Coronavirus-Blog: EU kauft weitere 300 Millionen Impfdosen
NDR.de hat Sie auch am Montag, den 8. Februar 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- EU bestellt weitere 300 Millionen Impfdosen bei Biontech/Pfizer
- Neuer Tages-Höchstwert bei Todesfällen in Mecklenburg-Vorpommern
- Winter-Wetter behindert Impfstoff-Auslieferungen in Niedersachsen
- Intensivmediziner fordern Fortsetzung des Lockdowns
- Neuinfektionen im Norden: 320 gemeldete Fälle in Niedersachsen, 186 in Hamburg, 92 in Schleswig-Holstein, 64 in Mecklenburg-Vorpommern und 27 im Bundesland Bremen
- Bundesweit 4.535 Neuinfektionen und 158 weitere Todesfälle bestätigt
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht nun eine kleine Pause. Das Team wünscht eine gute Nacht! Morgen früh starten wir einen neuen Blog.
Peine: Auch Landrat Einhaus vorzeitig geimpft
In Peine sind neben dem Klinik-Geschäftsführer auch Landrat Franz Einhaus (SPD) und sein Stellvertreter vorzeitig gegen Corona geimpft worden. Einhaus entschuldigte sich dafür. Dass er und sein Stellvertreter die Impfung angenommen haben, sei in der gegenwärtigen Stimmungslage eine "fatale" Entscheidung gewesen, sagte der Landrat, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet.
WHO warnt vor vorzeitiger Ablehnung von Astrazeneca-Impfstoff
Trotz mehrerer Rückschläge für den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens AstraZeneca haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Covax-Initiative davor gewarnt, das Vakzin vorzeitig abzuschreiben. Es sei "viel zu früh", den Impfstoff von Astrazeneca als zu wenig wirksam abzutun, sagte der Leiter der Forschungsallianz Cepi. Im Kampf gegen das Coronavirus sei es "absolut entscheidend", alle verfügbaren Mittel "so effektiv wie möglich zu nutzen". Cepi, die Impf-Allianz Gavi und die WHO leiten gemeinsam die sogenannte Covax-Initiative, die sich der fairen Verteilung von Corona-Impfstoffen verschrieben hat. Ziel ist es, beispielsweise auch medizinisches und Pflege-Personal in Entwicklungsländern prioritär gegen das Coronavirus zu impfen.
In der ersten Hälfte dieses Jahres plant Covax die Verteilung von mehr als 337 Millionen Corona-Impfstoffdosen in insgesamt rund 145 Ländern. Fast alle der Dosen sollen von AstraZeneca kommen. Studien hatten zuletzt jedoch Zweifel an der Wirksamkeit des Präparats aufkommen lassen. Mehrere europäische Länder - darunter auch Deutschland - haben den Impfstoff bisher nur für die Unter-65-Jährigen zugelassen, weil belastbare Daten für die Wirksamkeit des Impfstoffs bei älteren Menschen fehlen. Südafrika verkündete am Sonntag sogar, den Start seiner Corona-Impfkampagne zu verschieben. Hintergrund ist eine Studie, der zufolge der Impfstoff von AstraZeneca nicht umfassend gegen die zuerst in Südafrika entdeckte Corona-Mutante wirksam ist.
Bundeswehr beginnt mit Versorgung von Corona-Patienten in Portugal
Bei ihrem Hilfseinsatz im Corona-Hochrisikogebiet Portugal haben die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr mit der Versorgung schwerkranker Patienten begonnen. Die 26 Ärzte und Pfleger waren am vergangenen Mittwoch vom niedersächsischen Wunstorf aus nach Lissabon geflogen. Nach einer Einweisungsphase könnten die Deutschen nun im Hospital da Luz in Lissabon im Schichtbetrieb insgesamt acht Patienten betreuen. Der Einsatz ist zunächst auf drei Wochen angelegt, kann jedoch verlängert werden.
