CCC-Doku "Alles ist Eins. Außer der 0.": Erstaunlicher Weitblick
Die Doku "Alles ist Eins. Außer der 0." erzählt die Geschichte des Chaos Computer Clubs und ihrer Gründerseele Wau Holland (Dr. Wau). Zu sehen ist sie noch bis zum 12. Januar in der ARD Mediathek.
In den 1980er-Jahren macht der Chaos Computer Club (CCC) mit spektakulären Hacks auf Sicherheitslücken aufmerksam. Der nächtliche Überfall auf das BTX-System einer Hamburger Bank blamiert die Deutsche Post und bringt den Club in alle Medien. Die Volkszählung wird boykottiert. Als das Atomkraftwerk in Tschernobyl explodiert, sind es die ersten Mailbox-Systeme, die schneller als Regierungen oder Presse Hintergrundinformationen verteilen. Doch schon bald werden Clubmitglieder verdächtigt, das sensible NASA-Netz gehackt zu haben und ausländischen Geheimdiensten zuzuarbeiten. Neben Anwerbungsversuchen vom Verfassungsschutz, Hausdurchsuchungen und Verhaftungen gibt es mysteriöse Todesfälle.
Internet als Projektionsfläche für Zukunftsträume
Die Computertechnologie steckt noch in den Kinderschuhen, doch das aufkommende Internet wird zur Projektionsfläche für gesellschaftliche Zukunftsträume. Über allem steht ihr Anspruch auf das Menschenrecht für eine weltweite ungehinderte Kommunikation. Ist die Idee der Informationsfreiheit heute, wo die Sorgen über den Datenschutz berechtigter denn je sind, noch aktuell? Können noch positive Zukunftsvisionen entwickelt werden oder stürzt das Internet die Welt ins Chaos?
Chaos Computer Club: Heute Instanz in Sachen Netzpolitik
"Alles ist Eins. Außer der 0." erzählt eine Geschichte digitaler Subversion: vom exklusiven Club zu einer Instanz, die heute bei allen Fragen der Netzpolitik zu Rate gezogen wird. Der Dokumentarfilm von Klaus Maeck und Tanja Schwerdorf ist ein eindringliches Porträt über Zeitgeistpioniere, die aus heutiger Sicht einen erstaunlichen Weitblick bewiesen haben.
"Alles ist Eins. Außer der 0." ist noch bis zum 12. Januar in der ARD Mediathek zu sehen.