Affordable Art Fair 2023: Bezahlbare Kunst im Blick
Die Messehalle A3 unterm Fernsehturm in Hamburg wird bis Sonntag wieder zur großen Kunstausstellung. Zahlreiche Galerien aus dem In- und Ausland kommen an die Elbe, um die Künstler, die sie vertreten, zu präsentieren.
Nina Kuttler entwirft Video-Installationen, gestaltet Keramik zu Flecken und entwickelt Soundcollagen: "Kunst wirft Fragen auf, über die man noch nicht nachgedacht hat. Sie liefert nicht unbedingt Antworten. Wenn die Kunst es schafft, dass man sich neue Fragen über sein Leben stellt oder auch wie die Gesellschaft funktioniert, dann bin ich zufrieden."
Bei der Messe ist ihre Video-Installationen "the tension measured" (übersetzt: "die gemessene Spannung") zu sehen und zu hören. Eine Installation über die Physikochemikerin Agnes Pockels. Zu sehen sind kräftige Arme, die einen Berg Geschirr abwaschen - zu hören sind echte und fiktive Fakten zum Leben der Wissenschaftlerin und eine Menge Zahlenkolonnen.
Affordable Art Fair gibt mit "Emerging Artists" Plattform für Talente
Nina Kuttler hat an der Hamburger Hochschule für Bildende Künste studiert und stellt nun erstmals auf der Messe im Rahmen der "Emerging Artists" aus. "Ich finde ihre Arbeiten sehr spannend. Wir kennen uns eigentlich schon seit über zehn Jahren," erzählt Kuratorin Hannah Weber-Heidenfels. "Ich habe ein paar Ausstellungen von ihr gesehen und gedacht, dass es vom Konzept und von den Arbeiten, die sie macht und produziert, gut in die Messe passen würde."
Messe-Direktor Oliver Lähndorf mit Entwicklung zufrieden
Die Ausstellungsreihe gibt es seit elf Jahren. Rund 50 junge Künstlerinnen und Künstlern haben seitdem eine große Öffentlichkeit bekommen. Auch die Zahl der Aussteller ist stetig gewachsen. 85 Galerien sind es in diesem Jahr - Höchststand. Affordable Art Fair-Direktor Oliver Lähndorf strahlt, wenn er an die Entwicklung der Messe denkt: "Ich bin sehr, sehr zufrieden, wie die Messe sich entwickelt hat. Wir haben damals mit 60 Galerien angefangen und letztes Jahr im November lief die Messe für die Galerien und die Künstler richtig, richtig gut. Und daher kann ich sehr zufrieden sein, wo die Messe nach elf Jahren steht."
Zufriedenheit, trotz der Widrigkeiten der letzten Jahre durch Corona, die Politik oder die Weltlage. Der Messe-Chef sieht aber auch die Veränderungen im Kunstmarkt: "Wenn man sich die Kunstauktionen, die ArtBasel und die ganzen Messen anschaut, die haben Rekordergebnisse. Es läuft richtig gut. Auch das Luxus-Segment läuft unglaublich stark. Ich glaub, wir haben da tatsächlich eine Spaltung: Das mittlere Segment hat es schwer, wie in der Gesellschaft wahrscheinlich, aber wir als Einstiegsmesse - wir haben weltweit 15 Messen - mit einem Preissegment bis 10.000 Euro, die sind weltweit richtig gut gelaufen."
Neu dabei: Die 1.000 Euro Wall
So hängen und stehen in Hamburg Werke für 100 Euro, nicht weit weg von Bildern für 10.000 Euro. Damit es für die Besucher und interessierte Kunstliebhaber etwas übersichtlich wird, haben die Macher in diesem Jahr eine Wand ins Leben gerufen, an der Werke bis maximal 1.000 Euro hängen, so Lähndorf: "Wir haben jetzt mal zehn Galerien rausgesucht, die auch sinnbildlich sind und auch sehr, sehr viel Kunst haben in diesem Segment bis zu tausend Euro - man findet tatsächlich für jeden was."
Wenn Sonntagabend dann die Affordable Art Fair ihre Türen schließt, hofft auch Nina Kuttler auf einen guten Messeausgang und "dass ich meine Fotos nicht wieder mit nach Hause nehmen muss."
Affordable Art Fair 2023: Bezahlbare Kunst im Blick
85 Galerien aus dem In- und Ausland präsentieren Kunst bis maximal 10.000 Euro in Hamburg. Mit dabei auch viele Künstler aus dem Norden.
- Art:
- Ausstellung
- Datum:
- Ende:
- Ort:
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Hamburg Messe Eingang West
Lagerstraße
20357 Hamburg
- Öffnungszeiten:
- 9. November: 12:00 - 22:00
10. November: 12:00 - 20:00
11. November: 11:00 - 20:00
12. November: 11:00 - 18:00