20 Jahre Kettcar und noch immer wütend: Tourfinale in Hamburg
Kettcar stehen für rockig-melodiösen Sound mit viel politischer Haltung in den Texten. "Gute Laune ungerecht verteilt" lautet der Titel ihrer aktuellen Platte - ein Riesenerfolg. Nun hat die Band ihr Tourfinale in Hamburg gegeben.
Eine Stadt - eine Band: Kettcar. In der ersten Verkaufswoche war die Hamburger Bandinstitution mit ihrer neuen Platte "Gute Laune ungerecht verteilt" - vor Beyoncé! - auf Platz eins der deutschen Albumcharts. Am Sonnabend gab es nun das heiß ersehnte Heimspiel in der Hamburger Sporthalle, wo die vielen Fans die neuen Songs zum ersten Mal live hören konnten, gepaart mit den vielen Hits aus nun über zwei Jahrzehnten Bandgeschichte. Und Kettcar zeigen mal wieder: Sie sind politisch, beredt und meinungsstark, was sie so wertvoll in der aktuellen Musikszene macht.
Kettcar: Ein Hoffnungsschimmer wie ein Bengalo in der Nacht
Kettcar sind seit mehr als zwanzig Jahren musikalisch unterwegs - und immer noch wütend. Doch zum Glück, ohne zu resignieren: "Erst hatten wir Corona, dann haben wir Krieg, jetzt der Nahost-Konflikt - was kommt als nächstes?", fragt Frontmann Marcus Wiebusch. Das sei eine Sache, die uns alle zermürbe. "Aber unterm Strich versuchen wir, das erstmal zu beschreiben - und versuchen aber trotzdem im Refrain ein 'Bengalo in der Nacht', also einen kleinen Hoffnungsschimmer, immer mitzudenken."
Die Sporthalle in Hamburg ist bis unters Dach gefüllt - mit Euphorie und unzähligen Songs, für die ihre Fans die Band so lieben. "Vom Balkon gegenüber" zum "Sommer 89" oder "München" - auch von der aktuellen Platte.
Album "Gute Laune ungerecht verteilt": Auf Platz eins der Charts
Die Hamburger sind von null auf Platz eins der Album-Charts geklettert. "Ich hätte mir das auch nicht träumen lassen", sagt Marcus Wiebusch. "Irgendwann geht es natürlich immer ein bisschen runter, aber für uns im Moment nicht. Das ist schon auch irgendwie bemerkenswert."
Sie sind eine der erfolgreichsten deutschen Bands ihres Genres - und auf einer Reise, die an den Landungsbrücken begann und noch lange nicht vorbei sein dürfte.