Coronavirus-Blog: Mehr Personalmangel durch Impf-Abfrage?
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Freitag, 3. September 2021 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am frühen Samstagmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Führt Impf-Auskunftspflicht zu noch mehr Personalmangel?
- 2G in Hamburg: Viele neue Anmeldungen - DGB besorgt
- Neuer Podcast Coronavirus-Update mit Virologe Drosten - als Audio und als Video
- Nordwestmecklenburg führt morgen wieder strengere Corona-Vorschriften ein
- Niederlande verschärfen ab Montag Einreiseregeln
- Deutschland stuft von Sonntag an weitere Länder als Hochrisikogebiete ein
- Bestätigte Neuinfektionen: 1.136 in Niedersachsen, 208 in Schleswig-Holstein, 262 in Hamburg, 99 in Mecklenburg-Vorpommern, 132 im Bundesland Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de sagt "Gute Nacht"
Das war es für heute mit der Berichterstattung über die Entwicklung der Corona-Pandemie in Norddeutschland. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse! Morgen früh sind wir mit einem neuen Blog am Start.
Führt Impf-Auskunftspflicht zu noch mehr Personalmangel?
Auch Leitungen von Schulen, Kindertagesstätten, Pflegeheimen und Obdachlosen- und Asylunterkünften sollen künftig von ihren Beschäftigten Auskunft darüber verlangen dürfen, ob diese gegen Covid-19 geimpft sind. Darauf haben sich Union und SPD geeinigt. Die Auskunftspflicht soll so lange gelten, wie die "epidemische Lage von nationaler Tragweite" besteht. In Krankenhäusern ist die Abfrage schon lange erlaubt. Eine generelle Auskunftspflicht in allen Betrieben soll es hingegen nicht geben. Die Entscheidung rief unterschiedliche Reaktionen hervor - auch in norddeutschen Einrichtungen. Während zum Beispiel der Leiter eines Pflegeheims in Hamburg-Farmsen die Neuregelung begrüßte, sieht man bei der Diakonie auch Gefahren: Es sei möglich, dass es wegen der Auskunftspflicht in Zukunft noch schwerer werde, Personal für die Pflege zu finden.
Britische Experten gegen flächendeckende Impfung Jugendlicher
Die britische Impfkommission JCVI hat sich gegen flächendeckende Corona-Impfungen von 12- bis 15-Jährigen ausgesprochen. Das Gremium erweiterte zwar seine Impfempfehlung für an Herz, Lungen und Leber erkrankte Kinder dieser Altersgruppe, eine allgemeine Impfempfehlung sprach sie aber ausdrücklich nicht aus. Zur Begründung hieß es, die gesundheitlichen Vorteile einer Impfung seien für gesunde Menschen diese Altersgruppe marginal. Ob die britische Regierung der Empfehlung folgt, ist aber unklar. Erst sollen noch weitere Berater ihre Empfehlungen abgeben. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission Corona-Impfungen für alle Menschen ab 12 Jahren, sofern sie nicht schwanger sind oder aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden sollten.
Neuer Podcast mit Christian Drosten online
Der NDR Info Podcast Coronavirus-Update ist aus der Sommerpause zurück. Zum Auftakt spricht NDR Wissenschaftsredakteurin Korinna Hennig mit dem Virologen Christian Drosten über die aktuelle Lage, die Erfolge und Misserfolge des Sommers und über seine Erwartungen für den Herbst. Drosten äußert sich dabei enttäuscht über die aus seiner Sicht zu geringe Impfquote in Deutschland. "Man könnte diese Pandemie wegimpfen", so Drosten. Zudem geht es in dem Gespräch um neue Studien zu Impf-Durchbrüchen, die Besonderheiten der Delta-Variante und den unterschiedlichen Umgang mit Ungeimpften und Geimpften. Künftig wird es den Podcast im Wechsel mit Drosten und seiner Kollegin Sandra Ciesek alle zwei Wochen jeweils dienstags geben. Dass die erste Folge nach der Sommerpause an einem Freitag kommt, ist eine Ausnahme - ebenso, dass es die aktuelle Ausgabe nicht nur als Audio gibt, sondern auch als Video:
132 Neuinfektionen in Bremen gemeldet
Im Bundesland Bremen sind 132 neue Corona-Fälle registriert worden. Das berichtet Radio Bremen auf seiner Internetseite butenunbinnen.de. In der Stadt Bremen wurden 81 Neuinfektionen gemeldet (vor einer Woche: 64). Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in der Stadt Bremen liegt nun bei 84. In Bremerhaven wurden 51 neue Fälle registriert (vor einer Woche: 34). Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 212,1.
