Corona-Blog: Geimpfte Tagestouristen dürfen wieder nach MV
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Dienstag, 4. Mai 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Mittwoch geht es in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Coronavirus-Update: Virologin Ciesek plädiert für Impfung auch für Genesene
- Niedersachsen öffnet Handel, Gastronomie und Tourismus
- Hamburger Senat bereitet Lockerungsschritte vor
- Geimpfte Tagestouristen und Zweitwohnungsbesitzer dürfen nach MV
- Notbremse greift im Landkreis Diepholz und endet im Kreis Stormarn
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 540 in Niedersachsen, 133 in Schleswig-Holstein, 381 in Mecklenburg-Vorpommern, 253 in Hamburg und 107 im Bundesland Bremen
- RKI: Bundesweit 7.534 neue Corona-Fälle registriert - Inzidenz-Wert sinkt
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de verabschiedet sich für heute
Das war's für heute mit der Berichterstattung über die Corona-Pandemie in Norddeutschland. Wir sind am Mittwoch mit einem neuen Blog wieder für Sie da und wünschen eine angenehme Nacht.
Hamburg: Hausärzte impfen verstärkt mit
Mit 75.000 Impfdosen können allein Hamburgs Hausarztpraxen diese Woche rechnen. Kommt nun mehr Tempo in die Impfkampagne?
2.000 zusätzliche Impftermine in Bremen mit AstraZeneca
In Bremen sind kurzfristig rund 2.000 Termine mit dem Impfstoff von AstraZeneca buchbar. Grund seien größere Lieferungen des Mittels, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Da bereits alle Impfberechtigten über 60 Jahren eine Impfeinladung erhalten hätten, könnten diese Termine an jüngere Jahrgänge vergeben werden. Von morgen 12 Uhr an könnten deshalb in der Stadt Bremen gemeldete Personen der Geburtsjahrgänge 1962 bis 1966 einen solchen Termin buchen. Vor der Impfung finde ein ausführliches ärztliches Informations- und Aufklärungsgespräch statt. Sollten seltene medizinische Gründe gegen eine Impfung mit Astrazeneca sprechen, könne keine Impfung erfolgen.
Coronavirus-Update: Plädoyer für Impfung auch für Genesene
In der neuen Folge des NDR Info Podcasts Coronavirus-Update dreht sich alles um das Thema Impfen. Die Virologin Sandra Ciesek betont, wie wichtig die zweite Dosis ist. Der Podcast widmet sich auch der Frage, warum eine Mischung von zwei Impfstoff-Typen - trotz fehlender Studien - in Deutschland empfohlen wird. Dies ist insbesondere bei Personen der Fall, die mit der ersten Spritze den Vektor-Impfstoff von AstraZeneca erhalten haben. Für diese Personengruppe ist nun mit der zweiten Spritze ein mRNA-Impfstoff vorgesehen - wie beispielsweise der von Biontech/Pfizer. Zudem empfiehlt Ciesek eine Impfung auch für Covid-19-Genesene, um den Immunschutz - den sie nach ihrer Infektion bereits haben - möglichst umfassend und möglichst lange aufrechtzuerhalten. Zumal Daten den Schluss nahelegen, dass die Impfung bei Covid-19-Genesenen auch gegen die britische und die südafrikanische Variante wirksam ist. Bei Genesenen reicht laut Ciesek jedoch eine Impfung aus.
Hamburg bringt Härtefallfonds für Soloselbstständige an den Start
Hamburg hat einen mit knapp 40 Millionen Euro ausgestatten Härtefallfonds aufgelegt. Er ist für Unternehmerinnen und Unternehmer gedacht, die bislang aus den unterschiedlichsten Gründen keine Corona-Hilfen erhalten haben, wie Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sagte. Voraussetzung für die Hilfe seien eine wirtschaftliche Existenzbedrohung, ein Firmensitz in Hamburg und die Zuständigkeit eines Hamburger Finanzamts. Soloselbstständige können den Angaben zufolge von Mitte Mai bis Ende September direkt bis zu 7.500 Euro Nothilfe beantragen, wobei die Förderung maximal 50 Prozent des Referenzumsatzes beträgt. Für alle weiteren Unternehmen und Soloselbstständige mit höherem Förderbedarf sei die Zuwendung in der Regel auf 100.000 Euro begrenzt. In diesem Fall müsse der Antrag jedoch über eine Fachkraft wie einen Steuerberater erfolgen.
