Coronavirus-Blog: Biontech testet neuen Impfstoffkandidaten
NDR.de hat Sie auch am Mittwoch, 27. Juli 2022, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Am Donnerstagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Biontech und Pfizer starten Studie zu neuem Impfstoffkandidaten
- Zwei neue Studien vermuten Ausbruch des Virus auf Tiermarkt in Wuhan
- Lauterbach kündigt baldiges Corona-Konzept für Herbst an
- Niedersachsen hält an fünftägiger Isolationspflicht fest
- Krankenhausgesellschaft fordert Ende der Impfpflicht
- Aktuelle Fallzahlen im Norden: 3.145 in Schleswig-Holstein, 597 in Hamburg, 12.488 in Niedersachsen, 1.620 in Mecklenburg-Vorpommern, 1.012 in Bremen
- Bundesweite Inzidenz liegt bei 652,0
Tabellen, Grafiken und Karten zu Inzidenz, Impfquote und weiteren Daten
Corona-Blog macht Pause
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine Pause. Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Abend und eine gute Nacht. Am Donnerstagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Corona-Auswirkungen in Norddeutschland.
Bühl aus der Corona-Isolation: "Werden Feuerwerk abfackeln"
Nationalspielerin Klara Bühl hat sich vor dem Europameisterschafts-Halbfinale der deutschen Fußballerinnen gegen Frankreich heute um 21 Uhr mit einem Videogruß aus der Corona-Isolation zu Wort gemeldet. "Ich bin mir sicher, sie werden heute ein Feuerwerk abfackeln", sagte die 21-Jährige von Bayern München in einem Twitter-Clip und schloss mit der Botschaft: "Auf geht's, Deutschland!" Flügelspielerin Bühl, die in den vier bisherigen EM-Spielen immer in der deutschen Startelf stand, war am Tag vor dem Prestigeduell positiv auf das Coronavirus getestet und vom Team isoliert worden. Nach Torjägerin Lea Schüller von Bayern München ist es der zweite Fall im deutschen Team.
1.012 neue Infektionen im Land Bremen
Im Land Bremen haben die Gesundheitsämter 1.012 neue Corona-Fälle verzeichnet. 864 Neuinfektionen entfielen auf Bremen, 148 auf Bremerhaven. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, fiel im Vergleich zu Dienstag in Bremen von 776 auf 720, in Bremerhaven von 619 auf 583. Die Hospitalisierungsinzidenz stieg hingegen: In Bremen erhöhte sich die Zahl der Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohner wegen Corona binnen sieben Tagen von 4,41 auf 4,94, in Bremerhaven von 3,52 auf 5,28. Insgesamt werden in Bremer Kliniken 135 Menschen wegen einer Corona-Infektion behandelt, 21 davon auf Intensivstationen. In Bremerhaven liegen 35 mit Corona infizierte Menschen in Krankenhäusern, vier von ihnen auf Intensivstationen.
Bremer Justizsenatorin sieht Prozesse wegen Corona gefährdet
Bremens Justizsenatorin Claudia Schilling hat die Wiedereinführung einer Corona-Ausnahmeregelung für Gerichtsprozesse gefordert. Eine während der Pandemie eingeführte Vorschrift ermöglichte längere Unterbrechungen, sie wurde aber zum 30. Juni dieses Jahres wieder aufgehoben. "Angesichts der nach wie vor hohen Infektionszahlen drohen ohne diese Ausnahmeregelung zunehmend mehr Hauptverhandlungen zu platzen und müssen von neuem begonnen werden", sagte die SPD-Politikerin. Dies sei insbesondere Opfern, die dann eventuell noch einmal aussagen müssten, nicht zuzumuten. Außerdem könnten Angeklagte, die aus gutem Grund in Untersuchungshaft sitzen, wieder auf freien Fuß kommen. Schilling machte sich in einem Schreiben an Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) für die Wiedereinführung der Vorschrift stark.