Nordwestmecklenburg verschärft Corona-Regeln
Im Landkreis Nordwestmecklenburg gelten von morgen an wieder einige strengere Corona-Regeln. Das Gebiet wird seit Mitte der Woche auf der in Mecklenburg-Vorpommern geltenden Corona-Ampel mit gelb eingestuft. In Schulen in dem Landkreis gilt dann wieder die Maskenpflicht, die in MV bereits abgeschafft worden war. Außerdem benötigen Ungeimpfte wieder einen negativen Test, um "körpernahe Dienstleistungen" wahrzunehmen. Das gilt unter anderen auch im Fitnessstudio und Schwimmhallen - sowie im Kultur- und Freizeitbereich. Innenbereiche von Restaurants sind ebenfalls wieder testpflichtig - für Clubs und Discos sind sogar PCR-Tests vorgeschrieben. Sollte Nordwestmecklenburg wieder niedriger als mit Gelb eingestuft werden, würden die verschärften Regeln dennoch erst nach fünf Tagen wieder zurückgenommen. Auch in der Stadt Rostock gelten seit einiger Zeit wieder schärfere Regeln.
DGB kritisiert Folgen von Hamburgs 2G-Modell
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Hamburg sieht das 2G-Optionsmodell in der Stadt nach eigenen Angaben zunehmend kritisch. "Beschäftigte berichten, dass ihnen von Arbeitgeberseite Druck gemacht wird, den eigenen Impfstatus offen zu legen oder dass versucht wird, durch 2G andere Schutzmaßnahmen zurückzunehmen, weil ja dann alle geimpft seien", sagte Hamburgs DGB-Chefin Katja Karger. Problematisch sei auch, dass manche Beschäftigte gar nicht wüssten, "welche Rechte sie haben und womöglich ohne Lohnfortzahlung nach Hause geschickt" würden, wenn sie ihren Impfstatus nicht mitteilen. In Hamburg können Gastronomen und Veranstalter seit einer Woche entscheiden, nur noch Geimpfte und Genesene einzulassen - dann entfallen einige Corona-Auflagen. Allerdings müssen dabei auch alle Mitarbeiter geimpft oder genesen sein. Laut Senatskanzlei gibt es in Hamburg inzwischen 540 Anmeldungen für das 2G-Modell - rund doppelt so viele wie am vergangenen Wochenende. Das bedeutet allerdings nicht, dass 540 Restaurants, Clubs, Theater, Kinos und so weiter nur noch Geimpfte und Genesene einlassen. 2G-Anmeldungen sind auch für einzelne Veranstaltungen möglich - beispielsweise nur für eine bestimmte Party.
99 Neuinfektionen in MV registriert
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden heute 99 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind 30 weniger als vor einer Woche. Landesweit sank die Sieben-Tage-Inzidenz von 34,6 auf 33,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Es wurde ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet.
HH: Wegen Corona kaum Schuleingangsuntersuchungen
Nicht einmal die Hälfte aller einzuschulenden Kinder haben im vergangenen Schuljahr in Hamburg die eigentlich flächendeckend vorgesehene Eingangsuntersuchung durchlaufen. Von 18.918 Kindern wurden nur 9.151 oder gut 48 Prozent tatsächlich untersucht, wie aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der Linken hervorgeht. Besonders wenige Untersuchungen habe es im Bezirk Harburg gegeben. Dort hätten nur rund 13 Prozent aller Kinder an den Schuleingangsuntersuchungen teilgenommen. "Aufgrund der Pandemielage mussten diese, auch zum Schutz der Schülerinnen und Schüler, ausgesetzt werden", erklärte der Senat. Derzeit würden sie in allen Bezirken wieder aufgenommen. Die Linken-Fraktionsvorsitzende Sabine Boeddinghaus sagte, die Zahlen machten sie "fassungslos". Die Schuleingangsuntersuchungen gebe es ja nicht ohne Grund. "Nur wenn wir frühzeitig Förder- und Unterstützungsbedarfe der Kinder feststellen, können wir einen gleichberechtigten Schulstart ermöglichen." Sie erwarte, dass die Untersuchungen schnellstmöglich nachgeholt werden.
