Letzte Handgriffe für Caspar-David-Friedrich-Ausstellung in Hamburg
Letzte Handgriffe vor dem Start der großen Caspar-David-Friedrich-Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle. Ist wirklich alles bereit? Ein Rundgang mit der Austellungskoordinatorin Meike Wenck.
Viele Werke hängen schon an den blaugrau gestrichenen Wänden im ersten Stock der Galerie der Gegenwart. Vor allem die großformatigen Bilder der "Wanderer", die "Kreidefelsen" oder der "Mönch am Meer". Dennoch: Manche Wände sind noch kahl. Viele der Werke sind zum Schutz noch mit Packpapier abgedeckt. An manchen Stellen wird noch ein bisschen gepinselt - irgendwie herrscht noch ganz schön Baustellenatmosphäre. Schon am Freitag soll die Ausstellung eröffnet werden.
Bewundernswert entspannt wuselt Meike Wenck durch die Säle, guckt hier und da nach dem Rechten, gibt ein paar Anweisungen, immer freundlich und ruhig. In ihrer Abteilung werden die Hängungen gemacht: "Wir sind jetzt in den letzten Zügen. Und wir sind jetzt eigentlich kurz davor, alle Bilder gehängt zu haben, alle Installationen installiert zu haben. Ja, wir freuen uns, dass wir 'in time' sind." Für einen Laien sieht das hier noch ziemlich weit entfernt von "fertig" aus. Allerdings: Wenn man beobachtet, mit welcher Routine und Schnelligkeit die letzten Bilder von Meike Wencks Team an die Wand gehängt werden - auch noch perfekt platziert und 100-prozentig gerade - dann ist das beeindruckend.
Großer Sicherheits-Aufwand bei der Ausstellung
Für Meike Wenck ist die größte Arbeit jetzt eigentlich getan, denn die Werke sind hier alle pünktlich aus den unterschiedlichsten Museen unbeschadet angekommen. Das ist nämlich mit das größte Risiko: die Reise der Bilder. Aber auch da verlässt sich Wenck auf ihre bewährten Kollegen, die jedes einzelne Bild sozusagen verwöhnen und betreuen: "Das sind professionelle Kunstspeditionen. Wir haben Klimakisten mit Schwingungsdämpfern, dass wirklich so wenig Risiko für die Malschicht wie möglich besteht. Für die Bilder gibt es Eingangs- und Ausgangsprotokolle, um einfach sicher zu stellen, dass nichts passiert ist.
Die einzelnen Säle der Ausstellung sind nicht riesig. Die Besucherinnen und Besucher müssen um Ecken gehen und können nah an die Bilder heran. Das wird, was die Sicherheit angeht, eine ganz schöne Herausforderung und es braucht viel gut vorbereitetes Personal, erklärt Meike Wenck: "Es gibt Schulungen im Vorwege. Wir passen genau auf, wo die Laufwege sind, wie sich die Menschen bewegen und wo die Aufsichten stehen, sowie was besonders an den Ecken zu beachten ist. Natürlich haben wir auch Sicherungsmaßnahmen: elektronische Sicherungen und Video-Sicherungen. Insofern: Angst habe ich tatsächlich nicht. Das wird Alles klappen."
Moderner Blick im zweiten Stock der Kunsthalle
Und schon ist sie wieder unterwegs, auf dem Weg in den zweiten Stock zu dem zeitgenössischen Ausstellungsteil, wo rund 20 Künstlerinnen und Künstler mit ihren Arbeiten einen modernen Blick auf das Verhältnis von Mensch und Natur in Friedrichs Werken zeigen. Der Eröffnung am Freitag steht jetzt nichts mehr im Weg.