Mediathektipps: "Eine Millionärin verschwindet", "Marta sucht Janos", "Victoria"
In unseren Mediathektipps stellen wir diesmal vor: eine englische Serie über Queen Victoria, eine australische True-Crime-Doku und einen besonderen ungarischen Liebesfilm.
Der König ist tot. Victoria ist gerade mal 18 Jahre alt und spielt noch mit Puppen, als sie ihm 1837 auf den Thron folgt. Von Politik versteht die kindliche Monarchin wenig, besitzt aber ein feines Gespür für den Machthunger um sie herum.
"Jeder glaubt, weil ich klein bin wäre ich noch ein Kind. Man hat mich immer unterschätzt. Man erwartet, dass ich versage." Filmzitat
Fulminant ausgestattet, erzählt die britische Historienserie "Victoria" in drei Staffeln von den ersten 14 Jahren der Regentschaft jener Königin, nach der ein ganzes Zeitalter benannt wurde. Im Mittelpunkt steht die ebenso liebevolle wie spannungsgeladene Beziehung der Königin zu ihrem Ehemann, dem deutschen Prinzen Albert.
"Victoria": Seifenoper und Geschichtsunterricht
Intrigen, Machtkämpfe, Liebeleien - das erinnert an Downton Abbey und changiert zwischen Seifenoper und opulent bebildertem Geschichtsunterricht. Vieles ist frei erfunden, dafür war die Produktion bemüht, visuell ein authentisches Bild des viktorianischen Zeitalters zu malen: Weil Hauptdarstellerin Jenna Coleman braune Augen hat, Queen Victoria aber blaue hatte, musste Coleman mehr als 70 verschiedene Kontaktlinsen ausprobieren. Im Film wurde ihre Augenfarbe zusätzlich digital nachbearbeitet.
Dass Jenna Coleman viel zu gut aussieht, um Queen Victoria zu verkörpern - so what. Die drei Staffeln des Kostümdramas "Victoria" stehen bis zum 20. Mai in der ARD-Mediathek.
True Crime: "Eine Millionärin verschwindet"
Das Verschwinden der australischen Millionärin Melissa Caddick sorgt 2020 international für Aufsehen. Als Finanzberaterin ist Caddick reich geworden, lebt mit ihrer Familie in einem Nobel-Vorort von Sydney.
Bereitwillig gibt der Ehemann Auskunft: "Melissas Telefon lag im Kleiderschrank und ich fand es seltsam, dass sie es nicht mitgenommen hatte." Aber er ist womöglich selbst in den Fall involviert. Seine Frau bleibt spurlos verschwunden.
Es kommt heraus, dass Caddick ihre Kundschaft um viele Millionen Dollar betrogen hat. Ist sie untergetaucht? Die zweiteilige australische Doku "Eine Millionärin verschwindet" dröselt den Fall auf - genau das Richtige für Fans des True-Crime-Genres. Noch drei Jahre in der ZDF-Mediathek.
Rätselhafter Liebesfilm: "Marta sucht Janos"
Es ist Liebe auf den ersten Blick. Die Neurochirurgin Marta verguckt sich auf einem Kongress in ihren ungarischen Kollegen Janos. Die Ärztin hat in den USA Karriere gemacht, seinetwegen fliegt sie nach zwei Jahrzehnten zurück nach Ungarn. Wie verabredet, will sie Janos auf einer Brücke in Budapest treffen. Doch Janos kommt nicht. Als Marta ihn auf der Straße abfängt, erkennt er sie nicht einmal.
Wie kann das sein? Hat sie sich alles nur eingebildet? Marta wagt einen radikalen Schritt, kündigt ihre Arbeit in den USA und heuert in dem Krankenhaus an, in dem auch Janos arbeitet. "Marta sucht Janos", Ungarns Oscar-Beitrag 2021, ist ein rätselhaft-schöner Liebesfilm mit hypnotischer Sogwirkung. Im Original mit Untertiteln steht er bis zum 20. Mai in der ZDF-Mediathek.