381 bestätigte Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern seit Montag um 381 Fälle gestiegen. Das sind 177 Infektionen weniger als am Dienstag vor einer Woche. Es wurden zwei weitere Todesfälle gemeldet. Landesweit sank der Inzidenzwert im Vergleich zum Vortag von 115,5 auf 105,7 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen Wochenfrist. Den Angaben des Landesgesundheitsamts zufolge wurden mit Stand Dienstag bislang im Nordosten 608.063 Impfdosen verabreicht. Demnach haben 493.457 Menschen eine erste Impfung erhalten (Impfquote 30,68 Prozent), 114.606 auch schon die zweite (Impfquote 7,13 Prozent).
Bremen nimmt vollständig Geimpfte von Testpflicht aus
Menschen, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind oder in den vergangenen sechs Monaten eine Infektion überstanden haben, sind künftig im Bundesland Bremen von allenTestpflichten ausgenommen. Eine entsprechende Regelung hat der Senat heute beschlossen. Die Betroffenen benötigten keine Tests mehr. Ein vollständiger Impfschutz bestehe ab dem 15. Tag nach der abschließenden Impfung, hieß es. Die Bürgerschaft muss der Änderung in dieser Woche noch zustimmen. Geändert wurden auch die Regeln zur Vorlage von Corona-Tests etwa für einen Friseurbesuch. Als Nachweis gelten sowohl PCR-Tests als auch Antigen-Schnelltests und auch Selbsttests. Damit aber ein Selbsttestergebnis akzeptiert werde, müsse der Test vor Ort und unter Aufsicht vorgenommen werden.
Landkreis Diepholz: Notbremse greift nach Ausbruch auf Spargelhof
Der Landkreis Diepholz zieht wegen eines Corona-Ausbruchs unter Saisonarbeitern auf einem Spargelhof von morgen an die Notbremse. Dann gelten dort nächtliche Ausgangsbeschränkungen, die Schulen stellen auf Online-Unterricht um. Der Ausbruch hatte die Ansteckungsrate über mehrere Tage auf rechnerisch über 100 Infektionen je 100.000 Menschen binnen einer Woche getrieben und aus dem Landkreis eine Hochinzidenzkommune gemacht. Gestern lag die Inzidenz bei 143,3, wie das Robert Koch-Institut mitteilte. Auf dem betroffenen Spargel- und Beerenhof gab es heute 104 aktive Corona-Fälle, wie Kreissprecherin Mareike Rein sagte. Am Montag seien noch einmal fast 900 ausländische Arbeitskräfte getestet worden. Bis heute gab es für etwa die Hälfte der Tests ein Ergebnis, acht weitere Infektionen seien zutage gefördert worden. Gleichzeitig würden auf dem Hof auch schon die ersten Betroffenen aus der Quarantäne entlassen.
Kreis Stormarn: Notbremse wird gelockert
Weil die Sieben-Tage-Inzidenz inzwischen stabil über mehrere Tage hinweg unter 100 liegt, hat der Kreis Stormarn die Notbremse des Bundes wieder aufgehoben. Laut Robert Koch-Institut (RKI) lag der Inzidenzwert gestern bei 84,8, heute nach Angaben des Kreises bei 70,0. Daraus resultieren Lockerungen der Corona-Beschränkungen von Donnerstag an. Die nächtliche Ausgangssperre von 22 Uhr bis 5 Uhr fällt damit wieder weg. Restaurants und Cafés dürfen draußen wieder Speisen und Getränke servieren - hierbei dürfen maximal fünf Personen aus zwei Haushalten an einem Tisch sitzen.
MV will über 12-Jährige zum neuen Schuljahr impfen
Mecklenburg-Vorpommern will 60.000 Schüler ab einem Alter von zwölf Jahren bis zum Beginn des neuen Schuljahres gegen das Coronavirus impfen. Das kündigte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) heute an. Das neue Schuljahr beginnt am 2. August. Die Kinder und Jugendlichen sollen bis dahin die erste Impfung bekommen haben. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit einen Antrag der Hersteller Biontech und Pfizer auf eine EU-Zulassung ihres Corona-Impfstoffes auch für Kinder. Glawe sagte dazu: "Die grundsätzliche Entscheidung scheint gefallen zu sein."
