Coronavirus-Blog: Lauterbach moniert fehlenden Impfstoff
NDR.de hat Sie auch am Dienstag, 14. Dezember 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Mittwochmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Lauterbach räumt Impfstoffmangel ein
- Testpflicht für Geboosterte endet weitgehend
- MV: Ausnahmen für Jugendliche und Schwangere von 2G bis April verlängert
- Strengere Regeln gelten ab morgen in Vorpommern-Greifswald
- Maskenpflicht bei Demos in Hamburg beschlossen
- Erste Corona-Impfaktionen für Kinder in Schleswig-Holstein
- Gesundheitsminister beraten über Booster-Anreize
- NDR, WDR, "SZ": Verband rät Apotheken bei gefälschten Impfpässen nicht generell zur Anzeige
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 3.748 in Niedersachsen (Nachmeldung von Sonntag bis heute), 610 in Schleswig-Holstein, 659 in Hamburg, 1.934 in Mecklenburg-Vorpommern und 260 im Bundesland Bremen
- RKI: Bundesweit 30.823 neue Corona-Fälle registriert - Inzidenz bei 375,0
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Coronavirus-Blog macht Nacht-Pause
Das war's für heute mit der Berichterstattung im Coronavirus-Blog über die Folgen der Pandemie in Norddeutschland. Vielen Dank für Ihr Interesse. Morgen früh sind wir mit einem neuen Blog wieder für Sie da. Schlafen Sie gut!
Studie: Biontech-Doppelimpfung schützt gut vor schwerer Omikron-Erkrankung
Zwei Impfungen mit dem Corona-Vakzin von Biontech und Pfizer bieten einer südafrikanischen Studie zufolge einen guten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bei einer Infektion mit der Omikron-Variante. "Die doppelte Dosis des Impfstoffs von Pfizer/Biontech zeigt eine 70-prozentige Wirksamkeit bei der Verringerung des Risikos von Krankenhausaufenthalten", sagte der Leiter der an der Studie beteiligten privaten Krankenversicherung Discovery, Ryan Noach. Die Studie, die Discovery zusammen mit dem Südafrikanischen Rat für medizinische Forschung (SAMRC) ausführte, basiert auf Proben von 78.000 PCR-Tests, die zwischen dem 15. November und dem 7. Dezember in Südafrika entnommen wurden. "Die Ergebnisse ermutigen uns sehr", sagte SAMRC-Leiterin Glenda Gray. Discovery-Chef Noach warnte jedoch davor, dass die Gesundheitssysteme bald überlastet sein könnten, weil sich die Omikron-Variante in Südafrika und weiteren Ländern rasant ausbreite und die Zahl der Neuinfektionen sehr hoch sei.
Lauterbach räumt Impfstoffmangel ein - konkret: Biontech fehlt
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat einen Impfstoffmangel im ersten Quartal eingeräumt. Das sei das Ergebnis einer Inventur. "In der Tat, wir haben zu wenig Impfstoff. Das hat viele überrascht - mich auch", sagte der SPD-Politiker in einem vorab aufgezeichneten Interview mit den ARD-tagesthemen. Die Reserven und Bestellungen für das 1. Quartal reichten nicht aus. Er arbeite bereits an einer Lösung und hoffe, dass er in den nächsten Tagen eine positive Botschaft übermitteln könne. "Das läuft über alle Kanäle, die zur Verfügung stehen, wir können hier nichts auslassen. Ich nutze auch die Kanäle, die wir direkt zu den Unternehmen haben, aber es muss alles EU-konform funktionieren", betonte Lauterbach. Laut dem "Spiegel" hatte Lauterbach gesagt, dass dier Vorgängerregierung zu wenig Impfstoff beschafft habe. Im Januar würden nur rund 1,2 Millionen Impfdosen von Biontech für Booster-Impfungen zur Verfügung stehen, hieß es. Dies sei etwa ein Sechstel der vorherigen Menge.
Mit Blick auf die hochansteckende Omikron-Variante erwartet Lauterbach Empfehlungen des neuen Expertenrats. Weitergehende Kontaktbeschränkungen noch vor Weihnachten schloss der Gesundheitsminister nicht aus. Er wolle dem Expertenrat nicht vorgreifen. "Das wissenschaftlich Abgesicherte wird eine viel größere Rolle für die Bundesregierung und für mich spielen als in der Vergangenheit."
