Coronavirus-Blog: Gericht kippt Hotspot-Regelung für MV
NDR.de hat Sie auch am Freitag, 22. April 2022, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Morgen geht es in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- MV: Oberverwaltungsgericht kippt Hotspot-Regelung
- Nordosten: Maskenpflicht fällt im Handel, in der Kultur nicht
- Hamburg stellt tägliche Meldung von Corona-Zahlen ein
- Niedersachsen: Keine Kita-Testpflicht mehr ab Mai
- Erster Schultag ohne 3.200 Schüler in NDS
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 23.632 in Niedersachsen, 6.825 in Schleswig-Holstein, 4.992 in Hamburg, 2.369 in Mecklenburg-Vorpommern, 1.343 im Land Bremen - 39.161 insgesamt
- RKI: Bundesweit 161.718 neue Corona-Fälle registriert - Inzidenz bei 733,4
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog von NDR.de endet für heute
Wir beenden den heutigen Corona-Blog und danken für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh melden wir uns wie gewohnt in einem neuen Blog zurück.
Nordosten: Masken fallen beim Shoppen, in der Kultur nicht
Nachdem das Oberverwaltungsgericht (OVG) Greifswald die Hotspot-Regel für Mecklenburg-Vorpommern gekippt hat, hat Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) am Abend die Auswirkungen präzisiert. Nicht aufgehoben wurde demnach die Maskenpflicht bei Veranstaltungen, kulturellen Angeboten, Messen oder Beherbergung. Die 3G-Erfordernis bei der Anreise Ungeimpfter im Hotel habe ebenfalls Bestand und auch die 2G-plus-Verpflichtung in Clubs und Diskotheken, erklärte die Ministerin. Im Einzelhandel, auf Wochenmärkten und im Großhandel, bei körpernahen Dienstleistungen, bei Freizeitangeboten und in der Gastronomie dagegen entfällt dem Urteil zufolge die Maskenpflicht. Auch das Abstandsgebot in öffentlich zugänglichen Innenräumen wurde demnach gekippt. Damit können Kinos und Theater wieder die volle Platzkapazität ihrer Säle nutzen. Der Beschluss des OVG ist unanfechtbar.
MV: Keine Maskenpflicht mehr in Schulen ab Montag
Nach dem gerichtlichen Aus für die Hotspot-Regel in Mecklenburg-Vorpommern entfällt in den Schulen von Montag an die Maskenpflicht. Das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung im Schulgebäude werde aber empfohlen, teilte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) nach der Eilentscheidung des Oberverwaltungsgerichts (OVG) in Greifswald mit. Die Maskenpflicht in Schulgebäuden sollte demnach am 28. April auslaufen, einen Tag nach dem ursprünglich vorgesehenen Ende der Hotspot-Regel, die der Landtag im März beschlossen hatte. Diese hatte das Oberverwaltungsgericht aber heute gekippt. Oldenburg sagte, die Testpflicht in Schulen bleibe aber zunächst unverändert. "Das heißt, es bleibt bei der dreimaligen Testpflicht mit den bekannten Ausnahmen für Genesene und vollständig Geimpfte."
Garg wirbt für "symptombezogenes Testen"
In der Debatte um kostenlose Bürgertests hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung für zuverlässige PCR-Tests statt massenhafter Schnelltests plädiert. Auf NDR Info warb auch Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) dafür, "symptombezogen" zu testen.
Sieben-Tage-Inzidenz im Nordosten steigt
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern ist gestiegen. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock meldete 771,3 nachgewiesene Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Am Tag zuvor lag der Wert noch bei 739,0, vor einer Woche bei 1031,6. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den bundesweiten Wert mit 733,4 an. Insgesamt wurden im Nordosten 2677 Neuinfektionen innerhalb eines Tages registriert. Vor einer Woche waren es 1.555. Die Hospitalisierungsinzidenz - die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche - gab das das Landesamt mit 6,0 an.