Hamburg bereitet Lockerungsschritte vor
Der Hamburger Senat will am Freitag über mögliche Öffnungsschritte beraten. "Es ist uns gelungen, die dritte Welle zu brechen", sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer heute. Es sei ein Erfolg, der zeige, "dass wir mit unserem eigenen Verhalten das Infektionsgeschehen beeinflussen". Nach Aussage Schweitzers könnten mögliche Schritte die Rücknahme der Ausgangssperre, eine Lockerung der Maßnahmen in Schulen und Kitas und eine Berücksichtigung der besonderen Stellung von vollständig geimpften Personen sein. Hier könnte zum Beispiel die Testpflicht für Friseurbesuche oder ähnliches wegfallen.
Geimpfte Tagestouristen und Zweitwohnungsbesitzer dürfen nach MV
Mecklenburg-Vorpommern erlaubt vollständig geimpften Tagesausflüglern und Zweitwohnungsbesitzern aus anderen Bundesländern wieder die Einreise. Weitere Lockerungen für den Tourismus oder die Gastronomie - wie sie etwa in Bayern vorgesehen sind - hat die Landesregierung nicht beschlossen. Touristische Übernachtungen etwa in Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen bleiben damit untersagt, wie Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) nach einer Sitzung des Schweriner Kabinetts sagte. Die Corona-Landesverordnung gelte bis zum 22. Mai, etwa eine Woche vorher werde das Kabinett über mögliche Änderungen beraten. Denkbar sei eine vorsichtige schrittweise Öffnung der Bereiche in Modell-Regionen. Unterdessen forderte der Landestourismusverband angesichts der zunehmenden auch innerdeutschen Konkurrenz um die Urlauber klare Öffnungsziele. Die Betriebe bräuchten Klarheit für ihre Betriebsorganisation und Personalplanung. "Wir müssen jetzt konkret handeln", betonte Geschäftsführer Tobias Woitendorf. Nach Ende des Lockdowns müsse eine komplexe Öffnung des Tourismus folgen. Die entsprechende Handlungsempfehlung der Branche liege vor. Diese sehe unter anderem Tests der Urlauber vor der Einreise vor.
Söder: Urlaub in Bayern wieder möglich
Urlaub in Bayern soll zu Beginn der Pfingstferien am 21. Mai in Regionen mit niedrigen Corona-Infektionszahlen wieder möglich sein. In Kreisen und kreisfreien Städten mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 sollen Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze wieder öffnen dürfen, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach der Kabinettssitzung in München ankündigte.
Bundeskabinett beschließt Lockerungen für Geimpfte und Genesene
Die Bundesregierung hat den Weg frei gemacht für rasche Lockerungen der Corona-Regeln für vollständig Geimpfte und Genesene. Das Kabinett habe eine entsprechende Verordnung beschlossen, sagte Justizministerin Christine Lambrecht (SPD). Grundrechtseinschränkungen wie Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen sollten zurückgenommen werden. Noch in dieser Woche sollen Bundestag und Bundesrat endgültig darüber entscheiden. "Ein wichtiger Schritt hin zur Normalität", sagte Lambrecht. Wenn alles beschlossen werde wie geplant, könnten die Lockerungen schon am Wochenende gelten.
Aktion "Deutschland spricht": Andere Meinungen hören und verstehen
Mit Blick auf die Bundestagswahl am 26. September beteiligt sich der NDR an der Aktion "Deutschland spricht". Sie bringt Menschen für ein Gespräch zusammen, die bei politischen Themen wie den Corona-Maßnahmen anderer Meinung sind. In zahlreichen unserer Online-Texte auf NDR.de finden Sie Ja-Nein-Fragen, die Sie beantworten können. Zum Beispiel: Ist die bundesweite Corona-Notbremse konsequent genug? Im Anschluss teilen Sie uns Ihre Kontaktdaten mit. Anschließend sucht unsere Software Gesprächspartnerinnen und -partner für Sie, die ganz andere Ansichten haben. Sobald Sie beide dem Gespräch zugestimmt haben, können Sie sich verabreden. Machen Sie gern mit!
