inzidenz liegt bei 664,9
Tabellen, Grafiken und Karten zu Inzidenz, Impfquote und weiteren Daten
Corona-Blog macht Pause
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine Pause. Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Abend und eine gute Nacht. Am Dienstagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Corona-Auswirkungen in Norddeutschland.
Lauterbach hält an Isolationspflicht fest
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gibt in der Diskussion über ein Ende der Isolationspflicht für Corona-Infizierte nicht nach. Lauterbach sagte einem Bericht von NDR Info zufolge, Änderungen an der Verordnung halte er nicht für verantwortbar. Wenn die Isolationspflicht wegfiele, würden Infizierte zur Arbeit gehen und sich dadurch die Infektionsketten verkürzen, sagte Lauterbach dem ARD-Hauptstadtstudio. So würde sich die Pandemie verschärfen.
Auch die Grünen-Gesundheitspolitikerin Saskia Weishaupt plädierte für ein Festhalten an den Regeln. Wenn Menschen zur Arbeit gingen, sollten sie nicht der Gefahr ausgesetzt sein, sich anzustecken, sagte sie der Funke Mediengruppe. Auch der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, sprach sich gegen eine Änderung der bestehenden Isolations- und Quarantäneregeln aus.
Jüngst hatte vor allem die FDP verlangt, die Isolationspflicht abzuschaffen. Die Liberalen befürchten, dass zu viele Menschen nicht zur Arbeit gehen, obwohl sie keine Symptome haben. Am Wochenende hatte Kassenärzte-Chef Andreas Gassen sich dafür ausgesprochen, die Isolationspflicht aufzuheben.
7,6 Millionen Schnelltests in Mecklenburg-Vorpommern abgerechnet
Die Testzentren in Mecklenburg-Vorpommern haben seit Beginn der Pandemie rund 7,6 Millionen Corona-Schnelltests bei der Kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet. Wie aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion im Landtag hervorgeht, können hierbei die Angaben für abgerechnete Testkits und abgerechnete Abstriche abweichen, unter anderem wegen kostenfrei durch das Land bereitgestellter Testkits. Dies sei per se kein Indiz für Unregelmäßigkeiten. Zuvor hatte die "Schweriner Volkszeitung" (SVZ) berichtet. "Die Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern prüft die monatlichen Abrechnungen auf mögliche Implausibilitäten", hieß es weiter. Einen Betrugsverdacht gibt es laut Landesregierung nur in einem Fall.
1.976 neue Fälle im Nordosten
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern seit Freitag um 1.976 Fälle gestiegen. Dies teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales mit. Demnach gibt es 294 Fälle mehr als vor einer Woche. 21 an Covid-19 erkrankte Patienten werden demnach landesweit auf Intensivstationen behandelt. Die Hospitalisierungsinzidenz bleibt bei 5,8 (+0,1). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb einer Woche, liegt landesweit bei 573,3 (-18,5).
MV: Gesundheitsministerium hält an Isolationspflicht fest
Das Gesundheitsministerium in Mecklenburg-Vorpommern hält an der Isolationspflicht für Corona-Infizierte fest. Das sagte eine Sprecherin des Ministeriums auf Anfrage von NDR 1 Radio MV. Demnach soll die Isolationspflicht weder infrage gestellt noch aufgehoben werden. Denn die Inzidenzen seien hoch, ebenso die Infektionsgefahr. Auch Infizierte, die keine Symptome haben, seien ansteckend. Auf Bundesebene fordern immer mehr FDP-Politiker ein Ende der Isolationspflicht, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lehnt das ab.
Biden geht es besser
Der mit dem Coronavirus infizierte US-Präsident Joe Biden hat seinem Leibarzt Kevin O'Connor zufolge kaum noch Symptome. Bidens Nase sei noch etwas verstopft und er sei minimal heiser, heißt es in einem Schreiben. Temperatur, Blutdruck und Puls seien normal. Der positive Test bei dem 79-jährigen Präsidenten war am Donnerstag gemeldet worden.