Positiver Schnelltest: Werder im Topspiel ohne Groß
Vor dem Zweitliga-Topspiel bei Spitzenreiter Schalke 04 (Sonnabend ab 13.30 Uhr) haben sich die Personalsorgen in der Defensive bei Werder Bremen vergrößert. Neben den verletzten Ömer Toprak und Milos Veljkovic fällt nun auch Christian Groß definitiv aus - wegen Corona. Wie die Bremer mitteilten, fiel bei dem 33-Jährigen am Donnerstag ein Schnelltest positiv aus. Das Ergebnis des PCR-Tests stehe zwar noch aus, aber Groß werde nicht mit nach Gelsenkirchen reisen.
Kita-Testpflicht in Niedersachsen entfällt ab Mai
Die Corona-Testpflicht in Kindertagesstätten in Niedersachsen entfällt Anfang Mai. Das teilte das Kultusministerium in Hannover auf dpa-Anfrage mit. Man wolle analog zum Schulbereich vorgehen, in dem vom 2. Mai an keine Tests mehr verpflichtend sind. Wer sich vor dem Schul- oder Kitabesuch testen möchte, bekommt den Angaben zufolge im Mai drei Testkits pro Woche. Bis Ende April müssen Kinder ab drei Jahren demnach noch dreimal wöchentlich negativ getestet sein, damit sie in der Kita betreut werden können. Diese Pflicht gilt seit Mitte Februar. Für Schülerinnen und Schüler sind noch bis kommende Woche Freitag tägliche Corona-Tests verpflichtend.
Bericht: Bund gibt 5,8 Milliarden für Corona-Impfungen aus
Der Bund hat einem Zeitungsbericht zufolge für Covid-19-Schutzimpfungen bislang rund 5,8 Milliarden Euro ausgegeben. Das geht aus der Regierungsantwort auf eine Anfrage von Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch hervor, wie die "Welt am Sonntag" vorab berichtete. Stichtag war demnach der 13. April. Derzeit werden durchschnittlich täglich 12.000 Impfungen verabreicht. Mindestens 63,3 Millionen Menschen in Deutschland sind grundimmunisiert, das sind 76,1 Prozent der Bevölkerung. Mindestens 49,2 Millionen Menschen (59,2 Prozent) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Oberverwaltungsgericht kippt Hotspot-Regelung in MV
Das Oberverwaltungsgericht in Greifswald hat die Corona-Hotspot-Regelung in Mecklenburg-Vorpommern gekippt. Nach Angaben einer Gerichtssprecherin gab es damit einem einstweiligen Rechtsschutzantrag in zentralen Punkten statt. Die außer Vollzug gesetzten Vorschriften betreffen demzufolge insbesondere das Abstandsgebot und die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske oder Atemschutzmaske.
Der Landtag in Schwerin hatte am 24. März das gesamte Bundesland zum Corona-Hotspot erklärt, um flächendeckend die damals geltenden Schutzmaßnahmen weiterführen zu können. Die besonders hohe Zahl an Neuinfektionen und eine drohende Überlastung der Krankenhauskapazitäten hätte laut Gericht jedoch für jeden Landkreis und jede kreisfreie Stadt einzeln festgestellt werden müssen, um diesen zum Hotspot zu erklären. Dies sei nicht erfolgt. Die Hotspot-Regelung war im Nordosten mit einer Dauer bis zum 27. April beschlossen worden. Die AfD-Landtagsfraktion hatte gegen die Corona-Landesverordnung geklagt.
46 Corona-Infizierte in Hamburger Gefängnis
Im Gefängnis in Hamburg-Fuhlsbüttel sind 46 Gefangene positiv auf Corona getestet worden. Nach Angaben der Justizbehörde wurden die ersten Fälle bei einer der regelmäßigen Testungen am Mittwoch bekannt und durch PCR-Tests bestätigt. Die Betroffenen, die in mehreren Stationen der Justizvollzugsanstalt einsitzen, wurden in ihren Hafträumen isoliert. Schwere Verläufe gebe es bisher nicht.
Fehlende Digitalisierung behindert weiterhin Datenerfassung
Die Hospitalisierungsrate ist einer der wichtigsten Corona-Indikatoren. Doch auch im dritten Jahr der Pandemie fließen die Daten aus den Krankenhäusern oft umständlich und langsam zum Robert Koch-Institut. Es fehlt an einer Schnittstelle der Software des RKI und der Krankenhäuser. Das hat Folgen - etwa für die zuverlässige Ermittlung der sogenannten Hospitalisierungsrate.