Minister Glawe wirbt für Impfstoffherstellung in MV
Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) hat erneut für die Herstellung von Corona-Schutzimpfstoffen in Mecklenburg-Vorpommern geworben. "Es gibt Unternehmen bei uns im Land, die in der Lage wären, Impfstoff abzufüllen oder auch herzustellen", sagte Glawe. Dies wäre ein wesentlicher Beitrag, um das Impftempo weiter zu erhöhen. Im Nordosten wurden nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales bislang rund 600.000 Impfdosen verabreicht. Etwa 485.000 Menschen erhielten demnach eine erste Impfung, 112.000 auch die notwendige zweite.
Niedersachsen öffnet Handel, Gastronomie und Tourismus
Mit einem Stufenplan will Niedersachsen in Lockerungen der Corona-Beschränkungen einsteigen. Diese sollen in Städten und Kreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 vom kommenden Wochenende an greifen, kündigte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) an. Mehr Möglichkeiten und Freiheiten soll es für Menschen mit einem tagesaktuell negativen Corona-Test und bereits vollständig geimpfte Menschen geben. Wieder öffnen soll für diese Gruppen der komplette Einzelhandel, auch im Bereich Tourismus und Gastronomie soll es erste Öffnungen geben, erklärte Wirtschaftsminister und Vize-Regierungschef Bernd Althusmann (CDU). Gekoppelt werden soll dies an eine Kontaktnachverfolgung, Zugangsbeschränkungen und ein Hygienekonzept. Der Tourismus werde für voraussichtlich drei Wochen zunächst nur für Einwohner Niedersachsens geöffnet, in Hotels, Ferienwohnungen und auf Campingplätzen sind wieder touristische Übernachtungen möglich. Die Gastronomie soll zunächst draußen und zwei Wochen später auch drinnen wieder öffnen können, dort dann mit einer Auslastungsgrenze von 60 Prozent und einer Sperrstunde um 23 Uhr. Auch Kulturveranstaltungen im Freien sollen wieder möglich werden.
68 Prozent der Kreise und Städte im Norden unter 100er-Inzidenz
Die Zahl der in Deutschland registrierten Corona-Neuinfektionen ist weiter gesunken - ebenso die Sieben-Tage-Inzidenz. Bundesweit liegt sie laut Robert Koch-Institut (RKI) jetzt bei 141,4. Jeder vierte Kreis liegt wieder unter der Schwelle von 100. So stellt sich jedenfalls der bundesdeutsche Durchschnitt dar. In Norddeutschland sind es sogar 68 Prozent. 48 von 71 Kreisen und Städten weisen laut RKI einen Wert von unter 100 auf:
In Schleswig-Hostein (gesamt: 56,9) liegen alle 15 Kreise unter der 100er-Inzidenz. Den niedrigsten Wert hat die Stadt Flensburg (32,2), den höchsten der Landkreis Stormarn (84,8).
In Mecklenburg-Vorpommern (gesamt: 119,8) liegen 3 von 8 Kreisen unter 100: der Landkreis Rostock (79,2), der Landkreis Vorpommern-Rügen (80,6) und die Stadt Rostock (88,4). Das wäre also ein Gesamtwert von gut einem Drittel. Ein Höchstwert sogar über der 200er-Marke wird für den Landkreis Ludwigslust-Parchim (206,8) gemeldet.
In Niedersachsen (gesamt: 98,6) haben 29 der 45 der Kreise und Städte eine Sieben-Tage-Inzidenz, die weniger als 100 beträgt. Das entspricht fast zwei Dritteln. Auf den niedrigsten Wert kommt der Landkreis Friesland (40,5). Die höchste Inzidenz wird aus dem Landkreis Vechta (238,8) gemeldet.
Als Stadtstaat kommt Hamburg nach den RKI-Berechnungen auf einen Wert 90,0 und liegt damit unterhalb der kritischen Marke. Allerdings wendet die Hansestadt eine andere Berechnung an und kommt nach 98,6 am Vortag heute wieder auf 100,9 (253 neue Corona-Fälle).
Der Stadtstaat Bremen verzeichnet einen Wert von 123,9 (Bremerhaven: 121,4 / Stadt Bremen: 124,4).
