Juliette Binoche (links) im roten Kleid und Meryl Streep im weißen Kleid lachen auf der Bühne des Filmfestivals Cannes, wo die Schauspielerin Streep die Goldene Ehrenpalme erhalten hat © Vianney Le Caer/Invision/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Vianney Le Caer
Juliette Binoche (links) im roten Kleid und Meryl Streep im weißen Kleid lachen auf der Bühne des Filmfestivals Cannes, wo die Schauspielerin Streep die Goldene Ehrenpalme erhalten hat © Vianney Le Caer/Invision/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Vianney Le Caer
Juliette Binoche (links) im roten Kleid und Meryl Streep im weißen Kleid lachen auf der Bühne des Filmfestivals Cannes, wo die Schauspielerin Streep die Goldene Ehrenpalme erhalten hat © Vianney Le Caer/Invision/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Vianney Le Caer
AUDIO: Auftakt des Festivals in Cannes 2024 : Ehrenpreis für Meryl Streep (4 Min)

Filmfest Cannes: Meryl Streep und Diane Kruger beim Festival 2024

Stand: 15.05.2024 13:47 Uhr

Am Dienstag startete das 77. Festival Cannes: Francis Ford Coppola. David Cronenberg, Jacques Audiard und Kirill Serebrennikow sind im Wettbewerb, der bis zum 25. Mai 19 Filme umfasst. Der Blockbuster "Furiosa" läuft außer Wettbewerb.

von Patricia Batlle

Festivalchef Thierry Frémaux und Cannes-Geschäftsführerin Iris Knobloch hatten im April verkündet, wer im Wettbewerb um die Goldene Palme ab dem 14. Mai konkurrieren wird. Die diesjährige Jurypräsidentin für den Wettbewerb ist die US-Amerikanerin Greta Gerwig ("Barbie").

Meryl Streep wird mit Goldener Ehrenpalme gewürdigt

Beim Eröffnungsfilm aus Frankreich handelt sich um eine Komödie des Musikers und Regisseurs Quentin Dupieux, "Le deuxième acte" (Der zweite Akt), hochkarätig besetzt mit Léa Seydoux, Vincent Lindon und Louis Garrel. Sie läuft außer Konkurrenz. Während der Eröffnungszeremonie erhielt die US-amerikanische Schauspielerin Meryl Streep eine Goldene Ehrenpalme für ihr Lebenswerk. Gerührt lauschte sie der Laudatio der französischen Schauspielerin Juliette Binoche, die ihre Wandelbarkeit, ihr Können und ihre Bedeutung für 50 Jahre Kinoarbeit würdigte. Ein emotionaler Auftakt für das Festival.

Juliette Binoche (links) im roten Kleid und Meryl Streep im weißen Kleid lachen auf der Bühne des Filmfestivals Cannes, wo die Schauspielerin Streep die Goldene Ehrenpalme erhalten hat © Vianney Le Caer/Invision/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Vianney Le Caer
Starker Festivalauftakt: Juliette Binoche (links), eine der bedeutendsten Schauspielerinnen des französischen Kinos würdigt Meryl Streep für ihr 50-jähriges Filmschaffen.

Streep hatte zuerst vor genau 35 Jahren zum ersten - und bislang letzten Mal das Filmfest in Frankreich besucht. Dort erhielt die US-Amerikanerin damals die Goldene Palme als Beste Schauspielerin für ihre Rolle im Film "Evil Angels". Am Dienstag betonte Streep, wie sehr sie sich von der Auszeichnung des Festivals geehrt fühle, dem "Tempel des Kinos" schlechthin. "Danke an Thierry Frémaux und Iris Knobloch, dass Sie mich nach 35 Jahren wieder eingeladen haben", sagte sie.

Im Wettbewerb der 77. Ausgabe sind erneut alte Namen dabei, doch einer sticht sofort hervor: Vor einigen Wochen war nämlich bekannt geworden, das 2023 fertig gedrehte, lang geplante Projekt "Megalopolis" von Francis Ford Coppola sei bei einer privaten Vorführung sehr gut angekommen. Cannes ist es gelungen, sich die Weltpremiere zu sichern. Im Sci-Fi-Film des US-Regisseurs ("Der Pate", "Apocalypse Now") geht es um einen Architekten in New York, der eine utopische Landschaft bauen will. Er ist unter anderem mit Adam Driver, Giancarlo Esposito und Forest Whitaker besetzt. Mittlerweile hat sich die Produktion in mehrere Länder verkauft - denn bislang hatte "Megalopolis" keinen Verleih.

Erneut wenige Frauen im Rennen und die Goldene Palme

Viele altbekannte Namen, wie etwa Paolo Sorrentino, Gilles Lellouche und Kirill Serebrennikov sind unter den Teilnehmenden - mit wieder einmal wenigen Frauen im Wettbewerb (in nur vier von 19 Filmen führt eine Frau Regie). Andrea Arnold wird ihr Drama "Bird" mit Barry Keoghan und dem deutschen Schauspieler Franz Rogowski präsentieren.