Niedersachsen: Ungeimpfter Zahnarzt scheitert mit Klage gegen Tätigkeitsverbot
Ein nicht gegen das Coronavirus geimpfter Zahnarzt darf einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Osnabrück zufolge keine Patienten behandeln. Die Richter wiesen einen Eilantrag des Mediziners gegen ein vom Landkreis Grafschaft Bentheim verhängtes Tätigkeitsverbot zurück, wie das Gericht mitteilte. Als Zahnarzt stehe der Mann regelmäßig in unmittelbarem Kontakt zu den Gesichtern der Patienten, insbesondere deren Mund- und Nasenöffnungen, hieß es. Da das Infektionsrisiko des Antragstellers wegen der fehlenden Impfung wesentlich erhöht sei, sei auch das Übertragungsrisiko erheblich erhöht, argumentierten die Richter. Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig und kann vor dem Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht in Lüneburg angefochten werden.
Laut Gericht hatte der ungeimpfte Mediziner dem zuständigen Landkreis bis zum Stichtag am 15. März keinen Impf- oder Genesenennachweis vorgelegt. Daraufhin verhängten die Behörden ein Tätigkeitsverbot. Der Mann habe argumentierte, Zahnärzte seien von der gesetzlich verankerten Impfpflicht für Beschäftige aus dem Gesundheitssektor nicht erfasst.
Hamburger Tourismus warnt vor Euphorie
Trotz steigender Gästezahlen geht die Hamburger Tourismuswirtschaft nicht von einem schnellen Ende der Corona-Durststrecke aus. "Die Aussichten sind sehr positiv - wir dürfen jedoch in der gesamten aktuellen Euphorie der Zahlen nicht vergessen, dass die Pandemie immer noch nicht vorbei ist", sagte der Vorsitzende des Tourismusverbandes Hamburg, Wolfgang Raike, laut Mitteilung. Der Herbst drohe "mit neuen Auflagen und Verbindlichkeiten". Zwar würden in vielen Bereichen laut Raike wieder schwarze Zahlen geschrieben, doch reichten wenige Monate im Sommer nicht aus, um die vergangenen Jahre und die kommenden Herbst- und Wintermonate zu kompensieren. "Die Einbrüche bedingt durch Corona waren exorbitant". Und aktuell belasten Aspekte wie Personalmangel, steigende Energiepreise sowie verändertes Reiseverhalten die Branche enorm, so Raike.
Intensivmediziner Kluge für Diskussion über Isolationsdauer nach Berufsgruppen
Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, hält es für denkbar, die Isolationsdauer für Corona-Infizierte von Berufsgruppen abhängig zu machen. "Man muss beurteilen, wie hoch das Risiko ist, vulnerable Gruppe anzustecken. Das ist für jeden Arbeitsplatz anders", sagte Kluge auf NDR Info. Der Intensivmediziner verwies auf die Vorgaben des Robert Koch-Instituts "für die allgemeine Bevölkerung und für Beschäftige im Gesundheitswesen". Dazu gehöre auch die Pflege. Ein Mitarbeiter auf der Krebsstation habe ein anderes Risiko, jemanden zu infizieren als ein Landschaftsgärtner.
Es brauche Arbeitsgruppen, in denen man darüber nachdenke, "wie man vielleicht Isolation verkürzen kann". Das könne der Beginn einer Diskussion sein. Für den Krankenhausbereich verwies Kluge auf die große Sorgfaltspflicht, "weil wir viele Schwerkranke behandeln". Deshalb „denke ich, sind die meisten im Krankenhausbereich doch dafür, dass gewisse Regeln gelten, wann man wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren kann“, sagte Kluge.
Aktuell seien am Coronavirus erkrankte Mitarbeiter ein großes Problem. "Wir können nicht die volle Leistung erzielen", so Kluge. Nicht dringliche Behandlungen und Operationen müssten verschoben werden. Das sei ein Problem. Aber mit der zu frühen Rückkehr von Mitarbeitern und Ansteckung von Patienten "ist uns auch nicht geholfen", sagte Kluge. Denn "wir wollen auf keinen Fall, dass Mitarbeitende zu früh wiederkommen und Patienten im Krankenhaus infizieren. Das müssen wir ausschließen, und das schaffen wir mit den jetzigen Regeln ganz gut."