Trotz Distanzunterricht viele Übergriffe auf Lehrkräfte in Niedersachsen
Die Zahl der Übergriffe auf Lehrkräfte in Niedersachsen bleibt trotz Corona-bedingter Einschränkungen hoch. Nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) zählte die Polizei im vergangenen Jahr 245 Fälle. Bei mehr als der Hälfte der Taten ging es demnach um Körperverletzung. 2019 - also vor der Corona-Krise - hatte es landesweit 306 Übergriffe auf Lehrkräfte gegeben. In der Kriminalitätsstatistik wird der Beruf "Lehrkraft" laut LKA immer dann erfasst, wenn ein Vorfall im Zusammenhang mit dem Beruf steht.
Merkel würdigt Leistung von Ärzten und Pflegepersonal
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Ärzten und Pflegekräften für ihren aufopferungsvollen Einsatz in der Corona-Krise gedankt. Diese täten nun auch in der dritten Welle täglich alles - bei der Versorgung von Patienten sowie beim Testen und Impfen. Dabei müssten der Staat, die Bürger und die ganze Gesellschaft dem Gesundheitswesen zur Seite stehen, verlangte die Regierungschefin. Merkel äußerte sich in einer Grußbotschaft zur Eröffnung des Deutschen Ärztetags. In diesem Rahmen beraten Medizinerinnen und Mediziner zwei Tage lang online über Konsequenzen aus der Pandemie.
Hamburger Zoll nimmt wegen Corona weniger ein
4,93 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen hat der Zoll in Hamburg 2020 verzeichnet. Grund sei die Corona-Pandemie, teilten die Hauptzollämter Hamburg und Itzehoe mit. Es gebe weniger Verkehr auf den Straßen und in der Luft, weniger Gäste in den Kneipen und Restaurants. Vor allem seien die Einnahmen durch Verbrauchsteuern für beispielsweise Mineralöl, Alkohol und Kaffee gesunken, sagte ein Zollsprecher der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Allein die Einnahmen durch die Energiesteuer gingen demnach von fast 17 Milliarden Euro 2019 auf rund 14,6 Milliarden zurück. Bei der Kaffeesteuer sanken sie um 14,5 Millionen auf 272 Millionen Euro, und es wurden 23,1 Millionen Euro weniger Branntweinsteuern eingenommen.
Lauterbach: Vorsichtige Lockerungen für Geimpfte
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Rückgabe der Grundrechte im Deutschlandfunk als eine gute Entscheidung bezeichnet. So sprach er sich für zurückhaltende Lockerungen für Geimpfte in der Corona-Pandemie aus. "Bei doppelt geimpften Personen können wir die Einschränkungen der persönlichen Grundrechte nicht mehr vertreten", sagte er der "Augsburger Allgemeinen". Lauterbach mahnte allerdings auch zur Vorsicht: "Wir dürfen gerade jetzt nicht den Fehler machen, die Erfolge zu gefährden, die uns die einheitliche Corona-Notbremse gebracht hat und noch bringen wird." Ganz klar nein sage er zu Öffnungen von Läden, Kneipen oder anderen Angeboten nur für doppelt Geimpfte, erklärte er. Deren Zahl sei noch zu gering, zudem spalte das die Gesellschaft, so der SPD-Politiker.
Schulöffnungen in Hamburg? Druck auf Senator Rabe wächst
Eine Elterninitiative in Hamburg fordert, noch vor den Sommerferien Unterricht in den Schulen für alle anzubieten - wenigstens im Wechselunterricht. Unter dem Motto "Back to School" sammelt sie Stimmen mit einer Online-Petition im Internet - mehr als 3.700 sind bislang zusammengekommen. Über den Eingabenausschuss soll sich die Bürgerschaft mit der Forderung beschäftigen. Auch die CDU-Schulexpertin Birgit Stöver verlangt jetzt mehr Mut angesichts der sinkenden Sieben-Tage-Inzidenz. Der Druck auf Schulsenator Ties Rabe (SPD) steigt also, Perspektiven bis zu den Sommerferien zu entwickeln.