Verfassungsgericht verhandelt weiter über Corona-Hilfsfonds der EU
Mit mehr als 800 Milliarden Euro, den Befugnissen der Europäischen Union und der Verantwortung des deutschen Bundestags hat sich am Dienstag und Mittwoch das Bundesverfassungsgericht befasst. In Karlsruhe verhandelte es über den Corona-Hilfsfonds der EU, mit dem die Pandemie-Folgen abgefedert werden sollen. Dazu kann die EU-Kommission 807 Milliarden Euro aufnehmen kann und diese als Zuschüsse oder Kredite an die Mitgliedsstaaten weitergeben. Das Gericht wählte für die mündliche Verhandlung zwei von mehreren Verfassungsbeschwerden gegen die deutsche Zustimmung zu dem Hilfspaket aus, unter anderem eine von mehr als 2200 Beschwerdeführern um den ehemaligen AfD-Chef Bernd Lucke eingereicht. Sie bemängeln, dass die EU ihre Kompetenzen überschritten habe und befürchten, dass Deutschland möglicherweise die Schulden anderer Länder übernehmen müsste. Der Bundestag habe nicht zustimmen dürfen, argumentieren sie.
Nachdem am Dienstag die Vertreter von Beschwerdeführern, Bundesregierung und Bundestag gehört worden waren, befragte das Gericht am Mittwoch vor allem Sachverständige, wie den früheren Wirtschaftsweise und Berater des Bundesfinanzministers, Lars Feld. Er halte es für unrealistisch, dass Deutschland irgendwann allein für eine hohe ausstehende Summe aufkommen müsse. Feld verwies darauf, dass das Programm zeitlich und in der Höhe begrenzt sei und dass die Mitgliedsstaaten im Gegenzug für Geld Reformen versprechen müssen. Es stelle sich aber die Frage, ob der Bundestag genügend Informationen von der EU-Kommission bekommen könne, um dies selbstständig überprüfen zu können. Der Vertreter des Bundesrechnungshofs, Ahmed Demir, wies dagegen auf Risiken hin, die mit dem Paket verbunden sein könnten. Das enorme Garantievolumen wecke Begehrlichkeiten, sagte Ahmed Demir.
Der Fonds soll den 27 EU-Staaten dabei helfen, nach der Pandemie wieder auf die Beine zu kommen. Dafür macht die EU-Kommission erstmals im großen Stil Schulden. Insgesamt geht es um ein Volumen von 750 Milliarden Euro zu Preisen von 2018 - inzwischen knapp 807 Milliarden Euro. Eine Entscheidung des Verfassungsgerichts wird erst in einigen Monaten erwartet. Möglich ist auch, dass das Gericht die Sachen dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg vorlegt.
Präsidentenarzt: Biden beendet Isolation nach Corona-Infektion
US-Präsident Joe Biden hat seine Corona-Infektion nach Angaben seines Arztes weitgehend überstanden. Er sei am Dienstagabend und erneut am Mittwochmorgen (Ortszeit) negativ auf das Coronavirus getestet worden. Das geht aus einem Schreiben von Präsidentenarzt Kevin O'Connor hervor, das vom Weißen Haus in Washington veröffentlicht wurde. Biden habe kein Fieber mehr, und seine Symptome seien fast vollständig abgeklungen. Angesichts dessen werde der Präsident seine strikten Isolierungsmaßnahmen aufgeben, hieß es in dem Schreiben. Bidens Corona-Infektion war laut Weißem Haus am Donnerstag festgestellt worden. Er sei mit dem Covid-19-Medikament Paxlovid behandelt worden, teilte O'Connor mit. Termine nahm der US-Präsident per Video- und Telefonschalten im Weißen Haus wahr.
Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet 1.620 neue Fälle
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern seit Dienstag um 1.620 Fälle gestiegen. Den Angaben des Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) zufolge sind das 203 Fälle weniger als vor einer Woche. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie liegt bei 2.332 (+6), die Hospitalisierungsinzidenz bei 6,3 (+0,3). Demnach befinden sich derzeit 23 Personen (+1) mit Covid-19 auf einer Intensivstation. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner binnen einer Woche, liegt laut LAGuS bei 526,7 (-12,7).
Anmerkung der Redaktion: Bei der Sieben-Tage-Inzidenz hatten wir in einer früheren Version versehentlich noch mal die Hospitalisierungsinzidenz aufgeführt. Der korrekte Wert wurde nun eingetragen.