"AllHandsOnDeck" bringt Geld für existenzgefährdete Künstler zusammen
Musikalische Schlagkraft auf der Bühne der fast leeren Barclays-Arena in Hamburg: Rund 50 bekannte Musiker und Nachwuchskünstler wie Cassandra Steen, Revolverheld und Max Giesinger haben mit kurzen Auftritten bei einem besonderen Streaming-Konzert mitgemacht. Acht Stunden lang sollte der Konzert-Marathon kostenlos und live von Amazon Music auf Twitch.tv übertragen werden. Mit dem Spenden-Streaming-Konzert des Projektes "AllHandsOnDeck" soll Geld zugunsten von existenzgefährdeten Konzertmitarbeiterinnen und -mitarbeitern sowie Künstlerinnen und Künstlern gesammelt werden. Nach mehr als der Hälfte des Konzerts waren auf der Online-Spendenplattform Betterplace.org fast 60.000 Euro zusammengekommen. Die Branche zählt zu den Wirtschaftszweigen, die von den Corona-Einschränkungen seit März 2020 am intensivsten betroffen waren und sind.
Betrug mit Blanko-Corona-Testzertifikaten
Die Polizei ermittelt wegen im Internet kursierender Blanko-Corona-Testzertifikate. Diese wurden angeblich von einem Testzentrum in Hannover ausgestellt. Es wird davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer bei gefälschten Corona-Testnachweisen - ähnlich wie bei gefälschten Impfpässen - vergleichsweise hoch ist. Wer mit einem gefälschten Corona-Test erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe in Höhe von 600 Euro rechnen.
Niederlande verlängern Abend-Lockdown
Die Niederlande verlängern den Abend-Lockdown um weitere vier Wochen. Gaststätten, Kultur, Sport und Geschäfte müssen bis zum 14. Januar weiter täglich um 17 Uhr schließen. Ausgenommen sind Supermärkte. Außerdem werden die Weihnachtsferien der Grundschüler um eine Woche vorgezogen. Das kündigte Ministerpräsident Mark Rutte an. "Diese Verlängerung ist unvermeidlich", sagte der Premier. Zwar scheine der Höhepunkt der jüngsten Welle überschritten zu sein. "Aber es gibt Grund zur Sorge." Rutte verwies besonders auf die schnelle Verbreitung der Omikron-Variante. Die Infektionszahlen seien zu hoch. "Solange die Krankenhäuser voll liegen mit Covid-Patienten, müssen wir das Virus zurückdrängen."
Bändchen sollen 2G-Shopping in Hamburg erleichtern
2G-Plus-Regelungen im Einzelhandel schaffen zwar mehr Sicherheit in der Pandemie. Doch entspanntes Shopping sieht eben doch anders aus, als vor dem Betreten von Läden jedes Mal den Impfstatus überprüfen zu lassen. In Schleswig-Holstein vertraut man auf Stichprobentests, in Hamburg findet man das zu riskant und will das Problem durch die täglich einmalige Ausgabe von Einlassbändchen regeln.
Kreis Northeim: Polizei entdeckt 1.300 Impfausweis-Sticker in Wohnung
Bei einer Razzia hat die Polizei knapp 1.300 Impfausweis-Etiketten in der Wohnung eines 28-Jährigen in Bodenfelde (Kreis Northeim) entdeckt. Nach einem Hinweis der Polizei Stuttgart hatte das Amtsgericht Göttingen einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung erwirkt. Der Beschuldigte habe den Beamten gestern acht Bögen mit insgesamt 1.296 Chargen-Etiketten überreicht. Zudem wurde ihnen ein Stempel mit der Aufschrift eines Impfzentrums im Landkreis Hildesheim ausgehändigt. Beschlagnahmt wurden außerdem ein Mobiltelefon und ein Laptop.
