Berlinale: Leonie Benesch, Fatih Akin und Sibel Kekilli beim Filmfest
Die 75. Internationalen Filmfestspiele in Berlin starten morgen. 19 Filme konkurrieren um die Bären des Festivals. Im Programm Berlinale Special ist die Hamburgerin Leonie Benesch vertreten.
Die Berlinale startet mit dem deutschen Drama "Das Licht" von Tom Tykwer mit Lars Eidinger und Nicolette Krebitz. 19 Filme sind im Rennen, um den Goldenen oder einen der Silbernen Bären des Wettbewerbs. Zu den international bekanntesten Namen gehört etwa der US-Regisseur Richard Linklater ("Before Sunrise", "Boyhood") der mit dem Komponistendrama "Blue Moon" teilnimmt. Ethan Hawke spielt darin den Musiker Lorenz Hart.
Zur großen Gala hat das Festival am Mittwoch prominente Gäste angekündigt. Darunter aus der Sparte Regie den Hamburger Fatih Akin, die US-Kollegin Lana Wachowski ("Matrix"), sowie Volker Schlöndorff und Nicolette Krebitz. Außerdem Schauspielerin Meret Becker, Nicolette Krebitz, Heike Makatsch, Leonie Benesch und Iris Berben, sowie die Schauspieler Elyas M'Barek, Matthias Schweighöfer und Tom Wlaschiha.
Edward Berger hält Hommage auf Tilda Swinton
Gleich am Eröffnungsabend wird außerdem der gebürtige Wolfsburger, Regisseur Edward Berger ("Im Westen nichts Neues", "Konklave"), die Hommage auf die schottische Schauspielerin Tilda Swinton halten. Sie erhält im Rahmen der Gala den Goldenen Ehrenbären des Festivals. Swinton ist aktuell im Kino mit Pedro Almodóvars "The Room next door" zu sehen und ist seit 1986 eng mit der Berlinale verbunden - seit ihrem ersten Film. 2009 war sie Präsidentin der Wettbewerbsjury, insgesamt waren 26 Filme in den Jahrzehnten mit ihr im Programm dabei.
Drama "Yunan" mit Sibel Kekilli auf einer Hallig gedreht
Im Wettbewerb läuft das von der Moin Filmförderung geförderte internationale Drama "Yunan" von Hamburger Regisseur und Drehbuchautor Ameer Fakher Eldin. Darin geht es um einen Exilautor, der auf eine Hallig reist, um seinem Leben ein Ende zu setzen. Dort trifft er auf eine alte Frau, die neuen Lebensmut in ihm weckt. Die deutsch-französisch-palästinensisch-italienische Koproduktion wurde in Hamburg und Schleswig-Holstein gedreht - ein Großteil der Filmcrew kommt aus Hamburg. Der Film ist besetzt mit Hanna Schygulla, Georges Khabbaz, Sibel Kekilli und Tom Wlaschiha.
Ein deutscher Beitrag ist "Was Marielle weiß" von Frédéric Hambalek mit Julia Jentsch und Felix Kramer: Sie spielen die Eltern eines Mädchens mit telepathischen Fähigkeiten. Zu den weiteren Beiträgen im Wettbewerb gehören etwa "Dreams" des Mexikaners Michel Franco mit Jessica Chastain und das britische Mutter-Tochter-Drama "Hot Milk", ein Regiedebüt von Rebecca Lenkiewicz. Die Romanverfilmung ist hochkarätig besetzt mit Emma Mackey (bekannt aus der Serie "Sex Education") und Vicky Krieps.
Tykwer-Drama außer Konkurrenz
Tom Tykwers Film "Das Licht" wird bei den Festspielen außer Konkurrenz laufen. Die Weltpremiere wird in Anwesenheit des Berliner Regisseurs stattfinden. Darin geht es um die deutsche Mittelschichtsfamilie Engels, die ins Straucheln gerät. Die Hauptrollen spielen Lars Eidinger, Nicolette Krebitz, Elke Biesendorfer, Julius Gause und Tala Al-Deen. Letztere spielt eine Haushälterin mit vielen Geheimnissen.
Lars Eidinger wird außerdem im Film "Leibniz - Chronik eines verschollenen Bildes" von Edgar Reitz zu sehen sein. Der Film läuft in der Sparte Berlinale Spezial. Darin wird der große Aufklärer und Denker Gottfried Wilhelm Leibniz (gespielt von Edgar Selge) im Auftrag der Kurfürstin Sophie von Hannover (Barbara Sukowa) gemalt. Während der Porträtsitzungen entsteht ein leidenschaftliches Ringen des Philosophen mit der jungen Malerin um die Wahrheit in Bild und Abbild, und schließlich um Liebe und Tod.
Hamburgerin Leonie Benesch im Pflegedrama "Heldin" zu sehen
Die gebürtige Hamburgerin Leonie Benesch ist ebenfalls in der Reihe Berlinale Special zu erleben: Zuletzt war sie bei der Berlinale im Oscar-Kandidaten "Das Lehrerzimmer" von İlker Çatak zu sehen. Nun verkörpert sie im Drama "Heldin" von Petra Volpe die Pflegekraft Floria, die an dem Ausnahmezustand zu zerbrechen droht, der in der Pflege zum Normalfall geworden ist. Die Kamera führt hier, wie bereits in "Das Lehrerzimmer", Judith Kaufmann. Floria gelingt es trotz der Hektik, Raum für Menschlichkeit und Wärme zu schaffen. Doch mit Fortschreiten des Tages wird ihre Arbeit mehr und mehr zu einem Rennen gegen die Zeit.
"Mein Film ist inspiriert von einem Sachbuch, langen Gesprächen mit Pflegenden und meinen Recherchen vor Ort in einem Spital. Der Film macht sichtbar, was der abstrakte Begriff 'Personalmangel' für die Pflegenden und die Patient:innen konkret bedeutet", sagt Regisseurin und Drehbuchautorin Volpe über ihre Produktion.
Todd Hanyes als Jurypräsident: US-Regisseur bekannt für Melodramen
Der US-amerikanische Regisseur Todd Haynes übernimmt dieses Jahr den Juryvorsitz des Wettbewerbs. Der Drehbuchautor und Produzent ist bekannt für sein Melodram "Dem Himmel so fern" (2002), "I'm not there" (2007), eine fiktive Bob-Dylan-Biografie und "Carol" (2016), alle in der Hauptrolle besetzt mit Cate Blanchett und zuletzt etwa mit "May December" aus dem Jahr 2023.
European Shooting Stars 2025 - Mannheimerin Devrim Lingnau dabei
Beim Berliner Filmfest widmet sich die European Film Promotion jährlich dem Schauspielnachwuchs und zeichnet die "European Shootings Stars" aus. Zuletzt gehörte hierzu etwa die Hamburgerin Benesch. 2025 werden erneut zehn Talente in Berlin vorgestellt. Mit dabei ist etwa die Hauptdarstellerin der erfolgreichen Geschichtsserie "Die Kaiserin", Devrim Lingnau. Die 26-Jährige habe in dem britischen Horrorfilm "Carmilla" beeindruckt, hieß es in der Begründung der European Film Promotion für die Einladung. In der zweiten Staffel von "Die Kaiserin" ist Lingnau bei Netflix aktuell wieder als Kaiserin Sisi zu sehen.
Übertragung der Eröffnung in einzelne Kinos Deutschlands
In diesem Jahr wird die Eröffnung der Berlinale am 13. Februar ab 19 Uhr live und bundesweit in ausgewählten Lichtspielhäusern übertragen. In Hamburg etwa sind die Zeise Kinos mit dabei.