Vorpommern-Greifswald verschärft Corona-Regeln
Angesichts des hohen Corona-Inzidenzwertes hat der Landkreis Vorpommern-Greifswald strengere Regeln beschlossen. Es soll mehr getestet und - auch an der Grenze zu Polen - verstärkt kontrolliert werden. Zudem soll das Personal in Alten- und Pflegeheimen nun mindestens jeden zweiten Tag auf das Corona-Virus getestet werden. Schulen und Kitas müssen sofort schließen, wenn eine Coronavirus-Infektion in einer Einrichtung nachgewiesen wird.
In den Landkreis darf zudem nur noch einreisen, wer dafür einen triftigen Grund hat. Das gilt auch für Besitzer von Zweit- und Ferienwohnungen. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt in Vorpommern-Greifswald heute den dritten Tag in Folge über 200.
Vier Corona-Fälle auf dem Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 2"
An Bord des Kreuzfahrtschiffes "Mein Schiff 2" der Hamburger Reederei TUI Cruises hat es vier Corona-Fälle gegeben. Die betroffenen Passagiere und ihre insgesamt 20 Kontaktpersonen sind jetzt auf den Kanaren an Land und in Quarantäne. Entdeckt wurden die Fälle erst, als bei Passagieren ein zweiter Corona-Test gemacht wurde, damit sie per Flugzeug die Heimreise nach Deutschland antreten können. Vor Antritt der Reise hatten sie einen negativen Test vorweisen müssen.
EU kauft weitere 300 Millionen Impfdosen bei Biontech/Pfizer
Die EU-Kommission hat einen Kaufvertrag über weitere 300 Millionen Impfdosen mit Biontech/Pfizer abgeschlossen. Die ersten 300 Millionen Dosen hatte die EU im November bestellt und Anfang Januar bekannt gegeben, dass man über die Lieferung von 300 Millionen weiteren Dosen verhandele. Dieser Kaufvertrag ist nun abgeschlossen. 200 Millionen Dosen der neuen Bestellung sollen noch in diesem Jahr geliefert werden.
Region Hannover verschärft Quarantäne
Die Corona-Mutation B.1.1.7 ist in der Region Hannover offenbar auf dem Vormarsch. "Im Moment können wir bei keinem Corona-Fall ausschließen, dass es sich um eine Mutation handelt", sagte Andreas Kranz, Leiter des Fachbereichs Öffentliches Gesundheitswesen der Region Hannover. Daher werde ab sofort die Quarantäne-Zeit für alle Kontaktpersonen ersten Grades in der Region Hannover von bisher zehn auf 14 Tage hochgesetzt. Ein Freitesten durch einen Schnelltest nach zehn Tagen sei zudem bis auf Weiteres nicht mehr möglich.
Geimpfte Heimbewohner infiziert - Spahn kündigt Untersuchung an
Die Corona-Infektionen von 14 geimpften Heimbewohnern aus Belm im Landkreis Osnabrück zieht immer größere Kreise. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte eine Untersuchung an. Er habe das Robert Koch-Institut und das Paul-Ehrlich-Institut um eine Prüfung gebeten. Spahn betonte, es könne mehrere Erklärungen geben. Eine Möglichkeit wäre, dass die Patientinnen und Patienten bereits vor vielen Wochen mit dem Coronavirus infiziert waren, die Infektionen aber unerkannt geblieben seien. Es sei aber auch nicht auszuschließen, dass die Impfungen die Infektionen nicht verhindert hätten, sondern nur den Krankheitsverlauf abmilderten. Denkbar sei zudem, dass es bis zum vollen Impfschutz eine Zeit dauere.
Neuer Tages-Höchstwert bei Todesfällen in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern sind heute 27 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden - so viele wie an keinem anderen Tag seit Beginn der Pandemie. Erst am vergangenen Mittwoch war mit 26 Toten ein Höchstwert vermeldet worden. Insgesamt wurden im Zusammenhang mit dem Coronavirus im Land bisher 580 Tote registriert.
Zudem haben die Behörden 64 neue Corona-Infektionen innerhalb von 24 Stunden registriert. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt landesweit auf 81,8.