Landkreis Aurich beschließt Testpflicht für Kita-Kinder
Der Landkreis Aurich hat eine Testpflicht für Kinder in Kitas beschlossen. Die Allgemeinverfügung tritt am Donnerstag in Kraft, teilte der Landkreis mit. Ab dann müssen Kinder vom dritten Lebensjahr an bis zur Einschulung dreimal wöchentlich auf Corona getestet werden. Bisher war ein solcher Test freiwillig. Die Tests sollen von den Eltern zu Hause durchgeführt werden und müssen dokumentiert werden.
Die Meinung zu Wegfall der Testpflicht für Geboosterte
Menschen, die bereits eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus bekommen haben, sollen künftig von einer Testpflicht weitgehend befreit sein. Zwar sei nicht auszuschließen, dass diese vollständig Geimpften sich nicht doch infizieren - die Virus-Variante Omikron lässt das befürchten - und damit eventuell auch andere Menschen anstecken könnten. Doch der Zweck, auch das Impftempo durch diesen Anreiz zu erhöhen, heilige das Risiko, meint Carsten Schmiester von NDR Info in seinem Kommentar:
Testpflicht für Geboosterte endet weitgehend
Für Geimpfte mit Auffrischimpfungsimpfung sollen zusätzliche Testpflichten bei Corona-Zugangsregeln weitgehend wegfallen - vorerst bis zu einer Überprüfung der Maßnahme nach spätestens zwei Monaten. Darauf haben sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern verständigt, wie der Vorsitzende der Länderminister, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern, sagte. Einige Länder wie beispielsweise Niedersachsen gehen schon so vor. Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) hatte sich in einem Interview auf NDR Info denn auch für eine bundesweite Ausweitung ausgesprochen. Außerdem soll beim Zutritt zu medizinischen und Pflege-Einrichtungen zum Schutz der dortigen besonders verwundbaren Menschen weiterhin auch von "Geboosterten" zusätzlich ein negatives Testergebnis verlangt werden.
Konkret geht es um Corona-Regeln nach dem Modell 2G-Plus - also, wenn bei Zugang nur für Geimpfte und Genesene (2G) auch von ihnen noch ein Test verlangt wird. 2G gilt nach den jüngsten Bund-Länder-Beschlüssen unter anderem für Gaststätten, Freizeit- und Kultureinrichtungen - ergänzend können auch noch 2G-Plus-Vorgaben dazu kommen. Holetschek erläuterte, dass eine Befreiung davon ab dem 15. Tag nach der Booster-Impfung greifen könne.
Niedersachsen erhält 300.000 Biontech-Dosen extra
Niedersachsen erhält vom Bund ein Sonderkontingent von 300.000 zusätzlichen Dosen Biontech-Impfstoff. Mit den zusätzlichen Impfdosen könne das ohnehin hohe Tempo in Niedersachsen noch einmal deutlich erhöht werden, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD). In Niedersachsen haben inzwischen mehr als zwei Millionen Menschen eine Corona-Auffrischungsimpfung erhalten, bei den über 60-Jährigen liegt die Booster-Impfquote bei etwa 43 Prozent. Die Lieferungen der 300.000 zusätzlichen Dosen an die Gesundheitsämter beginnen laut Ministerium am Donnerstag und werden am 21. Dezember vollständig abgeschlossen sein.
SH: Geboosterte werden nach 14 Tagen von Testpflicht befreit
Menschen mit Auffrischungsimpfung werden in Schleswig-Holstein von geplanten zusätzlichen Testpflichten befreit. Wo ab morgen Zugangsregeln nach dem Modell 2G-Plus gelten (gegen Corona geimpft oder genesen und zusätzlich getestet) wie beispielsweise beim Einchecken ins Hotel, werden Menschen nach einem sogenannten Booster von der Testpflicht befreit. Das geht aus der heute vom Kabinett beschlossenen neuen Corona-Verordnung hervor. Die Auffrischungsimpfung muss dafür aber bereits 14 Tage zurückliegen.
Ab morgen gilt bei privaten Zusammenkünften von ungeimpften Personen die Regel Hausstand plus zwei. Kinder unter 14 Jahren werden dabei nicht mitgezählt. In Clubs und Diskotheken gilt künftig ebenfalls 2G-Plus. Bei größeren Sportveranstaltungen wie Handball- und Fußballspielen darf höchstens die Hälfte aller Plätze besetzt werden.