Musikfeste auf dem Lande des SHMF sind zurück
Die Musikfeste auf dem Lande des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) sind zurück. Nach zwei Jahren mit stark eingeschränktem Programm wegen der Corona-Pandemie könne das Publikum 2022 wieder an fünf Wochenenden Musik auf Gutshöfen genießen, sagte der Intendant des SHMF, Christian Kuhnt. Den Anfang mache am 2. und 3. Juli das Gut Hasselburg bei Neustadt im Kreis Ostholstein. Auch kleine Besucher ab fünf Jahren kommen auf ihre Kosten. Am 13./14. August gibt es auf Gut Wotersen für die ganze Familie Konzerte, Mitmachaktionen und ein buntes Rahmenprogramm. Insgesamt stehen 14.000 Karten zur Verfügung.
Europaabgeordnete klagen wegen Impfstoff-Verträgen
Mehrere Europaabgeordnete der Grünen haben die EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. Sie bemängeln fehlende Transparenz bei den milliardenschweren Verträgen über den Kauf von Corona-Impfstoffen: "Die Klage folgt auf die wiederholte Weigerung der EU-Kommission, ungeschwärzte Fassungen der Verträge vorzulegen", teilte die Grünen-Fraktion mit. Die fünf Klägerinnen, unter ihnen auch die Deutsche Jutta Paulus, forderten Zugang zu den vollständigen Verträgen. Konkret fordern die Abgeordneten etwa die Offenlegung der Preise für die Impfdosen, der Vorauszahlungen sowie der Bedingungen für Impfstoffspenden. "Geheimhaltung ist ein Nährboden für Misstrauen und Skepsis und hat in öffentlichen Vereinbarungen mit Pharmaunternehmen nichts zu suchen", sagte Paulus. Ein Sprecher der EU-Kommission gab an, aufgrund von Verschwiegenheitspflichten seien Teile der online einsehbaren Verträge geschwärzt worden.
Hamburg stellt tägliche Meldung von Corona-Zahlen ab Mai ein
Die Hamburger Gesundheitsbehörde wird ab Mai nur noch einmal die Woche über den Verlauf der Corona-Pandemie berichten. Dienstags würden dann Daten zur Sieben-Tage-Inzidenz, die Zahl der Infizierten in den Hamburger Krankenhäusern und die Zahl der Corona-Intensivpatienten im Internet veröffentlicht. Das gab Behördensprecher Martin Helfrich bekannt. Als Grund für die Umstellung nannte Helfrich zum einen die mit dem Wegfall der Maßnahmen absehbar weiter sinkende Zahl der Corona-Tests. Zudem dürfte sich das Infektionsgeschehen durch saisonale Effekte zum Sommer hin weiter entspannen. Die von der Bürgerschaft genutzte Hotspot-Regel zur Verlängerung der Corona-Maßnahmen in Hamburg läuft zum 30. April aus. Über das weitere Vorgehen wird der Senat am kommenden Dienstag beraten. Es wird aber nicht erwartet, dass es eine weitere Verlängerung geben wird. Damit würden dann auch in Hamburg ab dem 1. Mai fast alle Corona-Maßnahmen wegfallen.
NDS: Etwa 3.200 Schüler verpassen Schulstart nach Ostern
Etwa 3.200 Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen konnten zum Schulstart nach den Ferien am Mittwoch wegen eines positiven Corona-Tests nicht in die Schule gehen. Dies hätten Meldungen der Schulen ergeben, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums in Hannover. Etwas mehr als 1.000 Schulbeschäftigte, darunter mehr als 800 Lehrer, waren demnach ebenfalls von einem positiven Test betroffen. Allerdings seien Tests vom Mittwochmorgen noch nicht in der Statistik erfasst, so ein Sprecher. Die ersten acht Schultage nach den Osterferien sind in Niedersachsen mit einer täglichen Testpflicht für alle Schüler verbunden. Ab Anfang Mai wird dann auf eine freiwillige Testung umgestellt. Am Mittwoch waren laut Ministerium landesweit sechs Kitas wegen Corona-Fällen komplett geschlossen, 21 Kitas teilweise.