Impfauskunft: Niedersachsens Regierung "froh über bescheidene Einigung"
Niedersachsens Landesregierung hat die Pläne der Bundesregierung zur Impfauskunfts-Pflicht bei Beschäftigten bestimmter Berufsgruppen begrüßt. Regierungssprecherin Anke Pörksen sagte: "Die Landesregierung ist froh, dass man sich jetzt auf diese eher bescheidene Weise geeinigt hat und sich konzentriert auf die Gruppen, die noch in besonderer Weise gefährdet sind sich zu infizieren." Arbeitgeber sollen den Plänen der Bundesregierung zufolge künftig von Beschäftigten in Kitas, Schulen und Pflegeheimen Auskunft über eine Corona-Impfung oder eine überstandene Covid-Erkrankung verlangen können. Pörksen sagte weiter, für eine entsprechende Abfrage gebe es allerdings keinen großen Bedarf, die meisten Beschäftigten in solchen Bereichen seien bereits geimpft.
Neue Hochrisikogebiete: Unter anderem Serbien und Albanien
Die Bundesregierung stuft Serbien und Albanien von Sonntag an als Hochrisikogebiete in der Corona-Pandemie ein. Auch Aserbaidschan, Guatemala, Japan, die Palästinensischen Gebiete und Sri Lanka fallen dann in diese Kategorie, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte. Dagegen gilt Kuwait dann nicht mehr als Hochrisikogebiet. Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Rückkehrer, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind, müssen für zehn Tage in Quarantäne. Erst nach fünf Tagen können sie sich mit einem negativen Test davon befreien.
3G: Niederlande verschärfen ab Montag Einreiseregeln
Wegen der verschlechterten Corona-Infektionslage in Deutschland verschärfen die Niederlande ab kommendem Montag die Einreiseregeln. Dann müsse ein Nachweis über einen Negativtest, eine Impfung oder eine Genesung vorgelegt werden, teilte das Außenministerium in Den Haag heute mit. Ausgenommen sind Kinder unter zwölf Jahren. Wer mit dem Flugzeug kommt, muss künftig zuvor eine Gesundheitserklärung ausfüllen und bei sich führen. Auch geimpften Niederländern wurde bei der Rückkehr aus Deutschland zu einem Schnelltest geraten. Zuletzt gab es bei der Einreise von Deutschland in die Niederlande keine besonderen Restriktionen.
Lehrergewerkschaften kritisieren Pläne für Impfstatus-Abfrage
Gewerkschaften aus den Sektoren Bildung und Erziehung lehnen die geplante Möglichkeit zur Impfstatus-Abfrage für Beschäftigte in Kitas und Schulen ab. "Aus gutem Grund stehen persönliche Daten in Deutschland unter besonderem Schutz. Diesen Schutz müssen wir gewährleisten", sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern. Sie verwies darauf, dass die Impfbereitschaft unter den Beschäftigten in Schulen und Kitas mit "80 bis 95 Prozent ganz weit oben" liege.
Auch der Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, sagte, die Impfquote bei Lehren zeige deren hohes Verantwortungsbewusstsein. Fünf Prozent könnten sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen und maximal fünf Prozent wollten das vermutlich nicht. "Diese Zahlen rechtfertigen aus Sicht des VBE in keiner Weise den mit der Abfrage des Impfstatus verbundenen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte."