SH plant Rettungsschirm für Krankenhäuser
Die Jamaika-Koalition und der SSW haben sich auf einen 150 Millionen Euro umfassenden Rettungsschirm für Schleswig-Holsteins Krankenhäuser verständigt. Die Landesregierung soll Bürgschaften und Darlehen an Krankenhäuser vergeben, die aufgrund der Corona-Pandemie in finanzielle Engpässe geraten sind. Bedingung für Landeshilfe ist, dass die Krankenhäuser aus eigener Kraft nicht mehr zahlungsfähig sind. Über den Rettungsschirm soll der Landtag morgen gemeinsam mit dem Haushalt für 2022 beraten.
Immunologin: Kein Effekt bei zu frühem Boostern
In Nordrhein-Westfalen können sich Menschen bereits nach einem Monat boostern lassen. Auch in Niedersachsen ist das erlaubt, jedoch nicht empfohlen. Ein Abstand von vier Wochen zwischen der zweiten und dritten Impfungen sei zu wenig, sagte die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Christine Falk, aus Hannover. Zu diesem Zeitpunkt habe eine Booster-Impfung gar keinen Effekt, so Falk. Das bestätigt auch der Berliner Infektions-Epidemiologe Timo Ulrichs im Interview mit NDR Info.
Termine im Hamburger Kinderimpfzentrum jetzt online buchbar
Seit heute Nachmittag können im Kinderimpfzentrum in der Hamburger Neustadt Termine online gebucht werden. Eröffnet wird das Kinderimpfzentrum am Donnerstag in einer Betriebssporthalle ganz in der Nähe des Baumwalls in der Pasmannstraße. An fünf Tagen in der Woche können Eltern dort ihre Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen: Dienstag bis Donnerstag sowie am Sonnabend und am Sonntag jeweils von 10 bis 17 Uhr.
Bundesland Bremen meldet 260 neue Corona-Fälle
Die Behörden haben in Bremen 260 Neuinfektionen bestätigt (Vortag: 168; Vorwoche: 254). Davon entfallen 213 auf die Stadt Bremen und 47 auf Bremerhaven.
1.934 Neuinfektionen in MV bestätigt - neuer Höchstwert
Die Behörden haben in Mecklenburg-Vorpommern 1.934 neue Corona-Fälle registriert - ein neuer Höchstwert (Vortag: 566; Vorwoche: 1.440). Allerdings können die Zahlen laut LAGuS Nachmeldungen enthalten. Damit steigt die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen erheblich an: 451,1 (Vortag: 432,5; Vorwoche: 434,8). Die Hospitalisierungsrate steigt um 0,5 auf 8,6. Elf weitere Todesfälle wurden im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet.
Impfungen für Kinder in Schleswig-Holstein sehr begehrt
Mit zwei sogenannten Familienimpfaktionen in Lübeck und Schenefeld im Kreis Pinneberg hat in Schleswig-Holstein heute die Impfkampagne des Landes für Kinder zwischen 5 und 11 Jahre begonnen. Der Andrang war groß. Da man sich für das Impfen von Kindern genügend Zeit lassen will, konnte nur eine begrenzte Anzahl versorgt werden, einige Impfwillige mussten nach Hause geschickt werden. Offene Angebote soll es vorerst immer zwei pro Tag übers Land verteilt geben.
Kinder-Impfstelle in Bremen eröffnet
Auch Kinder von fünf bis elf Jahren können sich seit heute in der Hansestadt Bremen gegen das Coronavirus impfen lassen. Zu diesem Zweck wurde die Impfstelle Bremen-Mitte umgewandelt in das Kinder-Impfzentrum Sögestraße, das im Auftrag der Gesundheitssenatorin von der Johanniter Unfallhilfe und dem Arbeiter-Samariter-Bund betrieben wird. Am ersten Tag gab es wie geplant rund 60 Impfungen. Die Corona-Impfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer ist seit Kurzem auch für Kinder ab fünf Jahren zugelassen. Es werde der gleiche Wirkstoff verwendet wie für Erwachsene, allerdings in einer niedrigeren Konzentration. Im Kinder-Impfzentrum werden keine Erwachsenen geimpft.