EU-Kommission genehmigt erneut Finanzspritze für Bahnunternehmen
Deutschland darf Bahnunternehmen nach einer Entscheidung der EU-Kommission erneut mit Millionen Euro fördern. Es geht um 313 Millionen, mit denen Bahnunternehmen bei der Bewältigung von Corona-Folgen zu unterstützt werden sollen, wie die Brüsseler Behörde mitteilte. Die Maßnahme folgt demnach auf eine Regelung zu Milliardenhilfen, die bis Mai lief. Mit den Hilfen sollen Gebühren gesenkt werden, die Unternehmen im Personenfernverkehr zahlen müssen, um das Schienennetz nutzen zu dürfen. Die Finanzspritze solle zudem auch dazu beitragen, dass der Schienenverkehr etwa im Vergleich zum Auto wettbewerbsfähig bleibe, um europäische Umwelt- und Klimaschutzziele zu erreichen. In der Vergangenheit genehmigte Brüssel bereits mehrfach deutsche Corona-Hilfen für die Bahn.
Ischgl: Entschädigungsanspruch für Infizierte muss neu geprüft werden
Nach einem Gerichtsurteil können die Opfer des ersten großen europäischen Corona-Ausbruchs in Ischgl wieder auf eine Entschädigung durch den österreichischen Staat hoffen. Ein Urteil aus Januar 2022 sei aufgehoben worden, teilte das Oberlandesgericht (OLG) Wien mit. Die staatlichen Informationen zu dem Corona-Ausbruch im März seien 2020 nicht richtig und vollständig gewesen. Die Tiroler Landesregierung hatte damals mitgeteilt, dass die ersten Infizierten aus dem Skigebiet sich im Flugzeug während ihrer Rückreise angesteckt hätten. Die Landesregierung habe jedoch gewusst, dass dies nicht der Fall gewesen sei. Darin liege eine "rechtswidrig und schuldhaft erfolgte Information, wofür eine grundsätzliche Haftung der Republik Österreich bestehe", urteilte das OLG.
Das Erstgericht muss die Klage, die von einem Deutschen gegen den österreichischen Staat erhoben wurde, nun erneut prüfen. Der Kläger vertritt den Standpunkt, seine Infektion sei auf das "katastrophale Missmanagements der zuständigen Behörden" in Tirol zurückzuführen. Als Forderung stehen die Zahlung von Schmerzensgeld, Heilungs- und Pflegekosten sowie Verdienstausfall im Raum.
In dem beliebten Wintersportort Ischgl war es im März 2020 mitten in der Skisaison zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Tausende Urlauber, darunter zahlreiche Deutsche, infizierten sich vermutlich unter anderem in überfüllten Après-Ski-Bars. Die in ihre Heimatländer zurückgekehrten Wintersportler verbreiteten daraufhin das Virus in ganz Europa.
Jacobs Universität sucht Patienten für Forschungsprojekt
Die private Jacobs Universität in Bremen sucht für ein Forschungsprojekt Patienten, die unter Long- oder Post-Covid-Beschwerden leiden. Von den etwa 30 Millionen Menschen in Deutschland, die sich inzwischen mit dem Virus infiziert haben, litten rund zehn bis 15 Prozent unter einem dauerhaften Zustand der Erschöpfung, teilte die Universität heute mit. Experten sprechen von Long Covid, wenn die Symptome länger als vier Wochen anhalten. Sind sie nach zwölf Wochen immer noch vorhanden, werden sie als Post-Covid bezeichnet. Sinnvolle Behandlungsansätze sein noch wenig bekannt und erforscht, hieß es. Das Forschungsprojekt "Asap" (Assistierter Sofortiger Augmentierter Post-/Long-Covid Plan), an dem die Jacobs Universität maßgeblich beteiligt sei, solle diese Lücke schließen. Für das Projekt werden Betroffene aus ganz Deutschland gesucht. Interessierte sollten bereit sein, im Abstand von vier bis acht Wochen insgesamt drei Fragebögen zu ihren Symptomen, ihrer Lebensqualität, ihrem Gesundheitsverhalten und ihrer Teilhabe auszufüllen, hieß es.