4.992 Neuinfektionen in Hamburg registriert
In Hamburg sind dem Gesundheitsamt 4.992 Neuinfektionen mit dem Coronavirus bestätigt worden (Vorwoche: 4.060). Derzeit werden pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen 1.001,1 Neuinfektionen registriert (Vorwoche: 1.274,4). In den vergangenen 24 Stunden wurden vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen gemeldet. 227 Corona-Impfungen wurden in diesem Zeitraum durchgeführt. In den Krankenhäusern befinden sich derzeit 426 Covid-19 Fälle, 48 befinden sich auf der Intensivstation.
Ausstellung zu Geschichte der Infektionskrankheiten in Hildesheim verlängert
Die Ausstellung "Seuchen. Fluch der Vergangenheit - Bedrohung der Zukunft" in Hildesheim wird bis 17. Juli verlängert, weil der Andrang so groß ist. Mehr als 33.000 Besucher zählte die Schau bereits, die Anfang Oktober im Hildesheimer Roemer- und Pelizaeus-Museum eröffnet wurde und eigentlich am 1. Mai enden sollte. "Die Idee entstand aber schon lange vor Corona - im Jahr 2018. Im Konzept stand damals schon, dass wir damit rechnen, dass in den nächsten zehn Jahren eine globale Pandemie ausbricht. Diese Prognose hat sich bestätigt", sagte Kurator Oliver Gauert. Die außergewöhnlich große Schau mit 850 Exponaten auf einer Fläche von etwa 1.800 Quadratmetern zeigt die Auswirkungen von rund 40 großen Infektionskrankheiten wie Typhus, Cholera, Tuberkulose und Aids - und blickt in die Zukunft.
Nießen: Dunkelziffer doppelt so hoch wie registrierte Fälle
Die Amtsärzte gehen mit Blick auf die stetig sinkende Corona-Inzidenz von einer doppelt so hohen Dunkelziffer aus. Auf positive Schnelltests folgten nicht mehr immer PCR-Tests. "Zudem beobachten wir einen lockereren Umgang mit Corona, nicht alle mit Erkältungssymptomen lassen sich auf Corona testen, Geimpfte testen sich kaum noch und 3G gilt nur noch in wenigen Bereichen. Das führt dazu, dass das Dunkelfeld größer wird", sagte Johannes Nießen, Mitglied des ExpertInnenrats des Bundeskanzleramts. Mit vielen Infizierten steige auch die Wahrscheinlichkeit für viele Long-Covid-Erkrankungen. Nießen hält daher die Maskenpflicht in Bus und Bahn für weiterhin nötig und fordert, die Impfkampagne neu zu beleben.
Diskussion um vierte Impfung
Wie sinnvoll ist eine vierte Impfung - und für wen? Einen kompletten Schutz vor einer Infektion durch wiederholtes Boostern erreichen zu wollen, sei vermutlich kein realistisches Ziel, sagte Christoph Neumann-Haefelin, Leiter der Arbeitsgruppe Translationale Virusimmunologie am Universitätsklinikum Freiburg. "Das Ziel der Booster-Impfung muss sein, die verschiedenen Personengruppen vor wirklich schweren Infektionsverläufen zu schützen." Bei Gesunden ohne Immunproblem halte eine relativ robuste T-Zell-Antwort bereits nach der zweiten Impfstoffdosis fast ein Jahr an, schilderte Neumann-Haefelin. T-Zellen sind wichtig für den Schutz vor schweren Verläufen. Die erste Auffrischimpfung erhöhe vorübergehend noch einmal den Schutz, auch durch gesteigerte Spiegel von Antikörpern, und trage zu dessen Dauer bei. Der wissenschaftliche Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums Berlin, Andreas Radbruch, betonte, dass die Affinitätsreifung - die Verbesserung der Qualität der Antikörper - etwa ein halbes Jahr dauere und nicht abgekürzt werden könne. Erst dann mache eine vierte Impfung Sinn. Die Wissenschaftler betonten, dass es nach wie vor keinen Konsens darüber gebe, bei welchen Werten, etwa von Antikörpern im Blut, ein Mensch vor einer Corona-Infektion geschützt ist. Antikörperspiegel im Blut sagten zudem nichts über den Schutz im Nasen-Rachenraum aus. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission einen zweiten Booster derzeit nur für Menschen ab 70 und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen.