Mecklenburgische Seenplatte: Einreisesperre aufgehoben
Auswärtige aus Mecklenburg-Vorpommern dürfen wieder an die Seenplatte: Wegen gesunkener Infektionszahlen hat der Landkreis die Einreisesperre aufgehoben. Grundlage sei, dass die Inzidenz seit fünf Tagen unter 150 liege, so eine Sprecherin des Kreises Mecklenburgische Seenplatte. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Montag in dem Landkreis bei 101. Vor dem 15. April hatte dieser Wert an mehr als drei Tagen über 150 gelegen und das Gesundheitsamt hatte das Infektionsgeschehen als "diffus" eingeschätzt. Besucher und Tagestouristen aus Mecklenburg-Vorpommern dürfen nun also wieder ohne triftigen Grund in den Landkreis einreisen. Wegen der Corona-Lage dürfen Touristen aus anderen Bundesländern aber weiter grundsätzlich nicht nach Mecklenburg-Vorpommern einreisen.
Professor Brockmann: "Schwer zu sagen, ob wir über den Berg sind"
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt (heute: 141,4) - und auch im Norden scheint das Infektionsgeschehen zurückzugehen. Doch wie ist die aktuelle Lage einzuschätzen? Darüber hat NDR Info heute früh mit Dirk Brockmann gesprochen, einem Physiker und Biologieprofessor an der Berliner Humboldt-Universität, der für das Robert Koch-Institut das Corona-Infektionsgeschehen untersucht und Modelle erstellt. Er sagt: "Es sieht so aus, dass die Impfungen und weiteren Maßnahmen gegen das Coronavirus wirken." Doch es sei schwer zu sagen, ob die dritte Welle bereits gebrochen ist. Es komme immer auf das "menschliche Verhalten" im Alltag an.
Projekt: Hannover testet Abwasser auf Coronavirus
Die Stadt und die Medizinische Hochschule Hannover wollen im Rahmen eines Projektes Abwasser auf Coronaviren untersuchen lassen. Die Analyse soll als Frühwarnsystem funktionieren. Die Methode ist laut Stadt dazu geeignet, einen Ausbruch deutlich früher zu erkennen als bisher. Gegenüber den Zahlen, die das Robert Koch-Institut veröffentlicht, ergibt sich demnach ein Vorsprung von zehn Tagen. Der Projekt-Start ist noch für diesen Monat geplant. Auch die Ostfalia Hochschule im Landkreis Uelzen erforscht in einem zweijährigen Projekt - unter anderen mit den Städten Celle, Hildesheim und Uelzen -, welche Rückschlüsse Virusfunde im Abwasser zulassen.
Bundesärztekammer: Testen von Geimpften nicht notwendig
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hält ein umfangreiches Testen von bereits geimpften Personen für unnötig. Er schränkte jedoch im NDR Info Interview ein, dass Reiserückkehrer aus Risikogebieten mit Vorkommen von Mutationen des Coronavirus weiterhin getestet werden sollten - auch wenn sie bereits geimpft seien. Generell ist seiner Ansicht nach aber das Vertrauen in die Immunität nach der Impfung wichtig. Geimpften Menschen mehr Freiheiten zu gewähren, sei medizinisch vertretbar. Die Impfzentren hält Reinhardt weiter für notwendig, denn die Haus- und Betriebsärzte könnten die erwarteten Vakzinmengen nicht allein verimpfen. Für Mitte Juni rechnet der Präsident der Bundesärztekammer mit einer deutlichen Entspannung der Situation, da die Impffortschritte dann zu einer rapiden Abnahme der Inzidenzzahlen führen würden.
Offensive zum Schwimmenlernen in Malente startet
Fast 30.000 Kinder in Schleswig-Holstein konnten wegen der Corona-Einschränkungen bisher nicht schwimmen lernen. Das hat der Landessportverband (LSV) ermittelt. Daher starten LSV, Schwimmverband und DLRG in Malente (Kreis Ostholstein) nun eine Schwimmlernoffensive. Dadurch sollen wieder mehr Bäder für den Unterricht öffnen - und damit ein Vorbild sein. Kurse in der Malenter Schwimmhalle sollen zeigen, wie Kinder in Pandemie-Zeiten sicher schwimmen lernen können. Der LSV hat einen Leitfaden entwickelt, abgestimmt mit dem Gesundheitsamt: So gilt z.B. im Becken ein Abstand von zwei Metern, ein Überholen ist nicht erlaubt. Weitere Regeln: feste Schwimmgruppen, maximal acht Kinder pro Doppelbahn, gemeinsames Duschen ist nicht möglich.