Auch der Deutsche Lehrerverband ist sehr skeptisch. Präsident Heinz-Peter Meidinger äußerte die Befürchtung, dass "dies nur die Vorstufe zu einer allgemeinen Impfpflicht ist". Nach Ansicht von GEW und VBE führt die Debatte an den eigentlichen Themen vorbei. "Was wir wirklich brauchen, sind endlich Luftfilter in allen Räumen, flächendeckende PCR-Tests für Schulkinder und eine einheitliche und klare Leitlinie für Quarantänemaßnahmen", sagte Finnern. Union und SPD hatten sich darauf verständigt, dass es Arbeitgebern von Beschäftigten in Kitas, Schulen und Pflegeheimen künftig möglich sein soll, Auskunft über eine Corona-Impfung oder eine überstandene Covid-Erkrankung zu verlangen.
262 neue Fälle - Inzidenz in Hamburg sinkt leicht
In Hamburg gibt es 262 Corona-Neuinfektionen. Das sind 85 weniger als gestern und 49 weniger als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt somit nach Angaben der Gesundheitsbehörde innerhalb eines Tages von 90,8 auf 88,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. In der Vorwoche hatte der Wert bei 87,1 gelegen. Drei weitere Infizierte starben, die Gesamtzahl der Todesfälle beträgt nun 1.646.
Bilanz: Vineta-Festspiele fast ausverkauft
Vor dem Ende der diesjährigen Vineta-Festspiele in Zinnowitz auf Usedom hat die Vorpommersche Landesbühne ein positives Fazit gezogen. Nahezu alle Vorstellungen des landesweit ältesten Theater-Open-Airs seien ausverkauft gewesen und die Schauspieler und Schauspielerinnen hätten meistens zwei Zugaben geben müssen, hieß es in einer Mitteilung. Corona-bedingt sei das Platzangebot für Zuschauer allerdings beschränkt gewesen auf bis zu 350 der 1.000 möglichen Plätze. Insgesamt seien rund 9.000 Besucher gekommen. Für Freitag war die 26. und damit letzte Vorstellung dieses Jahres geplant. Wegen der Pandemie hätte das Ensemble in diesem Jahr nicht von Studenten der Theaterakademie Vorpommern unterstützt werden können. Erstmals hätten nur 14 Akteurinnen und Akteure auf der Bühne gestanden. Normalerweise seien es mindestens doppelt so viele.
EU und AstraZeneca beenden Rechtsstreit um Impfstoff-Lieferungen
Die EU-Kommission und die britische Pharmafirma AstraZeneca haben ihren Rechtsstreit zur Lieferung von Corona-Impfdosen beigelegt, wie die Kommission heute mitteilte. Damit werde die Lieferung von 200 Millionen ausstehenden Dosen bis März 2022 garantiert. "Obwohl wir diese Woche den wichtigen Meilenstein der vollständigen Impfung von 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung der EU erreicht haben, gibt es große Unterschiede zwischen den Impfquoten unserer Mitgliedstaaten, und die kontinuierliche Verfügbarkeit von Impfstoffen, inklusive von AstraZeneca, bleibt ausschlaggebend", sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.
Die EU-Kommission hatte Ende April juristische Schritte gegen AstraZeneca eingeleitet. Der britisch-schwedische Hersteller hatte die Lieferungen von Corona-Impfstoff an die Europäische Union in den Monaten zuvor immer wieder einseitig drastisch gekürzt. Ein erster Gerichtstermin war ursprünglich für Ende September geplant.
Sechs Prozent weniger Hochschulabschlüsse 2020
Wegen der Corona-Pandemie haben im Prüfungsjahr 2020 deutlich weniger Studierende in Deutschland einen Hochschulabschluss gemacht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts waren es nur rund 477.000 Absolventen - sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Mit einer Ausnahme im Jahr 2018 war die Zahl der Hochschulabschlüsse seit 2001 kontinuierlich gestiegen. "Pandemiebedingt wurden Prüfungen zum Teil in Folgesemester verschoben. Bibliotheken, Labore und Werkstätten waren zeitweise geschlossen oder nur eingeschränkt nutzbar. Das hat nicht nur die Durchführung von Prüfungen, sondern auch die Prüfungsvorbereitung für die Studierenden erschwert", sagte Thomas Feuerstein aus dem Referat Hochschulen des Bundesamts.
