JazzBaltica: Wie ein riesiges Klassentreffen mit Urlaubs-Atmo
Es ist das ganz besondere Flair, das Jazzfans zu dem viertägigen Festival nach Timmendorfer Strand zieht. Dieses Jahr kamen 18.000 Besucherinnen und Besucher. Die Braunschweiger Jazzkantine und die Niels Landgren Funk Unit feierten ihr 30-jähriges Bestehen.
Vier Tage lang Jazz vom Feinsten - direkt am Meer und auf höchstem Niveau: Rund 40 Konzerte, davon mehr als die Hälfte kostenlos, viele OpenAir und direkt am Strand, bot die JazzBaltica in diesem Jahr. Rund 18.000 Besucherinnen und Besucher zählten die Veranstalter, die vielen Passanten, die es spontan auf das Festival zog, nicht eingeschlossen.
Braunschweiger Band Jazzkantine feiert 30. Geburtstag
Da traf internationales Flair auf norddeutsche Brise - etwa als Pablo Martín Caminero und die NDR Bigbanddie improvisatorische Freiheit mit Flamenco-Rhythmen verbanden - oder bei dem Geburtstagskonzert der Braunschweiger Band Jazzkantine. "Habt Ihr Bock Leute?", ruft Bandgründer Christian Eitner dann auch gleich zu Beginn in die Menge. Er weiß das Festival seit Jahren zu schätzen: "Es ist immer etwas Besonderes. Man kommt hier so an aus dem Tourbus und ist direkt an der Ostsee und das sind tolle Voraussetzungen, um mit dem Publikum in so einer Sommer-Urlaubs-Atmo auf die Bühne zu gehen."
Dieses Jahr feiert Jazzkantine ihr 30-jähriges Jubiläum und tourt durch Deutschland. Der Auftritt bei der JazzBaltica - für Rapper Cappuccino, der auch von Anfang an bei der Jazzkantine dabei ist - eine Herzensangelegenheit. "Das hier ist ja ein riesiges Festival. Für uns ist ja 30 Jahre auch ein bisschen wie Geburtstag. Und das mit vielen Leuten zu feiern, die alle so interessiert sind, mit den tollen Bands, die hier alle auftreten. Also ein schönes Zusammenkommen, der ganzen Branche."
Ausgangspunkt für internationale Karrieren
Es ist ein Fest der Jubiläen. Auch Nils Landgren feiert mit seiner Band FunkUnit 30-jähriges Bestehen. "Ich muss mich manchmal kneifen, dass alles so gut gelaufen ist", freut sich der Posaunist. Wie viele Künstlerinnen und Künstler ist auch er durch die JazzBaltica international bekannt geworden. "Das ist die Hälfte von meinem Leben. Jedes Jahr strömen die Leute nach Timmendorfer Strand, das ist wirklich wie ein riesiges Klassentreffen", sagt Landgren voller Begeisterung.
Dabei hat er immer auch den Nachwuchs im Blick. "Das ist ein Festival, wo man Leute entdecken kann, die man sonst nie hören würde. Hier können die einen ersten Anfang machen. Mein Ziel ist es, eine neue Generation von Stories aufzubauen." So wie die junge schwedische Sängerin Selma Pinton, die er bei einem Konzert in der Heimat entdeckt hat.
Der Nachwuchs liegt Nils Landgren am Herzen
1996 stand Nils Landgren zum ersten Mal zusammen mit der Jazzkantine auf der Bühne. Das Nachtkonzert mit der Jazzkantine ist auch dieses Mal ein voller Erfolg: "Für mich ist jeder Auftritt besonders und das ist für mich super wichtig. Ich finde dieses Festival ist wahnsinnig gut gelaufen. Und ich habe das Gefühl so sieht es das Publikum auch. Und das ist für mich das Allerwichtigste." Und jetzt freut sich Nils Landgren schon auf das kommende Jahr - zur gleichen Zeit, dem letzten Wochenende im Juni, am gleichen Ort.