"Stories in the end" erinnert an Hamburger Feuersturm von 1943
In der Hauptkirche St. Katharinen wird der Veranstaltung "Stories in the end" dem sogenannten Feuersturm von 1943 gedacht. Am 24. Juli vor 81 Jahre hatten britische und amerikanische Luftangriffe einen vernichtenden Feuersturm ausgelöst.
Zwölf Musikerinnen und Musiker sitzen im Altarraum der Katharinenkirche im Halbkreis. "Stories In The End" ist der Titel der Veranstaltung aber auch Titel eines Liedes, die der Hamburger Musiker und Komponist Jan Fabricius geschrieben hat. Er kommt ursprünglich vom Punk, war später Teil der Hamburger Band Ronda und arbeitet nun auch als Filmkomponist.
"Wir hören ein Streichorchester", beschreibt Fabricius die Musik. "Wir hören Bassklarinette. Wir haben einen ganz tollen Hornisten, wir hören zwei E-Gitarren, Percussion mit Marimbaphon, Trommeln, Becken alles dabei und wir hören diese fantastische, luftige, hauchige Jazz-Trompete von Sebastian Studnitzky aus Berlin."
Feuersturm 1943: "Sehr schwer zu vergessende Bilder"
Die Musik, die in der Katharinenkirche gespielt wird, hat Jan Fabricius ursprünglich für den Film "Im Gedächtnis einer Stadt" komponiert. Filmemacher Christian Grasse hat fürs Hamburger Schulmuseum viele verschiedene Zeitzeugen interviewt. Später ist aus den Interviews der Film mit Erinnerungen an die Luftangriffe auf Hamburg entstanden, wie er erklärt: "Das kommt daher, dass bei allen Zeitzeugen-Interviews immer wieder das Thema Luftkrieg, immer wieder die "Operation Gomorrha" aufkam. Das sitzt bei denen tief drin."
Im Film erinnert sich unter anderem Wolf Biermann, wie er die Bombennächte in Hamburg erlebt hat: "Das sind doch sehr schwer zu vergessende Bilder. Die gravieren sich ein in die Memoiren." Aber auch englische Piloten kommen zu Wort, aus deren Flugzeugen damals die Bomben über Hamburg abgeworfen wurden. Seine größte Sorge, sagt einer von ihnen, war es damals, dass er Frauen und Kinder töten könnte. "Niemand von uns wollte das."
Musik, Film und Lesung schaffen spannendes Programm
So unterschiedlich die Perspektiven sind, heute stehen die Erinnerungen der Zeitzeugen für die gemeinsame Botschaft, wie wichtig Frieden ist. Neben Filmausschnitten, die auf einer Leinwand gezeigt werden, wird es in der Katharinenkirche dann auch noch eine Lesung geben. Der Schauspieler Rolf Nagel, Jahrgang 1929, liest unter anderem aus seiner Autobiographie "Das Hundeauge."
Aus den Bausteinen Musik, Film und Lesung, so Jan Fabricius, entsteht ein besonderes und spannendes Programm: eine Auseinandersetzung heute mit den traumatischen Ereignissen von damals. "Menschen, die das erlebt haben, die können das niemals vergessen", sagt Fabricius. "Und die Stadt Hamburg muss heute im Jahr 2024 damit irgendwie umgehen. Ein interessantes Spannungsfeld."