Strengere Regeln gelten ab morgen in Vorpommern-Greifswald
In immer mehr Regionen Mecklenburg-Vorpommerns gelten die strengsten von der Landesregierung vorgesehenen Corona-Regeln. Seit heute ist neben der Hansestadt Rostock und den Landkreisen Rostock und Mecklenburgische Seenplatte auch Vorpommern-Rügen betroffen. In Vorpommern-Greifswald gelten die Verschärfungen ab morgen. Gestern war der Landkreis Vorpommern-Greifswald den siebten Tag in Folge auf der roten Corona-Warnstufe.
Großer Nachholbedarf bei Schwimmkursen
Die Deutsche-Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) sieht weiter großen Nachholbedarf, damit alle Kinder sicher schwimmen lernen können. Hintergrund von Schwimmdefiziten ist, dass seit Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 Bäder teilweise für längere Zeit geschlossen waren. Dadurch fielen Kurse aus oder wurden verschoben. Zugleich warnte die DLRG vor falscher Sicherheit, selbst wenn Kurse nachgeholt werden. Um sicher schwimmen zu können, brauche es Übung und vor allem stets professionelle Anleitung.
MV: Ausnahmen für Jugendliche und Schwangere von 2G bis April verlängert
Jugendliche und Schwangere in Mecklenburg-Vorpommern können ungeimpft auch nach dem Jahreswechsel an sozialen Aktivitäten teilnehmen, für die 2G oder 2G-Plus vorgeschrieben sind. Die Landesregierung verlängerte die Ausnahme für 12- bis unter 18-Jährige sowie für Schwangere bis Ende April, wie Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) nach der Kabinettssitzung in Schwerin sagte. Nötig sei weiterhin ein tagesaktueller Corona-Test. Für Schwangere sei die Impfempfehlung vergleichsweise spät gekommen, deshalb sei für sie die Ausnahme von der 2G-Regel nun "angemessen" verlängert worden. Drese stellte zudem Erleichterungen für Weihnachtsbesuche in Pflegeheimen in Aussicht, weil in den Heimen viele Auffrischungsimpfungen gegeben worden seien.
Niedersachsen ändert Testpflicht bei Familienfeiern an Weihnachten
Niedersachsens Landesregierung hat die Testpflicht für größere Familienfeiern an Weihnachten modifiziert. Demnach reicht jetzt ein Selbsttest unter Kontrolle einer weiteren Person. Ursprünglich sollten die Tests in einem Testzentrum durchgeführt werden. Das ist jetzt vom Tisch, wie die Staatskanzlei mitteilte. Bei Feiern mit mehr als zehn Personen gilt laut neuester Corona-Verordnung des Landes im Rahmen der sogenannten Weihnachtsruhe 2G-Plus - es dürfen also nur genesene und geimpfte Personen kommen - und sie müssen sich testen. Allerdings gilt in Niedersachsen für "geboosterte" Menschen, dass sie keinen Test bei 2G-Plus brauchen.
SH-Kabinettssitzung: Lieber Karten schreiben als zuhören?
CDU-Fraktionschef Tobias Koch hat nach eigenem Eingeständnis in der jüngsten Sitzung des schleswig-holsteinischen Landeskabinetts bei der Neufassung von Corona-Regeln nicht aufgepasst. "Das kriege ich nicht mehr richtig zusammen", sagte Koch auf die Journalistenfrage, ob er bei Hotelbesuchen für die Befreiung Geboosterter - also jener, die eine Auffrischungsimpfung bekommen haben - von der Testpflicht sei. Koch sagte, es sei eine Online-Sitzung gewesen und da habe er gedacht, er könne nebenbei Weihnachtskarten schreiben. Immerhin sei er der einzige Fraktionsvorsitzende der Koalition aus CDU, FDP und Grünen gewesen, der überhaupt teilgenommen habe.