Long Covid kann bei Arbeitsunfähigkeit zur Armutsfalle werden
Zehn Prozent aller Corona-Infizierten leiden an Long Covid, schätzt das Robert Koch-Institut. Betroffene, die deshalb nicht mehr arbeiten können, fühlen sich vom Sozialsystem alleingelassen. Die Sozialversicherungen fangen Erwerbstätige auf, die es aus dem Arbeitsleben wirft - etwa bei Arbeitsunfällen oder Krebserkrankungen. Mit den Folgen der Corona-Infektion tun sie sich schwer. So können Betroffene neben der Erwerbsminderungsrente andere Hilfen beantragen: Beschäftige im Gesundheitswesen können Covid-19 als Berufskrankheit anerkennen lassen. Und wer sich bei der Arbeit angesteckt hat, kann dies als Arbeitsunfall melden. Doch die Anerkennung ist nicht nur bürokratisch und kompliziert - besonders für jemanden, der unter den Post-Covid-Symptomen leidet. Tagesschau.de berichtet über den Fall einer 42-jährigen Dokumentarin, die sich im November 2020 mit Corona infiziert hatte und seitdem nicht mehr arbeiten kann.
Niedersächsische Krankenhäuser unter Druck: Viele Corona-Patienten und Personalausfälle
In vielen Kliniken in Niedersachsen steigt der Druck wegen der nach wie vor relativ hohen Corona-Inzidenz im Land bei gleichzeitig fehlendem Personal. "Wir sind in einer hoch angespannten Lage", sagte der Chef der niedersächsischen Krankenhausgesellschaft, Helge Engelke, dem NDR in Niedersachsen. Die Engpässe seien mancherorts immer schwieriger zu verkraften. Zum einen gebe es zahlreiche Patienten mit Neuansteckungen, die behandelt werden. Auf der anderen Seite müssten oft auch Beschäftigte aufgrund eigener Corona-Erkrankungen oder Quarantäneregeln zu Hause bleiben - oder sie seien derzeit im Sommerurlaub. Hinzu komme viel Aufwand für Bürokratie, beklagte Engelke.
FAQ zur aktuellen Corona-Lage
Obwohl die Corona-Inzidenz derzeit auf einem hohen Niveau liegt, ist es schwierig, den Überblick zu behalten: Wie viele Menschen sind derzeit wirklich infiziert? Wie ist die Situation in den Krankenhäusern? Auch zum Thema vierte Impfung gab es zuletzt widersprüchliche Aussagen aus Politik und Wissenschaft. Hier fassen wir daher die aktuelle Situation zusammen und beantworten derzeit oft gestellte Fragen.
FDP-Politiker fordern Ende der Isolationspflicht
Mehrere Politiker der FDP haben sich für ein Ende der Corona-Isolationspflicht ausgesprochen. Parteivize Wolfgang Kubicki nannte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe eine Diskussion darüber richtig. Aus seiner Sicht sei es sowohl epidemiologisch als auch aus Gründen der Eigenverantwortung überfällig, den Menschen diese Entscheidung wieder selbst zu überlassen. Kubicki verwies darauf, dass andere europäische Länder dies schon längst getan hätten. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai warnte in der "Rheinischen Post" vor Personalausfällen durch Isolationspflichten. Zuvor hatte sich bereits der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, dafür ausgesprochen, alle Corona-Isolations- und Quarantänepflichten aufzuheben. Gesundheitsminister Karl Lauterbach machte dagegen deutlich, dass aus seiner Sicht Infizierte zu Hause bleiben müssten. Sonst werde der Arbeitsplatz selbst zum Sicherheitsrisiko.
FDP-Chef und Finanzminister Christian Lindner bekräftigte die ablehnende Haltung seiner Partei gegenüber wieder weitreichenderen Corona-Maßnahmen, die aktuell für die Zeit nach dem Auslaufen der jetzigen Rechtsgrundlage im September diskutiert werden. "Es darf in Zukunft nicht mehr flächendeckende, pauschale Freiheitseinschränkungen für alle geben", sagte Lindner den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgabe). "Wir brauchen gezielte Maßnahmen, die möglichst viel gesellschaftliches Leben garantieren und den Menschen möglichst viel Eigenverantwortung belassen." Zwischen dem Gesundheits- und dem Justizministerium laufen derzeit Gespräche über die Corona-Maßnahmen, die künftig im Kampf gegen die Pandemie möglich sein sollen.
