Ob beim Origami-Schiffe falten im Altonaer Museum, beim Lightpainting - Malen mit Licht - im Electrum in Harburg oder beim Sternebeobachten im Astronomiepark - bei vielen Aktionen konnten die Besucherinnen und Besucher selbst aktiv werden. Das Universitätsmuseum im Uni-Hauptgebäude ist noch jung. Neben einer kleinen Ausstellung zur Geschichte der Hochschule, sagt die Leiterin Antje Nagel, versteht sich das Museum auch als Ort zum gesellschaftlichen Austausch: "Wir haben das Banner 'Unter den Talaren Muff von 1000 Jahren' aus der Studierendenbewegung. Daraus abgeleitet haben wir die Aktion entwickelt: Wofür würden Sie ein Flugblatt machen?"
Zum Museum der Natur gehören drei Bereiche: Geologie, Mineralogie und Zoologie. Bei den Geologen und Mineralogen kann man eigene Fossilienfunde mitbringen und bestimmen oder nach echtem Gold suchen. Bei den Zoologen geht es um die Frage, wie sich nachtaktive Tiere zurechtfinden. Außerdem zeigen Kuratoren die sonst nicht öffentlich zugänglichen Sammlungen, etwa die ganz besondere Fischsammlung, die größte Regenwurmsammlung der Welt oder - Achtung - die arachnologische Sammlung: nachts zu Besuch im Reich der Spinnen. Klingt schon einmal aufregend, aber es gibt noch eine Steigerung:
"Nachtwandeln im Leichenkeller" heißt ein Programmpunkt im Medizinhistorischen Museum am Universitätsklinikum Eppendorf. Wer mitgeht, sollte älter als 14 Jahre sein. Wer ins Polizeimuseum geht, kann das Gelände der Polizei in Alsterdorf im Dunkeln erleben. Außerdem gibt es dort besonderen Besuch, sagt der Leiter des Museums, Leon Ziemer: "Wir haben einen echten Tatortreiniger bei uns zu Gast, der gemeinsam mit der Kriminalautorin Katrin Handtke aus seiner Praxis berichten wird. Außerdem kann man bei uns echte Polizeifahrzeuge aus verschiedenen Generationen anschauen und sich auch mal hineinsetzen." Das Polizeimuseum in Alsterdorf und die medizinhistorische Sammlung in Eppendorf erreichte man mit einem der Shuttle-Busse.
An einem Ort in Hamburg sind Kinder bei der Langen Nacht der Museen ganz unter sich: Im Kl!ck Kindermuseum können Kinder von sechs bis zwölf Jahren sogar übernachten. Aber auch für Familien, die die Reise durch Hamburgs Museen zusammen erleben möchten, gibt es reichlich Möglichkeiten. So geht es etwa im Archäologischen Museum in Harburg spielend durch die Nacht - mit Gesellschaftsspielen zum Thema Archäologie und Geschichte. Außerdem gibt es eine Rätsel-Rallye durch die Playmobil-Ausstellung. Auch am Hafenmuseum oder im Altonaer Museum sind Mitmachaktionen für Kinder geplant. Das Bucerius Kunst Forum lädt zur Familienführung durch die Gabriele Münter-Ausstellung.
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Staunen, entdecken, mitmachen: Viele Ausstellungen und Museen locken mit Angeboten für Groß und Klein. Eine Auswahl.
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Alle sollen mitmachen können - das ist das Ziel. So gibt es etwa in der Kunsthalle Führungen für Blinde und Sehbehinderte. Außerdem finden eine ganze Reihe von Führungen in Gebärdensprache statt: etwa im Hafenmuseum, in der Sternwarte Bergedorf oder im Helmut Schmidt Forum. Auch fremdsprachliche Führungen werden angeboten - unter anderem auf Englisch, Französisch, Ukrainisch oder - Plattdeutsch.