Kita in Waren wegen Corona geschlossen
Wegen zahlreicher Corona-Fälle hat die Diakonie an der Mecklenburgischen Seenplatte eine komplette Kita geschlossen. Es handelt sich um die Einrichtung "Kleine Strolche" in Waren, in der 85 Kinder betreut werden, wie der Kita-Träger mitteilte. Nach dem Auftreten erster Infektionen waren zuvor schon zwei der acht Gruppen geschlossen worden. Christoph de Boor, Geschäftsführer der Diakonie Mecklenburgische Seenplatte, sagte, da auch Personal erkrankt sei, könne die Betreuung der Kinder nicht mehr gesichert werden.
Maskenpflicht bei Demos in Hamburg beschlossen
In Hamburg müssen Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Demonstrationen künftig wieder Corona-Masken tragen. Das hat Senatssprecher Marcel Schweitzer heute nach einer Sitzung des Senates mitgeteilt. Die Regelung gelte ab Mittwoch - für alle Demonstrationen - nicht nur bei Demos gegen die Corona-Regeln. Schweitzer sagte, es würden weitere Maßnahmen vorbereitet, um Sicherheit, Ordnung und Infektionsschutz bei Versammlungen sicherzustellen. Eine Teilnehmer-Höchstgrenze für Demonstrationen wurde bislang nicht festgelegt. Heute hatte Hamburg einen neuen Höchstwert bei der Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen gemeldet.
659 Neuinfektionen in Hamburg - Inzidenz erneut gestiegen
Nach Angaben der Sozialbehörde sind 659 neue Corona-Fälle in Hamburg registriert worden. Das sind 37 Neuinfektionen mehr als gestern und 45 mehr als am Dienstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner stieg weiter vom bisherigen Höchststand 259,8 am Montag auf aktuell 262,1. Am Dienstag vor einer Woche lag der Inzidenzwert bei 244,2. Laut DIVI-Intensivregister liegen in Hamburg derzeit 65 Corona-Patientinnen und -Patienten auf Intensivstationen - eine Person weniger als am Vortag. Weitere Todesfälle wurden nicht gemeldet.
Kontrollen in Bussen und Bahnen in Niedersachsen am Donnerstag
Im öffentlichen Nahverkehr in Niedersachsen will die Polizei am Donnerstag verstärkt die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollieren. Fahrgäste müssen geimpft, genesen oder getestet sein, außerdem gilt Maskenpflicht. Bei schwerwiegenden Verstößen drohten hohe Bußgelder, teilte das Innenministerium mit.
Niedersachsen: Kritik an Vorgehen der Landesregierung
Die Opposition im niedersächsischen Landtag hat das Krisenmanagement der Landesregierung in der vierten Corona-Welle kritisiert. Grünen-Fraktionschefin Julia Willie Hamburg sagte, die angekündigte "Weihnachtsruhe" reiche als Kontaktbeschränkung nicht aus, um das Virus einzudämmen. Schon jetzt sei die Situation in den Krankenhäusern "dramatisch". Hingegen wies sie die geplante Ausweitung der 2G-Regel auf 12- bis 17-Jährige ab Januar als zu früh zurück. Bis dahin gebe es für die Betroffenen zu wenige Impfmöglichkeiten, sagte die Grünen-Politikerin. FDP-Fraktionschef Stefan Birkner kritisierte, Regierungschef Stephan Weil (SPD) hätte den Landtag früher über die "Weihnachtsruhe" informieren müssen - und bemängelte Pannen bei der Kommunikation der Corona-Regeln. Die Betroffenen der Auflagen, etwa Gastronomen, würden zu wenig einbezogen. Auch der Sinn der 2G-Regel für Geschäfte erschließe sich ihm nicht, sagte Birkner. "Es ist völlig klar, dass der Einzelhandel kein Infektionstreiber ist."
Mehr als zwei Millionen Booster-Impfungen in Niedersachsen
Die Zahl der Corona-Auffrischungsimpfungen in Niedersachsen hat die Zwei-Millionen-Marke überschritten. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) kamen im Vergleich zum Vortag rund 71.500 Auffrischungsimpfungen hinzu, so dass nun jeder vierte Niedersachse den sogenannten Booster erhalten hat. Insbesondere ältere Menschen zählen dazu: Bei den über 60-Jährigen liegt die Booster-Impfquote bei etwa 43 Prozent. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) betonte im Landtag, dass Niedersachsen mit diesen Werten über dem Bundesdurchschnitt liege. Laut RKI haben fünf Bundesländer eine höhere Impfquote bei den Booster-Impfungen. Als vollständig geimpft gelten in Niedersachsen 71,3 Prozent der Bevölkerung.
