Mediathektipps: "My Roots", "The Fortress", "I am Everything"
Die schillernde Rock´n´Roll-Ikone Little Richard steht im Zentrum einer arte-Doku. Unsere Mediathekstipps haben aber auch noch eine düstere Zukunfts-Thriller-Serie und Adoptivkinder auf der Suche nach ihren leiblichen Eltern zu bieten.
Menschen, die als Babys adoptiert wurden, haben oft im Laufe ihres Lebens das Bedürfnis, mit ihren leiblichen Eltern in Kontakt zu treten. In der Dokuserie "My Roots - Die Suche meines Lebens" begeben sich zwei Frauen und zwei Männer auf die Suche nach ihren unbekannten Müttern und Vätern.
Oft war schon der Weg dahin schwierig, wie bei Max, der lange mit sich haderte, ob er dieses Kapitel wirklich erneut aufschlagen sollte: "Ich habe mir die Neugier so lange abgeklemmt, weil ich das Gefühl hatte, da ist jemand, der mich nicht will. Und wenn ich weiß, das ist jemand, der dich nicht will, dann will ich auch nichts über den erfahren. Dann bin ich auch nicht mehr neugierig, dann fang ich auch nicht an zu bohren, weil das ist jemand, der mich nicht will."
Für Philip wird ein Telefonat zum unfassbaren Hoffnungsschimmer:
"Sie kennen die Namen der beiden Töchter meines leiblichen Vaters? Meine letzte Information ist, dass er in Mexiko ist". Zitat aus "My Roots"
Eine bewegende, emotionale Reise in die Vergangenheit und zu neuen Erkenntnissen zeigt die Dokuserie "My Roots - Die Suche meines Lebens", sie ist ein Jahr in der ARD-Mediathek abrufbar.
"The Fortress": Düstere Zukunfts-Vision
Europa in naher Zukunft: Überall herrscht Chaos - um dem zu entgehen, hat Norwegen sich vollkommen abgeschottet. Von einer gewaltigen Mauer umgeben, leben die Menschen dort von ihren reichhaltigen Ressourcen in Frieden und Wohlstand. Doch dann wird ein Bakterium innerhalb des Landes zum lebensbedrohlichen Feind:
Jetzt wissen wir, womit wir es zu tun haben: Yersinia pestis, das Bakterium, das uns den schwarzen Tod brachte. Deshalb bleibt uns nur eine Wahl, und zwar die Verhängung des totalen Lockdowns für Bergen, ab sofort. Filmzitat
Die Schutzmauer wird zum Gefängnis. Schnell wird angeblich auch schon die Herkunft des Bakteriums bekannt: Eine Leiche wurde identifiziert als eine Frau, die mit anderen illegal nach Norwegen kam. Mit diesem lebensgefährlichen Bakterium in sich.
Corona-Pandemie stand offenbar Pate
Doch die mutige Biologin Esther zweifelt an dieser Herkunftstheorie. Vieles deutet vielmehr auf einen vertuschten Skandal um einen Impfstoff hin. Biologische Bedrohung, hanebüchende Theorien und politische Intrigen - die Corona-Pandemie stand offensichtlich Pate für die siebenteilige norwegisch-deutsche Thriller-Serie. "The Fortress" ist bis April nächsten Jahres in der ARD-Mediathek zu sehen.
"I am Everything": Doku über Little Richard
Der Name Richard Penniman dürfte nicht vielen etwas sagen, als "Little Richard" aber wurde er berühmt. Dass sein musikalisches Erbe weit über seinen Mega-Hit "Tutti Frutti" hinausreicht, zeigt die großartige Dokumentation "I am Everything".
Das Vermächtnis von Little Richard ist komplex, heißt es an einer Stelle, und daher geht es in seiner Geschichte auch um die Historie der schwarzen und queeren Ursprünge des Rock´n´Roll, den weiß getünchten Kanon der amerikanischen Popmusik. Die Materialfülle ist enorm: Archivaufnahmen und Performances, Kollegen und Freunde erinnern sich. Little Richard hat viele Regeln gebrochen, passte in keine Schublade, war , wie er selbst sagte unberechenbar.
Die informative und unterhaltsame, von Mick Jagger mitproduzierte, Dokumentation "Little Richard - I am Everything" ist bis 4. Mai in der arte-Mediathek zu sehen.