Ersatzkassen-Verband kritisiert Kassenärztliche Vereinigung
Der Verband der Ersatzkassen (vdek) wirft der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) eine unverantwortliche Corona-Politik vor. "Ihr Vorschlag, positiv getestete, symptomfreie Personen nicht zu isolieren, gefährdet unnötig weitere Bevölkerungsgruppen, vor allem die Risikogruppen", schreibt der ehrenamtliche vdek-Vorsitzende Uwe Klemens in einem offenen Brief an KBV-Chef Andreas Gassen. Dieser hatte sich am Wochenende dafür ausgesprochen, die Isolationspflicht aufzuheben, um Personalengpässe zu entschärfen. Ähnlich hatte die FDP argumentiert. Die Vorstöße stießen auf Kritik, allen voran bei Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Biontech und Pfizer starten Studie zu neuem Corona-Impfstoffkandidaten
Der Mainzer Corona-Impfstoffhersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer haben eine Studie zur Wirksamkeit und Sicherheit eines neuen Impfstoffkandidaten gestartet. Das mögliche Vakzin basiert auf derselben mRNA-Technologie wie der bisherige Impfstoff und wird nun in einer klinischen Phase-2-Studie an rund 200 Teilnehmenden im Alter zwischen 18 und 55 Jahren in den USA untersucht, wie die Unternehmen mitteilten. Demzufolge sollen die Probanden mindestens 90 Tage vor der ersten Impfung im Rahmen der Untersuchung eine Auffrischungsdosis mit einem in den USA zugelassenen Corona-Vakzin erhalten haben. Die Dosierung beträgt wie bei dem bestehenden Impfstoff Comirnaty von Biontech und Pfizer für Erwachsene 30 Mikrogramm.
Für diesen "Impfstoffkandidaten der nächsten Generation" sei das Spike-Protein mit dem Ziel angepasst worden, den Umfang der Immunantwort zu erhöhen, um den Schutz vor Covid-19 zu erhöhen. Dies sei der erste einer Reihe von Impfstoffkandidaten mit einem angepassten Design, erläuterten die Unternehmen. Die beiden Partner sprachen von einer langfristigen und wissenschaftsbasierten Impfstoffstrategie, um "potenziell robustere, länger anhaltende und breitere Immunantworten" gegen Corona-Infektionen hervorzurufen. Die Studie soll sechs Monate laufen. Wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, steht noch nicht fest.
Lauterbach: Corona-Konzept für Herbst "in sehr kurzer Zeit"
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat eine baldige Verständigung in der Koalition auf ein Konzept zu Corona-Schutzregelungen für den Herbst in Aussicht gestellt. Er rechne mit Ergebnissen "in sehr kurzer Zeit", sagte der SPD-Politiker in Berlin. Die Verhandlungen mit Justizminister Marco Buschmann (FDP) schritten sehr schnell voran. Forderungen nach einem Ende der Isolationspflicht für Corona-Infizierte erteilte Lauterbach erneut eine Absage, da dies die Pandemie nur beschleunigen würde. Es gebe derzeit "keinerlei Anlass, die Isolationsregeln zu verändern". Lauterbach und Buschmann verhandeln über eine Anschlussregelung für die Corona-Bestimmungen im Infektionsschutzgesetz, die am 23. September auslaufen. Sie sind Rechtsgrundlage für Maßnahmen in den Ländern und nennen mögliche Instrumente.
Studien: Ursprung des Virus wahrscheinlich auf Tiermarkt in Wuhan
Zwei neue Studien im Wissenschaftsmagazin "Science" untermauern die Annahme, dass das Coronavirus von einem Tiermarkt der chinesischen Metropole Wuhan stammt. Eine Studie wertete verfügbare zeitliche und örtliche Daten über die allerersten bekannten Corona-Fälle in Wuhan aus. Demnach konzentrierten sich die ersten Fälle unter Händlern, die lebende Tiere verkaufen und deren Kunden. Das Forscher-Team um den renommierten Evolutionsbiologen Michael Worobey betrachtete zudem die Standorte von 155 der ersten Corona-Infektionen in Wuhan. Demnach gruppierten sie sich eng um den Huanan-Markt, während spätere Infektionen sich weit in der Millionen-Metropole verteilten. "Unsere Analysen der verfügbaren Beweise deuten eindeutig darauf hin, dass die Pandemie auf erste menschliche Infektionen von Tieren zurückzuführen ist, die Ende November 2019 auf dem Huanan Markt zum Verkauf standen", so Kristian Andersen, Mikrobiologe am kalifornischen Scripps-Institut, der an der Studie beteiligt war. In der zweiten Studie untersuchten Forscher die genetischen Daten von frühen Corona-Fällen. Auch hier kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass das Virus wahrscheinlich von Tieren des Huanan-Marktes auf Menschen übersprang.