Weniger Blutspenden: Problem bei PIMS-Behandlung?
Eine sinkende Bereitschaft für Blutspenden führt nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes erneut zu Engpässen. "Die herausragende Spendebereitschaft in der Pandemie ist stark eingebrochen und wir konnten die Klinikanfragen nicht bedienen", sagte beispielsweise gestern der Sprecher des DRK-Blutspendedienstes in Niedersachsen, Markus Baulke. Heute rief das Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf zu Blutspenden auf. Auch anderswo fehlt Spenderblut. Friedrich Reichert, ärztlicher Leiter der Pädiatrie am Klinikum Stuttgart, sagte im Interview auf NDR Info, es könne passieren, dass die zur Behandlung von PIMS nötigen Immunglobuline ausgehen. PIMS steht für "Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome". Das post-virale Entzündungssyndrom kann in sehr seltenen Fällen bei Kindern, die eigentlich kaum schwer durch Corona erkranken, auftreten. Zur Behandlung wird unter anderem auf Stoffe aus Spenderblut gesetzt.
Interview: Wie reagiert die Politik auf Demos gegen Corona-Maßnahmen?
Bundesweit sind die Teilnehmerzahlen an Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen gestiegen. Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) hat auf NDR Info gesagt, die Behörden stellten zunehmend eine Unterwanderung der Protestaktionen durch radikalisierte Gruppen fest.
Niedersachsen meldet Kennzahlen nach - Inzidenz sinkt auf 187,1
In Niedersachsen sind wegen technischer Probleme zwei Tage lang keine Zahlen über Neuinfektionen an das Robert Koch-Institut gemeldet worden. Heute wurden die Fälle nachgemeldet. Für Sonntag, Montag und heute ergibt sich daraus die Gesamtzahl von 3.748 neuen Fällen. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner beträgt im Landesdurchschnitt aktuell 187,1. Am Sonnabend betrug der Wert 197,0, am Dienstag vor einer Woche 196,0.
Proteste gegen Corona-Maßnahmen - 3.000 Teilnehmer in Rostock
Bundesweit hat es gestern Abend zahlreiche Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen und eine Ausweitung der Impfpflicht gegeben. Rund 250 Menschen zogen beispielsweise durch Wilhelmshaven. Der Protest sei angemeldet gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Die Versammlung verlief friedlich und endete ohne besondere Vorkommnisse. Ebenso friedlich verlief eine Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Hannover, an der 150 Menschen teilnahmen. Weit mehr Menschen demonstrierten in Mecklenburg-Vorpommern. NDR MV berichtet von etwa 7.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei mehreren Veranstaltungen in dem Bundesland. Das seien fast doppelt so viele wie in der Vorwoche gewesen. Der größte Protest fand in Rostock mit rund 3.000 Demonstranten statt. Auch in MV sei es weitgehend friedlich geblieben. In Rostock wurden nach der Demonstration Böller gezündet. In Schwerin, wo 1.400 Menschen demonstrierten, kam es zu einer Widerstandshandlung gegen Polizisten. Außerdem wurde eine Anzeige wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen.
Gefälschte Impfausweise: Verband rät Apotheken nicht generell zur Anzeige
Die Bundesvereinigung der Apothekerverbände (ABDA) rät Apotheken nicht generell dazu, gefälschte Impfpässe anzuzeigen. Das Problem: Es ist unklar, ob die Apotheker mit der Anzeige gegen das Berufsgeheimnis für Apotheker verstoßen. Die ABDA rät nur, dass Apotheker bei offensichtlichen Fälschungen kein digitales Zertifikat erstellen sollen. Dabei ist die Vorlage von gefälschten Impfpässen seit Inkrafttreten des neuen Infektionsschutzgesetzt strafbar. Dem Bundesgesundheitsministerium ist das Problem offenbar gar nicht bekannt. Das Ministerium habe "keine Hinweise, dass Apotheken gefälschte Impfausweise nicht anzeigen würden." Dennoch nehme man die Anfrage von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" nun "als Anlass, diesen Hinweisen nachzugehen".