Ministerium: Lage in Niedersachsens Altenheimen "entspannt"
In der vierten Pandemie-Welle sind ältere Menschen in Heimen in Niedersachsen deutlich seltener als früher von einer Corona-Infektion betroffen. "Derzeit ist die Lage in den Alten- und Pflegeheimen aufgrund der hohen Impfquote, der geringen Fallzahl und den in der Regel milden Krankheitsverläufen als entspannt zu bewerten", teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Hannover mit. Landkreise und Landesgesundheitsamt sind demnach sensibilisiert dafür, Auffälligkeiten und systematisch steigende Fallzahlen in bestimmten Bereichen zu registrieren. Insbesondere zu Beginn der Pandemie und im Herbst und Winter 2020 waren Alten- und Pflegeheime bundesweit besonders hart von Corona-Infektionen getroffen. Auch viele der rund 2.000 Einrichtungen in Niedersachsen konnten das Virus nicht fernhalten. Seit Bewohnerinnen und Bewohner eine Corona-Schutzimpfung bekommen können, ist die Zahl derer, die nach einer Infektion schwer erkranken oder sogar sterben, stark gesunken.
Streit über Luftfilter an Schulen in Hannover beigelegt
Die Stadt Hannover und das Land Niedersachsen haben ihren Streit über Luftfilter an Schulen beigelegt. Damit stehe der Anschaffung von zunächst 200 mobilen Luftfiltergeräten für schlecht belüftete Klassenräume nichts mehr entgegen, sagte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay. Auch Infektionsschutzampeln könnten erprobt werden, ergänzte der Grünen-Politiker. "Die Vereinbarung und Klärung zwischen Kultusministerium und Landeshauptstadt gibt uns als Kommunen die notwendige Planungssicherheit."
Zuvor hatte das Ministerium das Vorgehen der Stadt kritisiert, Fenstersperren in Klassenräumen wieder zu installieren, um so Belüftungsmöglichkeiten zu verringern und die Förderung für Luftfilter zu erhalten. Ein Ministeriumssprecher meinte dagegen, es sei fraglich, ob eine Förderung für solche Räume überhaupt möglich wäre. Im vergangenen Jahr war in den betreffenden Räumen für Frischluft gesorgt worden, indem Kippsperren an den Fenstern entfernt wurden.
In Hannover werden nun für die Klassenräume vom ersten Obergeschoss an, in denen das vollständige Öffnen großer Fensterflügel den Unterricht stören würde, mobile Lüftungsgeräte angeschafft. Vor und nach dem Unterricht und in Pausen "kann und muss nach wie vor manuell gelüftet werden".
Impfstatus-Abfrage in sensiblen Bereichen soll kommen
Die Große Koalition hat sich darauf verständigt, dass Arbeitgeber in besonders sensiblen Bereichen wie Altenpflege, Schulen und Kinderbetreuung nach dem Impfstatus ihrer Beschäftigten fragen dürfen. Das sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Gespräch mit dem "Spiegel". Koalitionsvertreter hatten gestern Abend stundenlang über die Regelung verhandelt. Spahn hob hervor, bei Krankenhäusern gelte seit vielen Jahren, dass ein Arbeitgeber seine Beschäftigten im Patientenkontakt fragen dürfe, ob sie gegen Infektionskrankheiten geimpft seien. "Wir wollen in dieser Pandemie dieses Auskunftsrecht auch auf andere Bereiche ausdehnen", sagte Spahn. Eine weiter gefasste Auskunftspflicht, etwa um auch das Arbeiten im Großraumbüro zu ermöglichen, soll es demnach jedoch nicht geben. Zudem soll die Regelung nur gelten, solange die "pandemische Lage von nationaler Tragweite" herrscht.
