Neuer Proberaum für "Chrischi und die Notencrasher"

Stand: 05.06.2024 15:56 Uhr

Zu wenig Platz, schlechte Akustik und immer Ärger mit den Nachbarn - als der NDR im Dezember die Band der Güstrower Lebenshilfe vorgestellt hat, musste sie unter miesen Bedingungen proben. Das ist jetzt anders.

von Katja Bülow

"Chrischi und die Notencrasher" haben endlich einen neuen Proberaum. Die Band aus der Wohnstätte für Menschen mit Behinderungen am Güstrower Distelberg hatte im vergangenen Jahr den NDR um Hilfe gebeten. Als der dann im Rahmen der Spendenaktion "Hand in Hand für Norddeutschland" über sie berichtete, löste das eine Welle der Hilfsbereitschaft aus, so Marcel Behrndt und Andreas Fitz, die beiden Bandleader.

Fitz versichert: "Wir waren sehr überrascht. Wir hatten wirklich Anrufe aus Kiel, Hamburg... Die Leute wollten teilweise auch direkt spenden." Vor allem: Es fand sich endlich ein Vermieter, der bezahlbare Räume zum Üben bieten konnte. Die mussten zwar erst hergerichtet werden, aber jetzt sind die Musiker glücklich. Am Dienstag durften sie zum ersten Mal im neuen Domizil proben.

Erste Probe im neuen Domizil

Ein großer Hauptraum, ein kleinerer, in dem Chrischi alleine proben kann und sogar eine Abstellkammer für das ganze Zubehör gibt es im neuen Domizil im Gewerbegebiet nordöstlich des Stadtzentrums. "Chrischi", nach dem die Band benannt ist, hatte als 16-Jähriger einen Schlaganfall, ist seitdem halbseitig gelähmt und kann nicht gut sprechen. Er spielt das Schlagzeug, das kann er gut. Und seit dem Umzug dürfen er und seine Mitstreiter beim Musizieren auch richtig laut sein. Ihr selbst geschriebener "Wohnstätten-Song" ist der erste Titel, den sie anspielen - einer, der von ihrem Leben am Distelberg erzählt. Vom Aufstehen in aller Frühe, vom Kaffeedurst, vom Alltag eben.

Neue Instrumente können bestellt werden

Bandproben gehören seit dem Sommer 2017 auch mit zu diesem Alltag. Anfangs nur sehr improvisiert, im einzigen großen Raum, den es im Haus gab und der noch für tausend andere Dinge genutzt wird. Auch die Instrumente waren bisher nur ausgeliehen. Über "Hand in Hand für Norddeutschland" kamen etliche Sachspenden zusammen: ein gebrauchtes Keyboard, eine Gitarre mit Verstärker, eine Wandergitarre…

Dazu können mit den Spendengeldern auch noch einige neue angeschafft werden. Die nächsten Auftritte stehen schon bald an, unter anderem in der kommenden Woche in der Güstrower Werkstatt für Menschen mit Behinderungen.

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Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 05.06.2024 | 19:30 Uhr

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