RKI: Bundesweit 30.823 Corona-Neuinfektionen registriert - Inzidenz bei 375,0
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist im Vergleich zum Vortag erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der neu bestätigten Fälle pro 100.000 Einwohner und Woche heute früh mit 375,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 389,2 gelegen, vor einer Woche bei 432,2 (Vormonat: 312,4). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 30.823 Corona-Neuinfektionen. Gestern waren es 21.743, vor genau einer Woche 36.059 gemeldete Ansteckungen. In der heutigen Zahl sind auch die Daten aus Niedersachsen enthalten, die gestern und vorgestern wegen technischer Probleme nicht übermittelt werden konnten. Deutschlandweit wurden den RKI-Angaben zufolge binnen 24 Stunden 473 weitere Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 106.227.
Vorpommern-Rügen: Rot plus ab heute, Weihnachtsmarkt untersagt
Auch im Landkreis Vorpommern-Rügen gelten ab heute die nochmals schärferen Corona-Regeln innerhalb der Warnstufe Rot. Damit muss auch der Stralsunder Weihnachtsmarkt vorzeitig schließen. Eine entsprechende Allgemeinverfügung veröffentlichte der Landkreis gestern. Schärfere Regeln gelten bereits in der Hansestadt Rostock, dem Landkreis Rostock und dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. So müssen etwa Museen, Theater und Kinos, aber auch Indoor-Spielplätze geschlossen bleiben. Öffentliche Veranstaltungen sind verboten. Dazu gehören auch Sportveranstaltungen oder der Betrieb von Schwimm- und Spaßbädern. Ausnahmen gelten für Vereinssport oder Schwimmunterricht.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Lage in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein.
Schleswig-Holstein: Corona-Inzidenz geht leicht auf 160,3 zurück
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist geringfügig auf 160,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen zurückgegangen. Am Vortag hatte der Wert 162,4 und eine Woche zuvor 146,7 betragen. Wie aus den Daten der Landesmeldestelle weiter hervorging, wurden binnen 24 Stunden 610 neue Fälle gemeldet (Vortag: 220 / Vorwoche: 651). Die Zahl der wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelten Patienten kletterte von 187 am Vortag auf 199. 50 Patienten wurden auf Intensivstationen behandelt, von denen 35 beatmet werden mussten. Die Hospitalisierungsinzidenz sank von 3,37 auf 2,95. Im Zusammenhang mit Covid-19 starben acht weitere Menschen, ihre Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie stieg auf 1.840.
Neuer Corona-Expertenrat tritt erstmals zusammen
Der neue Corona-Expertenrat der Bundesregierung soll am Mittag erstmals tagen. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte, die Sitzung des Gremiums werde virtuell stattfinden. Dem Rat gehören unter anderem der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, der Leiter des Virologischen Instituts der Uniklinik Bonn, Hendrik Streeck, und der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, an. Die Auftaktsitzung des Expertenrats solle den Mitgliedern dazu dienen, eine "Arbeitsstruktur" zu finden, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe sich gewünscht, dass in dem Gremium über die aktuelle Forschungslage diskutiert werde und es so zu einer "möglichst einhelligen Empfehlung kommen" könne.
Abonnieren Sie den kostenlosen NDR.de Newsletter!
Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie bleibt NDR.de Ihre zuverlässige Informationsquelle. Neben diesem Live-Ticker halten wir Sie außerdem von montags bis freitags immer nachmittags mit dem NDR Newsletter über die Ereignisse aus norddeutscher Sicht auf dem Laufenden. Zum kostenlosen Abonnieren reicht die Eingabe Ihrer Mail-Adresse aus.
Neuer Corona-Blog startet
Guten Morgen! NDR.de hält Sie auch heute - am Dienstag, 14. Dezember - über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Stand der Dinge. Im Blog finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Ereignisse von gestern können Sie im Blog von Montag nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 13. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 12. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 11. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 10. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 9. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 8. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 7. Dezember