Unterstützung für Betreiber von "Ferien auf dem Bauernhof" gefordert
Die Bauernhöfe mit Ferienwohnungen in Niedersachsen brauchen aus Sicht der Arbeitsgemeinschaft Urlaub und Freizeit auf dem Lande dringend eine Perspektive. Seit rund sechs Monaten hätten die Betriebe keine Einnahmen aus touristischen Beherbergungen, sagte die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft, Vivien Ortmann, in Oldenburg. Besonders hart sei es, dass zum zweiten Mal das Ostergeschäft weggefallen sei. "Viele sind in wirtschaftlichen Nöten." Ein Anrecht auf staatliche Wirtschaftshilfen haben viele Betriebe demnach nicht, weil sie mit Landwirtschaft Geld verdienen. Aber: "Oft reichen die Einnahmen aus der Landwirtschaft nicht aus", so Ortmann. Die Betriebe hätten sich bewusst für zwei Standbeine entschieden, nun sei eins weggebrochen. Nach einer Umfrage der Arbeitsgemeinschaft haben die knapp 900 landtouristischen Betriebe in Niedersachsen seit März 2020 einen Umsatzverlust von rund 45 Millionen Euro verbucht.
Meist kürzere Klinik-Aufenthalte für Mütter nach der Geburt
In vielen Städten im Nordosten verlassen Mütter nach der Geburt wegen Corona-Beschränkungen schneller das Krankenhaus. Das komme vor, damit sie schnell wieder bei ihren Familien sein könnten, erklärte das Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg. Auch die Kliniken in Schwerin, Stralsund oder Güstrow bestätigten kürzere Aufenthalte. Ausnahmen sind das Südstadtklinikum in Rostock und die Universitätsmedizin in Greifswald. Laut Landeshebammenverband machen sich die kürzeren Krankenhausaufenthalte durch mehr Arbeit für ambulant arbeitende Hebammen bemerkbar. Zum Schutz vor Corona-Infektionen gelten in den Kliniken weitgehend Besuchsstopps.
Hoffnung auf einen Open-Air-Kultur-Sommer
Kultursenator Carsten Brosda (SPD) aus Hamburg hält größere Kulturveranstaltungen im kommenden Sommer trotz der Corona-Pandemie für möglich. Die meisten Konzerte und Vorstellungen müssten aber wahrscheinlich unter freiem Himmel stattfinden, sagte Brosda dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dort könne sich dann jedoch die ganze in den vergangenen Monaten angestaute Kreativität entladen und große Momente ermöglichen. Brosda forderte Kulturschaffende und Veranstalter auf, dafür jetzt die Vorbereitungen zu treffen und Rahmenbedingungen abzustecken. Die Entwicklung der Corona-Pandemie müsse man dabei immer im Auge behalten.
Amtsärzte kritisieren geplante Lockerungen für vollständig Geimpfte
Die Amtsärzte haben die geplante weitgehende Befreiung von vollständig Geimpften von den Corona-Auflagen kritisiert. Die Vorsitzende des Bundesverbandes, Ute Teichert, sagte der Funke Mediengruppe, dass auch Geimpfte unbedingt weiterhin getestet werden müssten. Ohne umfassende Tests gehe der Überblick über das Infektionsgeschehen und über mögliche Virusvarianten verloren. Wenn etwa Reiserückkehrer nicht mehr getestet würden, wisse man nicht, ob sie Mutanten einschleppten. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat angekündigt, dass bei Einreisen nach Deutschland künftig ein vollständiger Impfnachweis anstelle eines Tests ausreichen soll.
Die Corona-Krise ist heute und morgen auch bestimmendes Thema beim Deutschen Ärztetag. Auf der Online-Hauptversammlung der Bundesärztekammer wollen Hunderte Mediziner Lehren aus der Pandemie ziehen. Unter anderem geht es darum, wie die digitale Vernetzung ausgebaut, mehr Personal angeworben und die Zusammenarbeit der Kliniken verbessert werden kann.
Deutscher Schiffbau in schwerer See: Branche berichtet über die Lage
Inmitten einer der schwersten Krisen berichtet der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) heute in Hamburg über die Lage der Branche. Die Werft-Industrie ist von der Corona-Krise schwer getroffen worden, bei etlichen Betrieben stehen viele Arbeitsplätze auf der Kippe. Die deutschen Werften sind zwar im internationalen Vergleich klein, haben aber nach dem Abschied vom Container-Schiffbau eigentlich profitable Nischen gefunden - zum Beispiel beim Bau von Kreuzfahrtschiffen, Luxusjachten und Spezialschiffen.
