Metropolregion Hamburg: Verkehr soll klimafreundlicher werden

Stand: 19.01.2023 13:31 Uhr

Wie kann der Verkehr in der Metropolregion Hamburg klimafreundlicher werden? Darum ging es bei einer Konferenz mit dem Titel "Was uns bewegt", zu der am Donnerstag rund 400 Vertreterinnen und Vertreter aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern im Rathaus zusammenkamen.

Zur Begrüßung sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), moderne Mobilität sei ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität, die wirtschaftliche Entwicklung und den Klimaschutz in großen Metropolen. "Deswegen modernisieren wir die Verkehrsinfrastruktur und schaffen neue Verbindungen auf Straßen, Schienen und Radschnellwegen." Die Regionalkonferenz sei eine wichtige Plattform für die Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg, um die großen Themen der Zukunft gemeinsam anzugehen.

Zehntausende pendeln täglich nach und von Hamburg

Etwa 370.000 Menschen pendeln täglich vom Umland nach Hamburg. 150.000 pendeln aus Hamburg raus. Die Mobilitätswende könne nur gelingen, wenn sie in der gesamten Metropolregion gelinge, sagte Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). "Wir wollen den Menschen in der Metropolregion die Mobilität so einfach und komfortabel wie möglich machen und sie gleichzeitig nachhaltig und effizient organisieren", so Tjarks. Das Deutschlandticket sei ein Riesenschritt nach vorn, weil es jedes Monatsabo auf 49 Euro verbillige - auch das Gesamtnetz-Abo des HVV für 215 Euro. "In Hamburg halbiert sich der Preis, aber für das Umland, da drittelt, viertelt, fünftelt, achtelt sich der Preis", so Tjarks. "Dann wissen Sie schon, dass Sie so etwa 1.400 bis 1.500 Euro sparen." Und das pro Jahr.

Ausbau der Bahnlinien und der Radschnellwege

Auch die neuen Bahnlinien nach Schleswig-Holstein - die S4 nach Bad Oldesloe und die S21 nach Kaltenkirchen - sollen Autofahrerinnen und -fahrer zum Umsteigen bewegen. Sie müssten raus aus der Komfortzone, meint Pinnebergs Landrätin Elfi Heesch (parteilos). "Wir legen den Finger in die Wunde, dass es von jedem Einzelnen abhängt. Die Angebote, die wir für viel Geld schaffen, müssen ja auch genutzt werden", so die Landrätin. Die Mobilitätswende sei ein wichtiger Baustein für die CO2-Einsparung und damit für die Klimabilanz. Sie müsse schnell passieren und auf vielen Ebenen gleichzeitig. Darum sollen außerdem auch Radschnellwege kommen, doch die Planung gerät häufig durch Proteste von Anwohnerinnen und Anwohner ins Stocken.

Eine S-Bahn steht am Bahnhof Elbbrücken. © picture alliance/dpa | Jonas Walzberg Foto: Jonas Walzberg
AUDIO: Beratungen zum Verkehr in der Metropolregion Hamburg (1 Min)

Weitere Fahrradstellplätze sollen entstehen

Einen weiteren Schritt in Richtung Mobilitätswende will Tjarks mit neuen Bike+Ride-Stellplätzen machen. Um den Umstieg zwischen Fahrrad und öffentlichem Nahverkehr attraktiver zu machen, sollen in diesem Jahr in Hamburg bis zu 1.200 zusätzliche Fahrradstellplätze geschaffen werden. Darüber hinaus sollen 750 Plätze modernisiert werden, wie die Park+Ride Betriebsgesellschaft am Donnerstag mitteilte. Und zwar für rund 3,2 Millionen Euro. Insgesamt soll es dann bis Jahresende mehr als 27.000 Stellplätze in Hamburg geben.

Auch ein gesicherter Bike+Ride-Stellplatz ist in Planung

Erstmals soll am Hauptbahnhof ein gesicherter Bike+Ride-Stellplatz mit 200 Plätzen eingerichtet werden. "Hiervon werden vor allem die Pendlerinnen und Pendler profitieren, die mit der Ankunft am Hauptbahnhof ihr tägliches Fahrziel noch nicht erreicht haben und das Rad nutzen wollen", sagte Geschäftsführer Jan Krampe. Weitere Plätze entstehen demnach an den S-Bahnstationen Rissen und Wellingsbüttel und an den U-Bahnstationen Lattenkamp, Lutterothstraße, Joachim-Mähl-Straße, Uhlandstraße und Alter Teichweg.

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal 18:00 Uhr | 19.01.2023 | 12:00 Uhr

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