Iris Knobloch (r), Präsidentin des Filmfestivals von Cannes, und Thierry Fremaux, Leiter des Filmfestivals von Cannes, stehen vor einer Wand nach der Bekanntgabe des Programms des Internationalen Filmfestivals von Cannes für die kommende 77. Ausgabe der Filmfestspiele. © Aurelien Morissard/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk + Foto: Aurelien Morissard
Iris Knobloch und Thierry Frémaux haben in Paris ein spannendes Programm für die 77. Ausgabe vorgestellt.

Payal Kapadia schreibt Filmgeschichte: Sie ist die erste Inderin im Wettbewerb von Cannes und nimmt mit dem Drama "All We Imagine As Light" teil. Einen Horrorfilm bringt die Französin und Drehbuchautorin Coralie Fargeat an die Croisette: In der US-Produktion "The Substance" spielen Demi Moore, Margaret Qualley und der mittlerweile verstorbene Ray Liotta die Hauptrollen. Mit "Wild Diamond" nimmt ein weiteres Regiedebüt der Französin Agathe Riedinger am Wettbewerb teil.

Yórgos Lánthimos, David Cronenberg, Kirill Serebrennikow im Wettbewerb

Unter den Regisseuren sind alte Bekannte des Festivals wie der 80-jährige David Cronenberg. Sein Film "The Shrouds" über Gespräche mit Toten auf einem Friedhof mit der in Norddeutschland geborenen Diane Kruger, Vincent Cassel und Guy Pearce wird in Cannes Weltpremiere feiern. Der Italiener Paolo Sorrentino schickt das Drama "Parthenope" mit Gary Oldman und Stefania Sandrelli ins Rennen, der US-Amerikaner Paul Schrader seine Literaturadaption "Oh, Canada" mit Uma Thurman, Jacob Elordi und Richard Gere.

Regisseur Kirill Serebrennikov adaptiert in "Limonov, The Ballad of Eddie" die Biografie des russischen Poeten Eduard Limonov mit dem Briten Ben Whishaw in der Hauptrolle. Jacques Audiard aus Frankreich bringt eine Musical-Komödie um einen mexikanischen Drogenbaron an die Croisette: besetzt mit Édgar Ramírez, Zoe Saldana, Karla Sofía Gascón und Selena Gómez.

Der Grieche Yórgos Lánthimos, dessen Oscar-Sieger "Poor Things" Anfang 2024 im Kino lief, hofft mit seiner neuen Produktion "Kinds of Kindness" auf die Goldene Palme. Oscar-Preisträgerin Emma Stone spielt (und tanzt) darin ebenso mit, wie Willem Dafoe und Jesse Plemons.

Weltpremiere des Blockbusters "Furiosa" mit Anya Taylor-Joy

Festivalchef Thierry Frémaux hatte bereits vor Wochen verkündet, der Australier George Miller werde die Fortsetzung seiner dystopischen "Mad Max"-Saga mit dem Titel "Furiosa" mit Anya Taylor-Joy und Chris Hemsworth in Cannes im Wettbewerb außer Konkurrenz präsentieren: am Mittwoch, also gleich am zweiten Festivaltag. Vor genau neun Jahren hatte dort "Mad Max: Fury Road" Weltpremiere gefeiert.

VORSCHAU: Trailer: "Furiosa - A Mad-Max Saga" mit Anya Taylor-Joy und Chris Hemsworth (2 Min)

George Lucas erhält die Goldene Ehrenpalme am 24. Mai

Der Schauspieler und Produzent Kevin Costner lächelt mit einem weißen Cowboy-Hut und einer reflektierenden Sonnenbrille © Jeff Mcintosh/Canadian Press via ZUMA Press/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Schauspieler und Regisseur Kevin Costner wird in Cannes einen US-Western vorstellen.

Schauspieler, Produzent und Regisseur Kevin Costner wird nach 20 Jahren Abwesenheit am 19. Mai seinen jüngsten Film vorstellen: den Western "Horizon, An American Project", in dem er auch mitspielt. Bei der Abschlussgala am 25. Mai will das Filmfest in seiner 77. Ausgabe den Hollywood-Giganten George Lucas ("Star Wars"-Saga) mit der Goldenen Ehrenpalme ehren. Lucas hatte bereits 1971 seinen ersten Film "THX-1138" in einer Nebenreihe des französischen Festivals vorgestellt. "Das Filmfest Cannes hat immer einen besonderen Platz in meinem Herzen gehabt", reagierte der Künstler, der am 14. Mai 80 Jahre alt wird, auf die Nachricht der Ehrung. "Ich war sehr überrascht und erfreut, als mein erster Film in der Debütreihe 'Director's Fortnight' lief. Seitdem war ich viele weitere Male beim Festival - als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent", so Lucas.

2023 erhielt der französische Justiz-Thriller "Anatomie eines Falls" von Justine Triet die Goldene Palme des 76. Festivals. Der international erfolgreiche Film mit Sandra Hüller in der Hauptrolle holte zahlreiche Trophäen bei den Europäischen Filmpreisen, wurde für fünf Oscars nominiert und erhielt einen Oscar für das beste Original-Drehbuch.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Journal | 14.05.2024 | 06:20 Uhr

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