Wie Unterricht in Schulen sicher sein kann
Kann Präsenz-Unterricht unter Corona-Bedingungen funktionieren? In einem neuen Leitfaden halten Experten das Risiko mit strengen Hygiene-Regeln für beherrschbar. Die Entscheidung, ob die Schulen wieder öffnen, müsse aber von der Politik getroffen werden, sagte Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU). Der Leitfaden gibt Empfehlungen dafür, wie eine solche Öffnung unter Pandemie-Bedingungen konkret gestaltet werden könne. Es gehe um "möglichst viel Präsenz-Unterricht bei möglichst großer Sicherheit für alle in der Schule". Empfohlen wird beispielsweise das Tragen von medizinischen Masken in Schulen bei einem "hohem Infektionsgeschehen". Auch das Bilden von Kohorten und das Stoßlüften werden als hilfreiche Maßnahmen genannt.
Schlachthof in Husum nach Corona-Ausbruch geschlossen
Nach einem Corona-Ausbruch hat das Gesundheitsamt einen Schlachthof in Husum schließen lassen. "Um eine Weiterverbreitung der Infektion zu verhindern, mussten wir den Betrieb stoppen", sagte Landrat Florian Lorenzen. Zuvor hatte es 14 positive Corona-Tests gegeben, die das Unternehmen selbst veranlasst hatte. Bereits Ende Januar waren Mitarbeiter eines Subunternehmers positiv getestet worden. Das Gesundheitsamt des Kreises Nordfriesland geht davon aus, dass die erneuten Ansteckungen innerhalb des Betriebes selbst erfolgt sind. Für die aus 237 Beschäftigten bestehende Stammbelegschaft wurden Corona-Tests angeordnet.
Unsichere Pläne für die Hamburger Sport-Events
Welche großen Sport-Veranstaltungen können in diesem Jahr in Hamburg stattfinden? Vieles ist noch unklar. Aber anders als im vergangenen Jahr sollen sowohl Ironman, Triathlon als auch die Cyclassics wieder ausgetragen werden - mit Tausenden Hobby-Starterinnen und Startern. Zum Konzept gehören unter anderem entzerrte Startfelder und eine Kontakt-Nachverfolgung. Das Problem bleiben die Zuschauerinnen und Zuschauer an der Strecke. Der genaue Termin für den verschobenen Hamburg-Marathon soll in Kürze festgelegt werden.
Niedersachsen: Winterwetter stoppt Impfstoff-Auslieferungen
Die Schneemassen behindern weiter den Verkehr in Niedersachsen. Eine der Folgen: Das Land liefert heute an mehrere Landkreise keinen Corona-Impfstoff aus. Betroffen sind unter anderem die Landkreise Ammerland, Göttingen, Osterholz und Verden sowie die Städte Hannover und Hildesheim.
Und wer impft die Demenzkranken?
Viele Demenzkranke leben in ambulanten Einrichtungen. In Mecklenburg-Vorpommern fahren mobile Impfteams bisher jedoch nur stationäre Einrichtungen an. Das ist ein Problem: Denn in die Impfzentren können die Alten nicht allein geschickt werden.
Intensivmediziner sehen keine Alternative zu Lockdown
Die Intensivmediziner in Deutschland sehen weiter keine Alternative zum derzeit geltenden Corona-Lockdown. Die Lage auf den Intensivstationen sei trotz eines Rückgangs der Zahl der Patienten mit einem schweren Covid-19-Verlauf noch immer ernst, warnte die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). "Natürlich können wir den Lockdown nicht unendlich fortsetzen", erklärte Verbandspräsident Gernot Marx. Es sei aber zwingend erforderlich, die derzeit geltenden strengen Corona-Maßnahmen auch über Mitte Februar hinaus zu verlängern. "Anfang März sollten wir dann wieder in die Diskussion einsteigen", erklärte Marx. Er gehe davon aus, dass die Lage bis Ostern sehr ernst bleibe: "Wenn sich der Rückgang der Corona-Patienten auf den Intensivstationen seit Jahresbeginn in diesem Tempo fortsetzt, wird es April oder Mai, bis die Situation als entspannt gelten kann."
