Herrenhausen Barock: Musik in historischem Ambiente
Die Reihe "Herrenhausen Barock" ist für Liebhaber und Liebhaberinnen der Barockmusik in Hannover inzwischen eine Institution. 18 Konzerte sind bis Februar 2024 geplant.
Auf dem Programm stehen neben internationalen Ensembles wie Voces8 und L’Arpeggiata auch renommierte Musikerinnen und Musiker aus der Region, wie der Norddeutsche Figuralchor und der Knabenchor Hannover. Mit dem italienischen Ensemble il Pomo d’Oro ging es in der Galerie von Schloss Herrenhausen zum Auftakt los.
Herrenhausen Barock: Orient trifft Okzident zum Auftakt
Mit einem traditionellen Tanz aus Zypern eröffnet il Pomo d´Oro den Abend in der zu drei Vierteln gut gefüllten Orangerie von Schloss Herrenhausen. Etliche seiner Eigenkompositionen trägt der renommierte Cellist Giovanni Sollima mit Inbrunst vor. Mit "Il Concerto Perduto" bezieht er sich auf zwei Cellokonzerte Vivalids, von denen nur die Bratschenstimme erhalten ist.
Der Abend trägt den Titel "Al-Bunduqiyya". Es ist der alte arabische Name für Venedig. Eine Stadt, die für das höfische Hannover einst sehr wichtig war, sagt der Leiter der Konzertreihe, Benedikt Poensgen: "Es ist nachgewiesen, dass das Welfenhaus diejenigen waren, die in ganz Europa am meisten Geld in Venedig ausgegeben haben. Sie haben sich am meisten Logen dort ganzjährig gehalten und sich das halbe Jahr in Venedig aufgehalten. Das haben sie natürlich gemacht, um Kultur zu genießen und dadurch haben sie ganz viel aus der Region, aus Norditalien, mitgenommen."
Händel, Monteverdi und Purcell im Galeriesaal
Klassiker des Barock werden erklingen: Die A-Capella-Ensembles Voces8 aus Großbritannien und das Voktett Hannover präsentieren Dixit Dominus, das Georg Friedrich Händel Anfang des 18. Jahrhunderts schrieb, bevor er Kapellmeister in Hannover wurde. Der norddeutsche Figuralchor führt die "Marienvesper" von Monteverdi auf und mit Henry Purcells Dido & Aeneas erklingt eine Oper, die sich auch in den Fresken des Galeriegebäudes von Herrenhausen wiederspiegelt, die von der Aeneas-Sage inspiriert sind.
"Die Galerie hier in Herrenhausen ist ausgemalt von einem Venezianer durch Zufall, Tommaso Giusti, der auch der Theater-Dekorationsmaler in der Oper war," erklärt Benedikt Poensgen. "Den hat man dann beauftragt, die Galerie auch auszumalen. So haben wir original-venezianische Kunst in dem Gebäude."
Oper "Venus & Adonis" - Hauptsache Leute: Liebt!
Dass sich mit Barock-Musik auch experimentieren lässt, wollen der Pianist Markus Becker und der Keyboarder und Arrangeur Lutz Krajenski Ende Januar zeigen. Sie erkunden, wie Musik, etwa von Stevie Wonder und Van Morrisson, zu einer neuen Spielweise von Bach inspirieren kann.
Das Ensemble la festa musicale hingegen wird John Blows Oper Venus & Adonis aus dem Jahr 1683 zusammen mit Schülerinnen und Schülern in neuer Lesart aufführen, sagt Konzertmeisterin Anne Marie Harer: "Es geht um die Liebe. Es geht darum, einfach eine offene Gesellschaft zu fördern, zu lieben, zu akzeptieren und da ein Teil von zu sein. Das heißt, es ist egal, ob man einen Mann liebt oder ein Kind nicht richtig weiß, welchem Geschlecht es sich zugehörig fühlt und sich als drittes Geschlecht formuliert. Der Plot ist: Hauptsache Leute: Liebt!".
Silvesterkonzert mit der Hannoverschen Hofkapelle
Um "Liebe und andere Leiden", so der Titel, wird es auch im Silvesterkonzert mit der Hannoverschen Hofkapelle gehen. Dazu trägt die Diseuse und Sprecherin Alix Dudel aus Hannover eine persönliche Auswahl von Liebesbriefen vor. Mit dem Niedersächsischen Staatsorchester und der NDR Radiophilharmonie und dem Knabenchor Hannover sind erneut renommierte Akteure am Werk. Zudem wird "Musica Alta Ripa" das für Hannover entstandene Werk Lotta D´hercole von Agostina Stefani präsentieren.
Herrenhausen Barock: Musik in historischem Ambiente
18 Konzerte präsentiert die Reihe bis Ende Februar 2024. Unter anderem im festlichen Galeriesaal in den Herrenhäuser Gärten.
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- Konzert
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Galerie Herrenhausen
Herrenhäuser Straße 3a
30419 Hannover