816 Bäume in Hamburg gefällt: Kritik vom Naturschutzbund
In Hamburg wurden in diesem Winter über 800 Bäume gefällt. Nicht in jedem Fall wurde Ersatz nachgepflanzt. Diese Bilanz legte der Umweltverband NABU am Mittwoch vor.
"Das ist für uns nicht nachvollziehbar", sagt Katharina Schmidt vom NABU Hamburg. Es müsste doch mindestens eins zu eins nachgepflanzt werden. Besser wäre natürlich "den tatsächlichen Verlust vom Grünvolumen mit deutlich mehr jungen Bäumen auszugleichen", so Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg.
Ersatzpflanzungen steigen
Allerdings begrüße der NABU, dass der Anteil der Ersatzpflanzungen erstmalig deutlich ansteigt. Während die Quote der geplanten Nachpflanzungen im Vergleich zu den gefällten Bäumen in den NABU-Bilanzen der vergangenen fünf Jahre immer zwischen 65 und 75 Prozent gelegen habe, sei sie nun auf 88 Prozent gestiegen.
Altona pflanzt mehr Bäume
Genau 816 Straßenbäume wurden in der vergangenen Fällsaison abgeholzt, jeder fünfte davon war ein alter Baum, hatte einen Stammdurchmesser von mindestens einem halben Meter. Nur 716 geplante Nachpflanzungen stünden dem gegenüber. Schaut man in die sieben Hamburger Bezirke, fällt auf, dass nur im Bezirk Nord genauso viel gepflanzt, wie gefällt wurde. In Altona wurden sogar 48 Bäume mehr gepflanzt.
Schlechte Bilanz in Eimsbüttel und Wandsbek
Schlecht sieht die Bilanz allerdings in Eimsbüttel und Wandsbek aus, wo ein Viertel bis die Hälfte nicht neu gepflanzt wurde. Weniger Bäume sorgen nicht nur ein schlechteres Stadtklima - es schwindet auch Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Tierarten. Das haben die Verantwortlichen offenbar immer noch nicht erkannt, sagt Schmidt. "Ansonsten würde den Baumverlusten in der Stadt wirkungsvoller begegnet", ergänzt die NABU-Referentin.