Niedersachsen: Weiter Personalnot in Kliniken
In einigen niedersächsischen Kliniken fehlt es an Personal. Zum einen fallen Mitarbeiter wegen Quarantäne oder einer Corona-Erkrankung aus. Zum anderen verursachen infizierte Patienten auf Normalstation aufgrund der nötigen Isolation mehr Arbeit. Am Klinikum Lüneburg sind deshalb laut einer Sprecherin etwa 70 Betten auf den Stationen gesperrt. Im Osnabrücker Marienhospital werden nicht dringende Operationen verschoben. In der Euregio-Klinik in Nordhorn musste wegen erheblicher Personalausfälle die Notaufnahme in den vergangenen zwei Nächten dicht gemacht werden.
Niedersachsen: Zehntausende auf Warteliste für Schwimmkurse
In Niedersachsen warten mindestens 75.000 Menschen auf einen Platz in einem Schwimmkurs. Die Zahl berücksichtige nur Menschen, die sich während der Corona-Pandemie auf eine Warteliste eingetragen haben. Grund für die hohe Zahl sind wegen der Pandemie ausgefallene Schwimmkurse, wie der Landesverband der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mitteilte. Da es keine zentral erfasste Zahl gibt, könnte die Zahl der Wartenden auch deutlich höher liegen. An einigen Orten müssen die Menschen bis zu drei Jahre darauf warten, schwimmen zu lernen. Zudem hätten viele Kinder wegen der Pandemie das Schwimmen auch wieder verlernt oder nie richtig gelernt, weil sie nicht trainieren konnten. "Damit bleibt die Gefahr von Schwimmunfällen bei Kindern, die noch keinen Platz erhalten haben, sehr hoch", sagte ein Sprecher des DLRG-Landesverbandes Niedersachsen.
Hamburg unterstützt den Sport während Corona mit 39 Millionen Euro
Die Stadt Hamburg hat Sportvereine und Sporttreibende während der Corona-Pandemie mit insgesamt 39 Millionen Euro zusätzlich unterstützt. Allein für die Sanierung und Modernisierung von Sportanlagen wurden seit 2020 zusätzlich zu den in den Haushaltsplänen veranschlagten Mitteln knapp 23,4 Millionen Euro bereitgestellt, wie eine Große Anfrage der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen an den Senat ergab. Mehr als 15 Millionen Euro wurden als Zuschüsse oder Darlehen an Sportvereine und Veranstalter von Sportevents gezahlt. Laut Senat gingen den Hamburger Sportvereinen seit Beginn der Pandemie mehr als 26.300 Mitglieder verloren - über 5,7 Prozent.
Niedersachsen: Inzidenz steigt auf 980,7
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat auch für Niedersachsen heute eine im Vergleich zum Vortag gestiegene Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet: Nach 935,1 gestern liegt sie den Angaben zufolge aktuell bei 980,7. Binnen 24 Stunden wurden 23.632 neue laborbestätigte Corona-Fälle registriert - gestern waren es 24.618 gewesen. Die Zahl der Menschen, die an oder mit einer Corona-Infektion in Niedersachsen gestorben sind, erhöhte sich um 23 auf insgesamt 8.537 seit dem Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren.
RKI registriert 161.718 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 733,4
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag erneut gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche heute früh mit 733,4 an. Am Vortag hatte der Wert bei 720,6 gelegen, am vergangenen Freitag bei 1.001,5 (Vormonat: 1.733,4). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 161.718 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 156.864 registrierte Ansteckungen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 289 Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der Menschen, die seit Pandemie-Beginn an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 133.921.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Inzidenz in Schleswig-Holstein leicht gestiegen
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist auf 982,7 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gestiegen. Am Tag zuvor hatte die Zahl bei 981,0 gelegen. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen wird aktuell mit 6.825 angegeben, nach 10.084 am Vortag. Laut den Angaben liegen im Zusammenhang mit dem Coronavirus 553 Patienten in Kliniken. Von ihnen werden 47 auf einer Intensivstation behandelt und 23 beatmet. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion starben, liegt bei 2.403 (+8). Die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Corona-Erkrankten je 100.000 Menschen binnen einer Woche (Hospitalisierungsinzidenz) wird mit 5,05 (Vortag: 4,12) angegeben.
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- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 21. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 20. April
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