Ein Expertenteam der Weltgesundheitsorganisation hatte nach einer Reise nach China keine eindeutige Antwort auf die Frage der Herkunft des Coronavirus geben können. Eine weitere Untersuchung vor Ort will China nicht zulassen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutieren, ob der Tiermarkt oder ein Labor, das mit Coronaviren experimentierte, der Ursprung der Epidemie sind.
Deutlich weniger Schnelltests in Zentren in Niedersachsen
Die Zahl der Schnelltests ist in Niedersachsen weiter rückläufig. In der vergangenen Woche wurden landesweit noch rund 342.500 Tests gemeldet, drei Wochen zuvor waren es noch knapp 800.000, wie das Landesgesundheitsamt auf dpa-Anfrage mitteilte. In der vergangenen Woche meldeten demnach noch 1.433 Zentren Testergebnisse, drei Wochen zuvor waren es noch 940 Orte mehr. Seit rund einem Monat gibt es kostenlose Bürgertests nur noch für Risikogruppen und einige Ausnahmefälle. Für Tests etwa für Familienfeiern, Konzerte oder Treffen mit Menschen ab 60 werden drei Euro Zuzahlung fällig. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte, ein Großteil der genommenen Schnelltests sei weiterhin kostenlos - in der vergangenen Woche waren es demnach rund 80 Prozent. Die Einführung der Zuzahlung habe zu einem Rückgang der Corona-Tests geführt. Die Zahl der PCR-Tests sei hingegen weitestgehend stabil geblieben
Maskenverweigerer beschädigt Zug
Nach der Aufforderung, eine Maske zu tragen, ist ein Mann in der Nacht im Regionalzug von Kiel nach Neumünster ausgerastet. Nach Angaben der Bundespolizei soll der 36-Jährige die Zugbegleiterin und eine Kollegin aufs Übelste beleidigt, bedroht und sich äußerst aggressiv verhalten haben. Mehrfach zog er laut Polizei die Notbremse und schlug mit einem Nothammer drei Seitenscheiben ein. In Neumünster nahmen Beamte den polizeilich bekannten Mann in Empfang. Ihn erwarten jetzt Strafverfahren wegen Beleidigung, Bedrohung, Nötigung, Sachbeschädigung und Missbrauch von Nothilfemitteln. Für den Bahnhof Neumünster erhielt er einen Platzverweis. Der Zug wurde so beschädigt, dass er nicht weiterfahren konnte.
Niedersachsen hält an fünftägiger Isolationspflicht fest
Wer sich mit dem Coronavirus infiziert, muss sich in Niedersachsen weiterhin in Isolation begeben. Diese Pflicht soll unverändert fünf Tage betragen, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Hannover sagte. Sollte man danach weiterhin einen positiven Test haben, wird dringend empfohlen, sich täglich zu testen und freiwillig in Isolation zu bleiben, bis ein negatives Testergebnis vorliegt. Die entsprechende Verordnung soll demnach bis zum 27. August verlängert werden. Sie sieht ebenfalls vor, dass ein positiver Corona-Test mit einem PCR-Test abzuklären ist.
Zehn Infektionen bei Vineta-Festspielen
Bei den Vineta-Festspielen auf Usedom mussten bisher zehn Darstellerinnen und Darsteller wegen einer Infektion ersetzt werden. Das teilte die Vorpommersche Landesbühne mit. Das oberste Prinzip sei, keine Vorstellung absagen zu müssen. Auch Regisseur Andreas Flick sei bereits eingesprungen. Die Organisatoren zeigten sich anlässlich der Halbzeitbilanz zufrieden mit den diesjährigen Vineta-Festspielen. Etwa 5.000 Zuschauer und Zuschauerinnen seien bisher gekommen. Man nähere sich den Zahlen von 2019 - vor der Pandemie - an. Wegen der aktuellen Infektionslage seien Zuschauerinnen und Zuschauer allerdings zögerlich beim Kartenkauf. Das Sommertheater auf der Ostseebühne in Zinnowitz läuft noch bis zum 27. August.
