Ein Mann steht in einem Gerichtssaal des Hamburger Landgerichts zwischen zwei Anwälten. Er soll seinen Vater in Sasel mit einem Hammer erschlagen haben. © NDR Foto: Elke Spanner
Ein Mann steht in einem Gerichtssaal des Hamburger Landgerichts zwischen zwei Anwälten. Er soll seinen Vater in Sasel mit einem Hammer erschlagen haben. © NDR Foto: Elke Spanner
Ein Mann steht in einem Gerichtssaal des Hamburger Landgerichts zwischen zwei Anwälten. Er soll seinen Vater in Sasel mit einem Hammer erschlagen haben. © NDR Foto: Elke Spanner
AUDIO: Prozessauftakt in Hamburg: Sohn erschlägt Vater mit Hammer (1 Min)

"Hat mich gehasst": Mann in Hamburg mit Hammer erschlagen - Sohn vor Gericht

Stand: 09.04.2025 15:04 Uhr

Ein junger Mann erschlägt den eigenen Vater und stellt sich dann der Polizei. Was genau im November 2024 in Hamburg-Sasel passiert ist, muss jetzt das Hamburger Landgericht herausfinden. Am Mittwoch begann der Prozess wegen Mordes gegen den 20-Jährigen.

Es war ein Dienstagmorgen im November 2024, die Mutter hatte gerade das Reihenhaus der Familie verlassen und war zur Arbeit gefahren, da nahm ihr damals 19-jähriger Sohn einen Hammer, ging ins Elternschlafzimmer und schlug auf seinen schlafenden Vater ein, mindestens 16-mal. Dann setze er sich ins Auto und fuhr blutüberströmt zur Polizei. "Ich habe etwas Geisteskrankes getan. Ich habe meinen Vater erschlagen", gesteht er da.

Einsatzkräfte fanden den 62-Jährigen kurz darauf mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen im Obergeschoss des Familienhauses. Er wurde unter Notarzt-Begleitung in ein Krankenhaus gebracht, wo er wenig später seinen Verletzungen erlag.

"Ich hatte keine Kraft mehr"

Der 20-jährige Angeklagte ist ein großer, schlanker Mann mit freundlichem Ausdruck im Gesicht. Die Polizistin, zu der er damals ins Revier kam, hat ihn direkt geduzt, so jung wirkt er noch. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass bei seiner Tat Drogen oder eine psychische Erkrankung eine Rolle spielen.

Warum aber kam es dann zu der Tat? Das deutet sich am ersten Prozesstag nur leicht über die Aussage der Polizistin an. Ihr habe der Angeklagte an jenem Morgen gesagt: "Zuhause war alles ganz schlimm. Mein Vater hat mich so sehr gehasst - ich hatte keine Kraft mehr." Ende April will der Angeklagte selbst aussagen, wohl aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Weitere Informationen
Ein Polizeiauto in Hamburg mit dem Schriftzug "Polizei" auf der Tür. © picture alliance / dpa Foto: Daniel Bockwoldt

Hamburg: 19-Jähriger soll seinen Vater getötet haben

Die Tat spielte sich nach ersten Erkenntnissen in einem Wohnhaus in Sasel ab. Der 19-Jährige stellte sich der Polizei und wurde festgenommen. (26.11.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 09.04.2025 | 15:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Nach einem tödlichen Hochhaussturz in Hamburg-Wilstorf hat die Polizei das Gelände mit Flatterband abgesperrt. © picture alliance/dpa Foto: Jonas Walzberg

Hamburg: Mann offenbar von Hochhaus-Balkon geschubst

Ein Mann ist nach einem Streit aus dem achten Stock eines Hauses in Wilstorf in den Tod gestürzt. Zuvor hatte es offenbar einen Streit gegeben. mehr