Gelebte Inklusion: Das Superkunstfestival in Lübeck
Drei Tage, sechs Bühnen, 80 Shows - das Superkunstfestival bietet bis zum 16. Juni auf dem Campus der Diakonie Nord Nord Ost in Lübeck Kunst und Kultur für Menschen mit und ohne Behinderung.
Schnell noch mit der Hebebühne die letzte Deko aufhängen, mit dem Trecker die Bühnenabsperrung aufbauen. Die Handgriffe der Crew sind so vielfältig wie das Programm: Musik, Kunst, Film Zirkus und Theater. Wie aufwendig die Organisation ist und was die Herausforderungen sind, damit kennt sich Veranstalter Michael Schmerschneider, von allen nur Roosty genannt, bestens aus: "Open Air hat auch immer ein Wetter-Thema. Wir haben jetzt nicht nur schlechtes Wetter. Es ist sehr wechselhaft. Die andere Herausforderung ist, dass wir jetzt seit zweieinhalb Monaten bauen. Und zweieinhalb Monate ein Festival aufzubauen ist natürlich auch für so eine Crew eine Höchstleistung."
Diese Organisation der Crew ist beim Superkunstfestival was ganz Besonders. Dieses Jahr besteht das Team aus 450 Mitarbeitenden. "Die Kulturakademie der Diakonie Nord Nord-Ost ist vom Haus her ein inklusiver Kulturbetrieb", erklärt Roosty, "das bedeutet, dass wir Kolleginnen und Kollegen mit sämtlichen Lebensmodellen aus allen Nationen haben. Wir unterscheiden gar nicht so richtig zwischen den Menschen mit und ohne Behinderung. Wir haben eigentlich nur Kolleginnen und Kollegen. Das sagt schon ganz viel über das aus, wie wir dem im Alltag begegnen. Wir freuen uns, wenn es einfach so normal ist."
Superkunstfestival: Normalität an jeder Ecke
Diese Normalität sieht man an jeder Ecke. Jeder hat seine festen Aufgaben wie Levi und Vincent: "Wir kümmern uns hier hauptsächlich um den technischen Aspekt: Sachen reparieren, die wir brauchen, Lichter, Tontechnik und so weiter. Kurz vor dem Festival übernehmen wir viele weitere Aufgaben, wo man noch mehr Personen braucht. Auf dem Superkunst laufe ich selbst mit einer Kamera herum, mache Fotos, mache Videos und helfe da, wo Hilfe gebraucht wird."
Das ganze Team ist voller Vorfreude und jeder hat sein eigenes Highlight. "Wir freuen uns auf ein paar Auftritte", schwärmen Levi und Vincent. Das ist voll cool zu sehen, wenn man hier für Wochen und Monate alles aufbaut, wie es dann am Ende aussieht und wie alles funktioniert. Das macht einen schon ein bisschen stolz." Stolz kann das Team auf jeden Fall sein, findet auch Roosty: "Wenn ich bei einem Festival wie dem Superkunstfestival inszeniere, dann sind es das Team und die Fans, auf die ich irre stolz bin." Ein letzter Soundcheck und das Superkunstfestival 2024 kann starten.