So viele Intensivbetten sind im Norden belegt
Kanzlerin Merkel fordert Strategie für Schulen und Kitas
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine längerfristige Strategie für Schulen und Kitas in Aussicht gestellt. Man wolle bei den Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch einen entsprechenden Plan auf den Weg bringen, sagte sie nach Angaben von Teilnehmern einer CDU-Präsidiumssitzung. Im Zusammenhang mit der aktuellen Debatte über mögliche Lockerungen mahnte die Kanzlerin demnach zur Vorsicht. Die Infektionszahlen seien derzeit noch zu hoch und müssten in den nächsten beiden Wochen weiter gedrückt werden.
Corona-Regeln im Grenzverkehr: Berufspendler will in Greifswald klagen
Ein Sprecher des Oberverwaltungsgerichtes in Greifswald hat den Eingang einer Klage aus Löcknitz bestätigt. Darin legt ein dort wohnender polnischer Rechtsanwalt Beschwerde gegen die gegenwärtigen Corona-Regeln im Grenzverkehr ein. Grenzgänger müssen derzeit alle vier Tage einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen. Pendler, die in Polen arbeiten und in Deutschland wohnen, müssen die Kosten dafür selbst tragen. Der Kläger sieht in der Regelung einen Verstoß gegen den Grundsatz der Freizügigkeit von Personen innerhalb der EU. Derzeit werde geprüft, ob die Klage zugelassen wird, heißt es.
Vorpommern-Greifswald: Infektionsgeschehen ist "diffus"
Im Landkreis Vorpommern-Greifswald tragen neben punktuellen Corona-Ausbrüchen etwa in Pflegeheimen offenbar auch viele verteilte Infektionen zu den hohen Infektionszahlen bei. Man habe ein "diffuses Geschehen", sagte Kreissprecher Achim Froitzheim heute. Dabei komme es zu Wechselwirkungen zwischen beruflichen und privaten Bereichen. Viele Betriebe und Familien hielten sich demnach "mustergültig" an die Corona-Regeln, manche Menschen allerdings an gar nichts. Froitzheim mahnte nochmals, sich bei Erhalt eines positiven Corona-Tests sofort zu isolieren - auch ohne Anruf vom Gesundheitsamt. Außerdem sollten Betroffene eine Liste mit Kontaktpersonen anfertigen und diese Menschen selbstständig informieren. Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) war die Sieben-Tage-Inzidenz in Vorpommern-Greifswald zuletzt von 205,8 auf 211,4 gestiegen. Laut Froitzheim arbeitet der Landkreis aktuell an der Umsetzung neuer Regelungen für Hochrisiko-Gebiete, die die Landesregierung am vergangenen Freitag beschlossen hatte.
186 Neuinfektionen in Hamburg registriert
In der Hansestadt Hamburg ist der Sieben-Tage-Inzidenzwert wieder leicht gestiegen - er beträgt nun 70,0 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gerechnet auf eine Woche. Am Vortag lag dieser Wert bei 68,4. Die Behörden der Hansestadt gaben die Zahl der laborbestätigten neuen Corona-Fälle mit 186 innerhalb von 24 Stunden an. Gestern waren 116 Neuinfektionen bestätigt worden, am Montag vor einer Woche waren es 155.
Karliczek will "großes Programm" für benachteiligte Schüler
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat eine gemeinsame Kraftanstrengung mit den Ländern gefordert, um die durch die Corona-Pandemie benachteiligten Schülerinnen und Schüler zu unterstützen. "Wir brauchen ein großes Programm, damit wir den Kindern und Jugendlichen helfen, nach der Pandemie wieder richtig in die Spur zu kommen", sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dabei gehe es nicht nur um die reine Wissensvermittlung, "sondern ganz stark auch um Persönlichkeitsentwicklung und soziales Miteinander". Bund und Länder müssten dafür einen gemeinsamen Rahmen schaffen, forderte die Ministerin. "Das darf gerne eine große Aktion werden - nach dem Motto: Für eine starke Jugend nach Corona." Gespräche mit den Ländern werden nach Angaben der Ministerin dazu bereits geführt.