Krankenhausgesellschaft fordert Ende der Impfpflicht
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat eine Aufhebung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht gefordert. "Sie weiterzuführen, ist nach jetzigen Erkenntnissen weder sinnvoll noch vermittelbar", sagte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Henriette Neumeyer dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Man habe sich für die einrichtungsbezogene Impfpflicht ausgesprochen, weil man in der Delta-Welle von einer hohen Schutzwirkung auch für die vulnerablen Gruppen im Krankenhaus ausgegangen sei. Studien hätten eine weitgehende sterile Immunität erwarten lassen. "Mit der Omikron-Variante ist diese Erwartung hinfällig geworden", sagte Neumeyer. Die Impfung diene nur noch dem Selbstschutz. Auch der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (BPA), Bernd Meurer, sagte, mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht allein sei der Schutz der älteren und vulnerablen Personen nicht zu gewährleisten, solange Angehörige und Besucher nach wie vor ungeimpft in die Einrichtungen kommen dürften und damit das Virus immer wieder in die Einrichtungen trügen. Die Impfpflicht für das Pflege-und Gesundheitspersonal läuft laut Infektionsschutzgesetz am 1. Januar 2023 aus.
12.488 Neuinfektionen in Niedersachsen
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat heute 12.488 Neuinfektionen in Niedersachsen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb einer Woche, liegt bei 723,9 und ist damit gesunken - gestern betrug der Inzidenz-Wert 798,3. Das RKI registrierte 19 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie liegt landesweit bei 9.945.
Karlsruhe: Verfassungsrichter befragen Experten zu Risiken des EU-Corona-Fonds
Das Bundesverfassungsgericht setzt am heutigen Mittwoch seine Verhandlung zum Hunderte Milliarden Euro schweren Corona-Wiederaufbaufonds der EU fort. Am zweiten Tag soll es insbesondere um die Haftungsrisiken für den Bundeshaushalt gehen. Dazu wollen die Karlsruher Richterinnen und Richter auch Sachverständige wie den Präsidenten des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest, und den früheren Wirtschaftsweisen Lars Feld befragen. Auch Vertreter des Bundesrechnungshofs sind geladen.
Die Kläger befürchten, dass am Ende womöglich Deutschland für die aufgenommenen Schulden geradestehen müsse. Das Geld soll den 27 EU-Staaten dabei helfen, nach der Pandemie wieder auf die Beine zu kommen. Dafür nimmt die EU-Kommission erstmals im großen Stil Geld an den Kapitalmärkten auf. Insgesamt geht es um ein Volumen von 750 Milliarden Euro zu Preisen von 2018 - das sind inzwischen knapp 807 Milliarden Euro. Einen Teil gibt es als Zuschüsse, einen Teil als Darlehen. Bis spätestens Ende 2058 soll das Geld zurückgezahlt sein. Die Kläger meinen, dass der Bundestag dem nie hätte zustimmen dürfen. Das Urteil wird in einigen Monaten verkündet.
RKI: 597 neue Corona-Fälle in Hamburg
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat für Hamburg binnen eines Tages 597 Corona-Neuinfektionen registriert (gestern: 2.580; Vorwoche: 2.310). Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt damit bei 399,8 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner (gestern 476,9; Vorwoche: 521,5). Den RKI-Zahlen zufolge gab es zwölf weitere Todesfälle in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
Bundesweit 121.780 Neuinfektionen - Inzidenz bei 652,0
Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute früh mit mit 652,0 an. Gestern hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 678,7 gelegen (Vorwoche: 740,1; Vormonat: 591,9). Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages 121.780 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 140.999) und 181 Todesfälle (Vorwoche: 136) innerhalb eines Tages.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei Weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests aber fließen in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
SH: 3.145 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz sinkt auf 515,4
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist im Wochenvergleich weiterhin rückläufig. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen liegt nach Angaben der Landesmeldestelle nun bei 515,4. Vor genau einer Woche hatte die Inzidenz noch 614,2 betragen. Insgesamt wurden in Schleswig-Holstein 3.145 neue Corona-Fälle gemeldet, eine Woche zuvor waren es 3.889. In den Krankenhäusern wurden 475 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus behandelt (Vorwoche: 470). Auf den Intensivstationen lagen 34 Corona-Patienten, von denen 17 beatmet wurden. Die Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 8,35. Sie gibt an, wie viele Patientinnen und Patienten pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche neu mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern aufgenommen wurden. Vor einer Woche hatte diese Zahl bei 8,24 gelegen. Außerdem wurden sieben weitere Todesfälle gemeldet.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei Weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests aber fließen in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
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Corona-Live-Ticker am Mittwoch startet
Guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Heute - am Mittwoch, 27. Juli 2022 - wollen wir Sie wieder über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Nachrichten vom Dienstag können Sie im Blog von gestern nachlesen.