1.136 neue Fälle in Niedersachsen - Inzidenz steigt
In Niedersachsen sind binnen eines Tages 1.136 laborbestätigte Corona-Neuinfektionen registriert worden (Vortag 1.106; Vorwoche 992). Wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervorgeht, stieg die Sieben-Tage-Inzidenz von gestern 60,8 auf 64,6 neue Fälle pro 100.000 Einwohner (Vorwoche 50,9). Es gibt landesweit vier neue Corona-bedingte Todesfälle. Am stärksten betroffen sind derzeit die kreisfreien Städte Salzgitter (Inzidenz 136,7), Delmenhorst (129,0) und Wolfsburg (113,9).
Landesbauerntag zu Perspektiven nach der Corona-Pandemie
Die Perspektiven der Landwirtschaft nach der Corona-Pandemie stehen im Mittelpunkt des Landesbauerntags heute in Rendsburg. Nach dem digitalen Bauerntag im vergangenen Jahr sind dieses Mal auf der Landwirtschafts- und Verbrauchermesse Norla wieder bis zu 500 Teilnehmer zu der Eröffnung zugelassen. Verbandspräsident Werner Schwarz begrüßt dort auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU).
RKI registriert bundesweit 14.251 Neuinfektionen - Inzidenz bei 80,2
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Morgen liegt sie jetzt bei 80,2 - am Vortag hatte der Wert bei 76,9 gelegen, vor einer Woche bei 70,3. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 14.251 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 12.029). Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 45 Todesfälle verzeichnet (Vorwoche: 14). Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.301.
Heute Impfungen in der Elphi und im HSV-Stadion
In der Elbphilharmonie und beim Fußball-Zweitligisten Hamburger SV sind heute Corona-Schutzimpfungen möglich. Das Konzerthaus im Hafen öffnet dazu von 14 Uhr bis 22 Uhr seine Künstlerzimmer, der HSV von 17 Uhr bis 23 Uhr seinen VIP-Bereich im Volksparkstadion. In beiden Fällen stehen der Impfstoff von Biontech/Pfizer und der von Johnson & Johnson zur Verfügung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Zum Abklingen nach der Injektion geht es in der Elbphilharmonie "ins schönste Wartezimmer der Stadt, auf die Bühne des Großen Saals".
Der HSV stellt die Sitzplätze der Osttribüne inklusive einer besonderen Blue-Light-Atmosphäre zur Verfügung. Außerdem können Geimpfte eine Stadionführung mitmachen und erhalten einen Rabatt im Fanshop. Wer sich für eine Biontech-Impfung entscheidet, kann sich die notwendige Zweitimpfung beim HSV am 1. Oktober und in der Elbphilharmonie am 2. Oktober abholen. Johnson & Johnson-Einmal-Impfungen sind dann auch noch möglich.
Aktion "Deutschland spricht": Sollte es eine Impfpflicht für Erwachsene geben?
Mit Blick auf die Bundestagswahl am 26. September beteiligt sich der NDR an der Aktion "Deutschland spricht". Sie bringt Menschen für ein Gespräch zusammen, die bei politischen Themen unterschiedlicher Meinung sind. Sie wollen gerne mit jemandem diskutieren, dessen Ansichten sie bisher gar nicht nachvollziehen können? Machen Sie mit!
Inzidenz in Schleswig-Holstein weiter knapp unter 50
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein liegt weiterhin bei knapp 50. Die Landesmeldestelle gab sie mit 49,4 an - tags zuvor waren es 49,6 und vor einer Woche 47,4. Innerhalb eines Tages wurden landesweit 208 Neuinfektionen gemeldet (Vortag: 305; Vorwoche 207). In den Krankenhäusern werden derzeit 67 Covid-19-Patienten behandelt - das sind sieben weniger als am Tag zuvor. Es wurde ein neuer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Somit steigt die Gesamtzahl der Toten seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein auf 1.655.
Unter den Kreisen ist die Sieben-Tage-Inzidenz wie schon tags zuvor in Kiel am höchsten, nun mit 88,0 (Vortag: 85,5). Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz verzeichnet weiterhin der Kreis Schleswig-Flensburg mit 20,2 (Vortag: 19,4).
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NDR.de Live-Ticker am Freitag startet
Die Redaktion von NDR.de wünscht einen schönen guten Morgen! Wir halten Sie auch am heutigen Freitag, 3. September, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
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