Niedersachsen meldet 320 Corona-Neuinfektionen
Die Behörden in Niedersachsen haben heute 320 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden gemeldet. Gestern waren es 899 bestätigte Neuinfektionen gewesen, am Montag vor einer Woche 308. Die Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche) liegt landesweit bei 71,0. Am höchsten ist dieser Wert zurzeit im Landkreis Vechta (190,5), am niedrigsten im Landkreis Verden (22,6). Die Zahl der an oder mit dem Coronavirus Verstorbenen stieg landesweit binnen eines Tages um 16 auf jetzt 3.594.
Offenbar weiterer Corona-Bonus für Klinikpersonal geplant
Als Anerkennung für die besonderen Belastungen in der Corona-Pandemie sollen ausgewählte Klinikmitarbeitende offenbar erneut eine Prämie von bis zu 1.500 Euro bekommen. Entsprechende Pläne hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach Medienberichten erarbeitet. Die Prämien sollen dem Bericht zufolge von den Krankenhäusern bis Ende Juni 2021 an die Beschäftigten ausgezahlt werden. Die Verteilung erfolge wie bereits im vergangenen Jahr durch die Krankenhäuser vor Ort. Sie sollen die Corona-bedingt besonders belasteten Beschäftigten benennen und die konkrete Verteilung der Gelder bestimmen. Von dem Bonus sollten demnach nicht nur Pflegekräfte, sondern etwa auch Reinigungskräfte profitieren.
FDP-Generalsekretär fordert Perspektiven für Wirtschaft und Schulen
FDP-Generalsekretär Volker Wissing hat vor den Bund-Länder-Beratungen zu den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie am Mittwoch eine Öffnungsperspektive für Wirtschaft und Schulen gefordert. Es brauche jetzt ein "Signal der Hoffnung", sagte Wissing im Hörfunk-Interview auf NDR Info. "Die Betriebe sind kurz davor, massenweise aufzugeben. Wirtschaft ist auch zu einem großen Teil Psychologie." Zudem könne nicht auf Dauer der Staat die Wirtschaft finanzieren, es müsse umgekehrt funktionieren. Wie viele andere Politiker rechnet auch Wissing mit einer Verlängerung des Lockdowns - dennoch müssten Pläne für die kommenden Wochen und Monate aufgezeigt werden: "Es ist nach wie vor ein sehr schwieriges Infektionsgeschehen. Wir können aber auf keinen Fall warten, bis dieses Virus verschwindet. Das wird möglicherweise nie ganz der Fall sein." Wissing forderte eine Stufenkonzept nach dem Vorbild Schleswig-Holsteins, das vorgebe, bei welchen Inzidenzen man einzelne Bereiche wieder in Gang setzen könne.
In Hamburg beginnt die nächste Impf-Etappe
Bei den Corona-Impfungen in der Hansestadt Hamburg sind nach den Alten- und Pflegeheimen nun die über 80 Jahre alten Menschen in den rund 200 Service-Wohnanlagen an der Reihe. Dort leben Seniorinnen und Senioren, die sich bei Bedarf betreuen lassen. Mobile Impfteams gehen auch in die Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Außerdem soll in dieser Woche in Hamburg erstmals auch der neue Impfstoff von AstraZeneca zum Einsatz kommen. Rettungspersonal und Pflegekräfte sollen damit geimpft werden.
Vorpommern-Greifswald: Landkreis entscheidet über weitere Maßnahmen
Der Landkreis Vorpommern-Greifswald will angesichts des hohen Infektionsgeschehens heute über weitere Maßnahmen entscheiden. Der Inzidenzwert liegt nach einem Corona-Ausbruch in einen Pflegeheim in Anklam kreisweit bei 211,4. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) haben von bundesweit rund 400 Landkreisen und kreisfreien Städten nur acht im Moment eine noch höhere Sieben-Tage-Inzidenz. Allerdings ist das Infektionsgeschehen im Kreis Vorpommern-Greifswald lokal sehr unterschiedlich.