540 neue Corona-Fälle für Niedersachsen bestätigt
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat in seinen Veröffentlichungen heute früh für das Bundesland Niedersachsen 540 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche waren es 806, gestern 374. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt sinkt den Angaben zufolge leicht auf 98,6 Fälle je 100.000 Einwohner (Vortag: 99,5). Für die Corona-Regeln nach dem bundesweiten Infektionsschutzgesetz sind die Werte des RKI ausschlaggebend, nicht die Zahlen des Landesgesundheitsamtes. Die Zahl der landesweit registrierten Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektionen stieg um 20 auf jetzt insgesamt 5.344 seit Beginn der Pandemie.
RKI: Bundesweit 7.534 neue Corona-Fälle - Inzidenz-Wert sinkt
Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin meldet für ganz Deutschland einen weiter sinkenden Sieben-Tage-Inzidenz-Wert. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche sank von 146,9 am Vortag auf aktuell 141,4, wie das RKI heute früh mitteilte. Vor einer Woche betrug dieser Wert noch 167,6. Die Gesundheitsämter haben dem RKI binnen eines Tages 7.534 neue Corona-Fälle gemeldet. Zum Vergleich: Am Dienstag vor einer Woche waren es 10.976 gewesen. Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben binnen 24 Stunden zudem 315 neue Todesfälle verzeichnet. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 83.591. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert, der das Infektionsgeschehen vor etwa acht bis 16 Tagen abbildet, lag den aktuellen Angaben zufolge zuletzt bei 0,88. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Corona-Zahlen für Ihren Wohnort aufs Handy
NDR Info bietet einen neuen Service an: Die tagesaktuellen Corona-Fallzahlen für den eigenen Wohnort in Norddeutschland und weitere Infos können Sie auf dem Handy über die Messenger von Telegram, Facebook oder Apple Nachrichten abrufen. Um diesen kostenlosen Service zu nutzen, müssen Sie bei dem Messenger Ihrer Wahl nur Ihre Postleitzahl eintippen.
Schleswig-Holstein meldet 133 Neuinfektionen
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist nach Angaben der Gesundheitsbehörden weiter leicht gesunken - auf jetzt 56,9 (Vortag: 58,0). Innerhalb eines Tages kamen 133 neue Infektionen hinzu. Die Zahl der an oder mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen stieg um zwei auf 1.515. In Kliniken liegen wegen Covid-19 derzeit 162 Menschen - vier mehr als am Vortag. 47 von ihnen liegen auf der Intensivstation, 26 Corona-Patienten und -Patientinnen werden beatmet. Die kritische Schwelle von 100 bei der Sieben-Tage-Inzidenz überschreitet weiterhin kein Kreis. Die höchsten Werte verzeichnen im Moment Stormarn (84,8) und Neumünster (81,1). Die niedrigsten Zahlen gibt es in Schleswig-Flensburg (32,3) und Flensburg (32,2).
Landkreis Diepholz: Corona-Ausbruch unter Erntehelfern
Nach dem Corona-Ausbruch auf einem Spargel- und Beerenhof im Landkreis Diepholz mit bislang bereits mehr als 100 Infizierten wird - wie schon im vergangenen Jahr - über den Umgang mit Erntehelfern diskutiert. Denn gerade solche Betriebe wie dieser, wo rund 1.000 Menschen arbeiten und meist auf beengtem Raum gemeinsam wohnen, werden oft zu Hotspots. Der Diepholzer Landrat Cord Bockhop (CDU) forderte, die Erntehelfer zu impfen. Wohl auch, weil durch solche Masseninfektionen die Inzidenz des gesamten Landkreises in die Höhe geht.
Corona-Live-Ticker am Dienstag startet
Einen schönen guten Morgen aus der NDR.de Redaktion. Auch heute, am Dienstag, 4. Mai, halten wir Sie über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen in Norddeutschland vom Montag: 374 Fälle in Niedersachsen, 98 in Schleswig-Holstein, 190 in Hamburg, 92 in Mecklenburg-Vorpommern und 48 im Bundesland Bremen. Bundesweit: 9.160.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 3. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 2. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 1. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 30. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 29. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 28. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 27. April