Heute keine bundesweiten Neuinfektionszahlen
Heute gibt es vom Robert Koch-Institut (RKI) keine aktuellen Neuinfektionszahlen für ganz Deutschland. Am Wochenende melden die Bundesländer keine Zahlen mehr, sodass erst morgen wieder mit einer Aktualisierung des RKI-Dashboards zu rechnen ist. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz wird vom RKI mit 664,9 angegeben.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei Weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests aber fließen in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Lauterbach: "Die Luxusdiskussion, die wir in Deutschland führen, gibt es in den USA nicht"
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich in der vergangenen Woche mit Corona-Experten wie Anthony Fauci und dem US-Gesundheitsminister Xavier Beccera in den USA ausgetauscht. "Wir haben viele genau entgegensetzte Probleme", sagt Lauterbach dem "Spiegel". In den USA plane man eine große Impfkampagne für den Herbst und warte noch auf eine klare Zusage für die Finanzierung durch den Kongress, es gebe keine Lohnfortzahlung für Isolierte. "Bei uns ist es genau umgekehrt: Wir haben die Impfstoffe bereits bestellt, ein gutes soziales Netz und wir leisten uns aber eine Diskussion darüber - zum Beispiel durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung - ob wir das, was wissenschaftlich gesichert ist - die vierte Impfung, Schutzmaßnahmen, Isolation - auch einsetzen werden. Die Luxusdiskussion, die wir in Deutschland führen, gibt es in den USA nicht."
Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hatte am Wochenende ein Ende der Isolationspflicht für Corona-Infizierte gefordert. Dem widersprachen unter anderen Lauterbach und der Patientenschützer Brysch.
Doppelt so viele Corona-Patienten im Krankenhaus wie vor einem Jahr
In deutschen Krankenhäusern gibt es derzeit doppelt so viele Corona-Patienten wie im vergangenen Sommer. Zwar sei der Anteil der Intensivpatienten unter den Corona-Kranken deutlich niedriger, die absolute Patientenzahl aber "doppelt so hoch wie zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgabe). "Die Zahlen verdeutlichen, dass der Herbst für die Kliniken erneut eine extreme Belastungsprobe werden kann." Trotzdem seien die steigenden Zahlen Corona-positiv getesteter Patienten im Moment nicht die Hauptsorge in den Krankenhäusern. Probleme bereite vor allem der hohe Krankenstand von Mitarbeitern sowie Ausfälle wegen Corona-Infektionen und Quarantäne. "In zahlreichen Krankenhäusern müssen planbare Operationen daher verschoben und zeitweise ganze Bereiche abgemeldet werden."
Forschungsministerin Stark-Watzinger hat Corona
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat sich mit dem Coronavirus infiziert. "Leider wurde ich positiv auf Corona getestet und bin deshalb in häuslicher Isolation", schrieb die FDP-Politikerin am Sonntag bei Twitter und zeigte sich enttäuscht, dass sie mehrere geplante Besuche in den kommenden Tagen unter anderem in Bayern und Baden-Württemberg nicht realisieren kann. Nach Angaben einer Sprecherin ist es das erste Mal, dass sich Stark-Watzinger mit dem Coronavirus infiziert hat. Das Ministerium hatte am Freitag auf Twitter die Tour der Ministerin angekündigt, auf der sie sich über neue Technologien wie grünen Wasserstoff informieren wolle. Erste Station sollte an diesem Montag ein Besuch in Erlangen sein. Laut der Ministeriumssprecherin ist geplant, die Sommertour nachzuholen. Aus dem Kabinett waren zuletzt Justizminister Marco Buschmann (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) positiv auf Corona getestet worden.
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Corona-Live-Ticker am Montag startet
Guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Heute - am Montag, 25. Juli 2022 - wollen wir Sie wieder über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die letzten Nachrichten und Ereignisse vor dem Wochenende können Sie im Blog von Freitag nachlesen.