Spahn gegen Langfrist-Plan für Lockdown-Lockerungen
Vor dem nächsten Corona-Treffen von Bund und Ländern am Mittwoch hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für eine Fortsetzung des Corona-Lockdowns über den 14. Februar hinaus und für ein weiter schrittweises Vorgehen der Regierung geworben. "Alle wünschen sich einen Sechs-Monats-Plan, aber den kann es halt in dieser Dynamik, in dieser Pandemie nicht geben", sagte Spahn am Abend in der ARD-Talkshow "Anne Will". Es gehe nur "Zug um Zug" - und dabei stünden noch einige harte und schwere Wochen bevor. Insbesondere die Entwicklung bei den "besorgniserregenden Mutationen" müsse genau beobachtet werden. Die hochansteckenden Virusvarianten verbreiteten sich scheinbar schneller als das Virus bisher, sagte Spahn mit Blick auf die jüngsten Daten des Robert Koch-Instituts.
RKI bestätigt 4.535 neue Corona-Fälle bundesweit
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin 4.535 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Vor genau einer Woche hatte das RKI 5.608 Neuinfektionen verzeichnet. Die Zahl der innerhalb einer Woche gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI heute früh bei 76,0. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Sieben-Tages-Inzidenzen. Bundesweit wurden auch 158 neue Todesfälle bestätigt, die mit einer Covid-19-Erkrankung im Zusammenhang stehen.
Quarantäne für Mitarbeiter und Patienten von Strandklinik St. Peter-Ording
Nach einem Corona-Ausbruch in der Strandklinik in St. Peter-Ording müssen Mitarbeiter und Patienten in Quarantäne. Vier Angestellte sowie zehn Patienten seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte der Kreis Nordfriesland mit. Diejenigen, die sich vom 22. Januar bis zum 6. Februar in der Klinik aufgehalten haben, gelten demnach als Kontaktperson 1 und müssen in Quarantäne. Bis zum 14. Februar hat die Klinik einen Aufnahme-Stopp verhängt. Patienten dürfen unter Auflagen mit ihrem eigenen Auto nach Hause fahren, aber nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
92 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein sind 92 weitere Corona-Fälle amtlich registriert worden. Gestern waren 282 Neuinfektionen verzeichnet worden, am Montag vor einer Woche waren es 183. Die Sieben-Tage-Inzidenz bezogen auf 100.000 Einwohner gibt das Land derzeit mit 61,4 an. Am höchsten ist der Wert in Flensburg (142).
Neue Impfverordnung tritt in Kraft
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Corona-Impfungen mit einer neuen Verordnung beschleunigen und flexibler machen. Die Verordnung tritt heute in Kraft und sieht einige Änderungen bei der Einstufung der Bevölkerung in drei vorrangig zu impfende Gruppen vor. Zudem kann von der Reihenfolge künftig in Einzelfällen abgewichen werden, etwa wenn dies "zur kurzfristigen Vermeidung des Verwurfs von Impfstoffen notwendig ist", wie es in der Verordnung heißt. Sprich: Bevor Impfdosen weggeworfen werden, sollen sie auch an Personen verabreicht werden, die eigentlich noch nicht an der Reihe sind. Und: Menschen unter 65 Jahren sollen durch die neuen Regeln vorrangig mit dem Impfstoff von AstraZeneca versorgt werden, der in Deutschland mangels ausreichender Studiendaten für Ältere vorerst nicht verwendet werden soll. Somit bleibt mehr von den anderen Impfstoffen für Menschen über 65. Die Bundesländer dürften einzelne Jahrgänge zudem nun zeitversetzt einladen, erläuterte Spahn. Somit könnten sie die Impfungen flexibler organisieren. Anders als bisher sollen auch Personen mit bestimmten schweren Krankheiten früher berücksichtigt werden - und zwar nun in der Gruppe zwei mit hoher Priorität.
NDR.de-Ticker am Montag startet
Auch am heutigen Montag, 8. Februar 2021, hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die gemeldeten Neuinfektionen im Norden vom Sonntag: 899 Neuinfektionen in Niedersachsen, 282 in Schleswig-Holstein, 116 in Hamburg, 82 in Mecklenburg-Vorpommern, 47 im Bundesland Bremen.
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